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Mitarbeiter von Berliner Sicherheitsfirmen vermitteln einem Medienbericht zufolge Geflüchtete in die Prostitution.
© Michael Kappeler/dpa

Bericht von "Frontal 21": Security-Mitarbeiter sollen Flüchtlinge in Prostitution vermitteln

Nach einem Bericht des ZDF-Magazins vermitteln Mitarbeiter von Berliner Sicherheitsfirmen Flüchtlinge in die Prostitution. Den Berliner Behörden liegen bisher keine konkreten Hinweise vor.

Mitarbeiter von Berliner Sicherheitsfirmen vermitteln einem Medienbericht zufolge Flüchtlinge in die Prostitution. Unter den Betroffenen seien auch Minderjährige, berichtete das ZDF-Magazin "Frontal 21" am Dienstag unter Berufung auf die Schilderung von Sozialarbeitern, Insidern bei Sicherheitsfirmen und Flüchtlingen. Ein für mehrere Flüchtlingsunterkünfte zuständiger Sicherheitsbeauftragter berichtete demnach von einem regelrechten Zuhälter-Netzwerk in den Flüchtlingsheimen.

Oft bauten Sicherheitsleute den Erstkontakt in die Prostitution auf und überredeten Flüchtlinge zu Sex gegen Geld, sagte der Sicherheitsbeauftragte. Sex mit männlichen Flüchtlingen sei besonders gefragt. Er sagte "Frontal 21": "Ab 16 Jahre aufwärts, je jünger umso teurer."

Senatorin Breitenbach: "Keine konkreten Hinweise"

Ein Mitarbeiter habe dem Magazin Zuhälterei bestätigt. Er bekomme für jede Vermittlung 20 Euro. Dem Bericht zufolge bestätigten auch mehrere Flüchtlinge die Aussagen. Ein 20-jähriger Afghane, dessen Asylantrag abgelehnt wurde, sagte demnach, ein Security-Mann habe gefragt, ob er Geschäfte machen wolle. "Der Sicherheitsmann erklärte mir, für Sex mit einer Frau kriegst du 30 Euro, vielleicht auch 40 Euro." Der Afghane sagte dem ZDF, er müsse Geld verdienen, um zu überleben. "Ich schäme mich für das, was ich tue."

Die Berliner Sozial- und Integrationssenatorin Elke Breitenbach (Linke) sagte dem Sender, bisher hätten Berliner Behörden "keine konkreten Hinweise" auf solche Fälle gehabt. Sie forderte, dass Polizei und Staatsanwaltschaft den Hinweisen nachgingen. "Wenn es um Zwangsprostitution geht, da werde ich immer dagegen vorgehen", kündigte die Senatorin an. (AFP)

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