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Trotz neuer Kitaplätze, herrscht noch immer ein großer Mangel.
© Frederik von Erichsen/dpa

Kinderbetreuung in Berlin: Senat verspricht bis 2020 mehr Kitaplätze und mehr Erzieher

Im vergangenen Jahr sind 6200 Kitaplätze dazu gekommen, doch der Bedarf liegt höher. Bis 2020 sollen 30.000 Plätze folgen.

Berlin wächst, immer mehr Kinder brauchen einen Kitaplatz. Senat und Bezirke versuchen deshalb seit Jahren, mit dem Bevölkerungswachstum und dem Betreuungsbedarf Schritt zu halten und bauen das Angebot kräftig aus. Allein im letzten Jahr ist die Zahl der Kitaplätze um 6200 gestiegen, rund 166 000 Plätze gibt es momentan. Knapp sind sie dennoch, wie der Kitabedarfsatlas zeigt. Dieser weist für fast alle Regionen Berlins einen steigenden Bedarf aus.

Am Dienstag legte Jugendsenatorin Sandra Scheeres (SPD) Berichtszahlen für 2016 vor und stellte die weiteren Pläne vor. Die meisten neuen Kitaplätze entstanden 2016 in Lichtenberg (1093), Mitte (821) und Pankow (795). Es folgen Tempelhof-Schöneberg (593), Reinickendorf (468), Marzahn-Hellersdorf (466), Steglitz-Zehlendorf (422), Friedrichshain-Kreuzberg (412), Charlottenburg-Wilmersdorf (365) und Treptow-Köpenick (347). Die wenigsten Plätze wurden in Neukölln (220) und Spandau (165) geschaffen. Mit Mitteln des Landesprogramms wurden 3785 dieser Plätze finanziert, der Rest wurde mit Bundes- und Bezirksmitteln realisiert.

Besonders in Spandau und Neukölln fehlen Kitas

Gerade für die Bezirke mit den wenigsten neuen Plätzen weist der Kitaatlas einen hohen Bedarf aus. In Spandau gibt es in vier von neun Regionen keine Reserven und steigenden Bedarf. In Neukölln trifft das sogar auf sechs von zehn Regionen zu. „Wir wollen, dass in diesen Bezirken mehr ausgebaut wird, dafür haben wir ja das Instrument des Bedarfsatlasses“, sagte Sandra Scheeres. Bis zum Jahr 2020 sollen weitere 30 000 Kitaplätze entstehen, dafür stellt der Senat 200 Millionen Euro zur Verfügung. Damit schneller gebaut wird, sollen davon 75 Millionen Euro für Kitas in standardisierter Systembauweise verwendet werden.

Mindestens genauso dringend müssen mehr Erzieherinnen gefunden werden. Bis 2020 werden rund 4800 zusätzliche Fachkräfte gebraucht als heute. Scheeres will deshalb die Ausbildungskapazitäten, die seit 2009 verdoppelt wurden, weiter erhöhen und verstärkt Fachkräfte aus verwandten Berufen als Erzieher gewinnen, unter anderem Logopäden, Ergotherapeuten, Psychologen und Kinderpfleger. Zudem setzt sich Scheeres auf Bundesebene dafür ein, dass der Erzieherberuf als Mangelberuf anerkannt wird – das würde den Beruf leichter für ausländische Fachkräfte öffnen, Anerkennungsverfahren und Ausbildungsfinanzierung vereinfachen.

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