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Da rollen sie wieder! Am 1. Mai beginnt in Berlin die touristische Hochsaison.
© Jens Kalaene/dpa

Partylaune und Rollkoffer: Touristen stürmen Berlin zum 1. Mai

Die touristische Hochsaison beginnt: 1,5 Millionen Besucher werden am 1. Mai in der Hauptstadt erwartet. Und wer auf Krawall aus ist: Innensenator Henkel will Gewalt und Besetzungen verhindern.

Jetzt entern sie wieder Berlin, die Touristen mit Partylaune und Rollkoffer. Mit dem Mai beginnt auch die touristische Hochsaison. 1,5 Millionen Gäste erwarten die Fachleute von „Visit Berlin“ am verlängerten Wochenende. Für das Gesamtjahr rechnen die Berlin-Vermarkter mit mehr als 30 Millionen Gästen, im vergangenen Jahr waren es 29 Millionen.

Was nach Überfüllung klingt, sei für Berlin kein Problem, sagte Visit-Berlin- Sprecher Christian Tänzler. Die Stadt komme mit einer solchen Zusatz-Menschenmenge anstandslos zurecht. Zumal sich der Trend fortsetze, abseits der bekannten Touristenwege unterwegs zu sein. An Schlafplätzen mangelt es nicht.

Die offizielle Bettenzahl hat inzwischen den Rekordstand von 135 000 erreicht, die privaten Zimmer und Ferienwohnungen nicht eingerechnet. Der Mai 2015 hat neben Himmelfahrt und Pfingsten, Gallery Weekend und Karneval der Kulturen noch weitere Höhepunkte zu bieten: Am 14. Mai wird im Jahnstadion in Prenzlauer Berg das Champions-League-Finale im Frauenfußball ausgetragen. Und am 23. Mai kurven zum ersten Mal Elektroautos der „Formel E“ auf dem Vorfeld des Ex-Flughafens Tempelhof.

Das Leben selbst wird gefeiert

Zu Maibeginn wird erst mal das Leben selbst gefeiert, auf dem Myfest in Kreuzberg. 35.000 Menschen passen auf Oranienstraße und Mariannenplatz. „Es wird voll“, sagte Monika Herrmann, Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain- Kreuzberg. Deshalb rät die Grünen-Politikerin den Touristen aber noch lange nicht, Kreuzberg zu meiden – im Gegenteil. „Es gibt auf den Bühnen tolle Konzerte.“

Abends wird es dann die übliche revolutionäre 1.-Mai-Demo geben, die dieses Mal am Lausitzer Platz enden soll und damit dem Myfest gefährlich nahe kommt. Herrmann hält die von der Polizei genehmigte Demoroute, die auch an der von Flüchtlingen besetzten Hauptmann- Schule vorbeiführt, für falsch. „Aber das entscheiden nicht wir.“

„Ziel der Polizei ist es, Besetzungen zu verhindern“

Innensenator Frank Henkel (CDU) kündigte im Tagesspiegel an: „Ziel der Polizei ist es, Besetzungen zu verhindern.“ Auch die Lage um die immer noch – geduldet – besetzte Gerhart-Hauptmann-Schule habe man im Blick. „DieSchule hat in der linken Szene eine hohe Symbolkraft“, sagte Henkel. „Die Polizei wird an dieser Stelle ausreichend präsent sein.“

Doch nicht nur Krawallmacher und zusätzliche Polizisten aus anderen Bundesländern werden in Berlin erwartet. Dass auch wieder viele Partytouristen anreisen, lässt sich schon an der Zahl der Tanz-in-den-Mai-Angebote der Berliner Clubs ablesen. Lutz Leichsenring von der Clubcommission spricht lieber von „Musiktouristen“. Das allerdings bringt auch Lärm und Gedränge mit sich. Am 8. Mai beginnt deshalb das Pantomimen-Pilotprojekt zur spielerischen Aufklärung lärmender Clubbesucher. Die Clubcommission castet dafür zur Zeit Schauspieler.

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