Innovationscampus in Spandau: Siemens erhält 15 Millionen Euro von der Stadt
Mit dem geplanten Campus will das Unternehmen "ein Zeichen setzen". Insgesamt fließen laut Senat 47 Millionen Euro in Berliner Projekte.
Zum Ärger über den Umgang mit dem Checkpoint Charlie kam am Dienstag vor der Senatssitzung noch Ärger von Siemens über die Wirtschaftsverwaltung. Das Technologieunternehmen beschwerte sich in einem Schreiben, das dem Tagesspiegel vorliegt, über die Herausgabe von Daten. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) war zunächst über Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) verärgert, sprach nach der Sitzung von einem „Missverständnis“ in der Kommunikation, die Wirtschaftsverwaltung von einem „Sturm im Wasserglas“. Müller bekräftigte, dass der Senat sich mit Siemens vor Ort informieren und über die nächsten Schritte austauschen werde.
Der Konzern will mit der Investition von 600 Millionen Euro für einen Innovationscampus in Siemensstadt wie berichtet „ein Zeichen setzen für Deutschland als Industriestandort“, sagte Ende Oktober Vorstandschef Joe Kaeser. Auf einer Fläche von rund 70 Hektar soll die Siemensstadt 2.0 entstehen: ein neuer Stadtteil, der Urbanität, Arbeiten, Wohnen und Forschen integriert. Nach dem Konzept sollen auf dem Areal Büros und Forschungslabore entstehen und Anwendungsfelder wie dezentrale Energiesysteme oder Elektromobilität angesiedelt werden.
Senat beschließt Projektförderungen von insgesamt 47 Millionen Euro
Auch der dort geplante Industrie- und Wissenschaftscampus erhält aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) 15 Millionen Euro. Dieser Campus wird von Siemens gemeinsam mit der Technischen Universität, der Fraunhofer Gesellschaft und der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung errichtet. Wirtschaftssenatorin Pop sagte, man habe damit ein Zeichen setzen wollen, die gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zu fördern.
Der Senat beschloss am Dienstag die Förderung weiterer Projekte mit 47 Millionen Euro je zur Hälfte aus Bundes- und Landesmitteln. 12,36 Millionen Euro GRW-Mittel erhält die Wista GmbH in Adlershof zur Modernisierung von Technologie- und Gründerzentren des Zentrums für Photonic und Optik. Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf kann mit 9,75 Millionen Euro ein touristisches Wegeleitsystem realisieren und einen Museumspavillon auf dem TU-Campus errichten. Und das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf kann mit 10,3 Millionen Euro eine auf Multifunktionalität ausgerichtete kulturell-touristische Einrichtung ausbauen.