Tourismusberichts 2016: Touristen fliegen auf Potsdam
Der Barberini-Effekt hält an. Mehr als eine Millionen Übernachtungen hat Potsdam letztes Jahr verzeichnet.
Potsdam hat im vergangenen Jahr mehr als eine Million Übernachtungen verzeichnet, gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Zuwachs von 3,1 Prozent. Die Stadt ist als Reiseziel für deutsche und internationale Gäste nach wie vor beliebt. Das freut Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). „Für die Stadt ist das ein gutes Zeichen“, sagte er bei der Vorstellung des Tourismusberichts 2016. Auch für dieses Jahr sei die Entwicklung positiv. Von Januar bis Mai könne man bereits einen Anstieg der Gästezahlen um achteinhalb Prozent vorweisen. In den vergangenen zehn Jahren kamen immer mehr Menschen aus dem Ausland nach Potsdam, besonders beliebt ist die Stadt bei Niederländern und Spaniern. Letztere kommen vor allem wegen der günstigen Flugverbindungen.
Die Einführung der vielkritisierten Bettensteuer durch die Stadt habe sich ausgezahlt, sagte Oberbürgermeister Jakobs. Die Befürchtung der Steuergegner, dass Touristen seltener in die Stadt kommen, habe sich nicht bewahrheitet. 2015 wurden die prognostizierten Einnahmen von 943 000 Euro erreicht, im vergangenen Jahr waren es 1,25 Millionen Euro. Eineinhalb Millionen erwartet die Stadt für dieses Jahr. Auf Platz eins der beliebtesten Touristenattraktionen stand im vergangenen Jahr das Schloss Sanssouci. In diesem Jahr werde es wahrscheinlich vom Museum Barberini von diesem Platz verdrängt.
Tourismus soll ausgeweitet werden
Viereinhalb Millionen Gäste kamen im vergangenen Jahr nach Brandenburg. Der Spreewald ist mit 713 559 Gästen die beliebteste Gegend, Potsdam liegt auf Platz fünf bei den Gästeankunftszahlen. Im Vergleich zu den Landeshauptstädten lag Potsdam 2015 mit 2838 Gästen pro 1000 Einwohner im Mittelfeld. Spitzenpositionen haben Berlin, Dresden und Erfurt. Dafür bleiben in Potsdam nach Berlin die Gäste am längsten. Die Zahlen für 2016 lagen der Stadt noch nicht vor.
Ende des Jahres soll im Hauptausschuss des Stadtparlaments ein Vorschlag von Stadtverwaltung und der Potsdam Marketing und Service GmbH (PMSG) eingebracht werden, wie in den kommenden zwei Jahren der Tourismus in Potsdam ausgeweitet werden kann. Ein Schwerpunkt liegt laut dem Fachbereichsleiter für Beteiligung, Dieter Jetschmanegg, auf den Wintermonaten, in denen eher weniger Touristen nach Potsdam kommen. „Im Vergleich zu Dresden oder Lübeck könne wir noch nachlegen“, sagte er. Gemeinsam mit Hoteliers, Einzelhändlern und Initiativen vor Ort sei man bereits dabei, Angebote für den Winter zu entwickeln.
Valerie Barsig
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