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Blick aufs Ku'damm-Eck an der Joachimsthaler Straße.
© imago/Jürgen Ritter

Berlin-Charlottenburg: Swissôtel am Ku'damm macht dicht

Das Swissôtel und das Restaurant 44 an der Joachimsthaler Straße schließen am 30. November. Der neue Eigentümer setzt möglicherweise auf Büros.

17 Jahre nach seiner Eröffnung schließt das Fünf-Sterne-Hotel Swissôtel Berlin im Charlottenburger Ku’damm-Eck zum 30. November. Anscheinend ist dies eine Folge des Eigentümerwechsels bei dem Gebäude zwischen dem Kurfürstendamm, der Joachimsthaler Straße und der Augsburger Straße. Der Immobilienunternehmer Hans Grothe hatte das Ku’damm-Eck im Mai an die RFR Holding aus Frankfurt am Main und die Centrum Gruppe aus Düsseldorf verkauft.

Nun werde unter anderem eine Umwandlung der Hoteletagen in Büros geprüft, sagte eine RFR-Sprecherin dem Tagesspiegel. Schließlich sei die Nachfrage im Berliner Büromarkt groß. Noch stehe die neue Nutzung aber nicht fest. Mit Swissôtel habe man sich einvernehmlich auf die Räumung geeinigt.

Auch Restaurant 44 von Schließung betroffen

Das Luxushotel gehört zur französischen Accor Gruppe. Die beiden neuen Hauseigentümer seien „auf den Mieter zugekommen“, um den Vertrag frühzeitig aufzulösen, sagt die Sprecherin der Tochtergesellschaft Accorinvest, Verena von Gehlen. Gästen, die bereits Zimmer für einen Zeitraum nach Ende November gebucht haben, „bieten wir Alternativen in anderen Hotels in Berlin an“.

Das soll ebenso für das Personal gelten. Accor unterstütze die 97 Angestellten und 23 Lehrlinge dabei, einen gleichwertigen Arbeits- oder Ausbildungsplatz in weiteren Häusern der Gruppe in der Stadt zu finden, sagt die Sprecherin. „Angesichts des hohen Bedarfs an gut qualifizierten Fachkräften in der Hotelbranche sind wir äußerst zuversichtlich, allen Beschäftigten zügig eine neue Anstellung zu vermitteln.“

Betroffen von der Schließung ist auch das Restaurant 44 mit Schweizer Küche, das früher jahrelang vom Berliner Sternekoch Tim Raue geführt worden war. Der zweite große Mieter im Ku’damm-Eck ist ein C&A-Modekaufhaus. Das markante Gebäude mit geschwungener Fassade und einem Sockel, auf dem eine Skulpturengruppe des Künstlers Markus Lüpertz steht, war vom bekannten Architektenbüro Gerkan, Marg und Partner gestaltet worden.

Der Hotelkonzern Accor betreibt auf der gegenüberliegenden Seite der Augsburger Straße auch das Luxushotel Sofitel. Nach Auskunft des Hotel- und Gaststättenverbands Berlin geht es der Fünf-Sterne-Hotellerie stadtweit allgemein gut. In diesem Marktsegment seien die Zimmer zu rund 72,5 Prozent belegt, sagt Geschäftsführer Thomas Lengfelder.

Die Investoren RFR und Centrum sind bereits andernorts am Ku’damm aktiv – beispielsweise mit dem laufenden Projekt „Gloria Berlin“. Geplanten Neubauten mit Büros und Läden mussten das Gebäude des Ex-Kinos Gloria Palast und ein Nachbarhaus weichen.

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