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Touristen unterwegs. Die East Side Gallery zählt zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
© Kitty Kleist-Heinrich

Tourismus in Berlin: Studie: Die meisten Berliner haben nichts gegen Touristen

Die meisten Berliner haben nichts gegen Touristen, sagt eine Studie der Berliner Tourismuswerber. Doch das gilt nicht für alle Bezirke gleichermaßen.

Er meckert zwar gerne, wenn es in der Innenstadt mal wieder zu voll, zu laut oder zu teuer ist. Aber eigentlich hat der Berliner ja gar nichts gegen Touristen. Das legt zumindest eine aktuelle Meinungsumfrage der Tourismuswerber der landeseigenen Gesellschaft Visit Berlin nahe, die jetzt veröffentlicht wurde. Neun von zehn Berlinern sind demnach stolz darauf, dass Menschen aus aller Welt ihre Stadt besuchen, 88 Prozent der Stadtbewohner fühlen sich durch Touristen „weder eingeschränkt noch gestört“.

3000 Berliner wurden befragt.

Immerhin 77 Prozent der Befragten sehen in den nächsten Jahren Vorteile für die Einwohner durch den steigenden Tourismus. 3000 Berliner wurden für die repräsentative Untersuchung befragt, das Ergebnis erfreut auch den Senat. „Die Akzeptanz für den Tourismus ist in Berlin ganz überwiegend sehr hoch“, heißt es in einer zehnseitigen Stellungnahme des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) und Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU) fürs Parlament.

Etwas negativer wird das Bild allerdings, wenn man sich die Ergebnisse in jenen Vierteln anguckt, die besonders viele Touristen anziehen. Gefragt, ob sie sich durch die vielen Besucher gestört oder eingeschränkt fühlen, antwortete jeder dritte Befragte in Friedrichshain und Kreuzberg mit „eher ja“, in Mitte immerhin noch jeder Fünfte. Auch in Tiergarten, Schöneberg und Prenzlauer Berg liegen die Negativwerte leicht über dem Durchschnitt, in Charlottenburg und Neukölln hingegen ist die Stimmung etwas besser.

Der Senat zieht aus der Studie den Schluss, dass „das Thema Akzeptanzerhaltung in Bezug auf den Berlin-Tourismus ein nicht zuletzt medial erzeugtes Problem ist und nicht originär auf den Tourismus zurückgeführt werden kann“. Was Wowereit und Yzer allerdings für ein reales Problem halten, ist das aus ihrer Sicht zu gering entwickelte Bewusstsein der Berliner, wie wichtig Besucher für die Wirtschaft sind.

Nur sechs von zehn Berlinern bewerten den Tourismus demnach als wichtigen Wirtschaftsfaktor – obwohl inzwischen 275000 Berliner vom Tourismus lebten, der zehn Milliarden Euro Umsatz erziele. Daher wollen der Senat und Visit Berlin den Bürgern gerade im Jahr des auch touristisch wichtigen Mauerfall-Jubiläums die Vorzüge der Gäste anschaulicher vermitteln.

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