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Der Schulleiter-Mangel in Berlin wird größer: Waren es vor einem Jahr noch 20, sind nun schon 32 Stellen nicht besetzt.
© Maurizio Gambarini/dpa

120 Stellen unbesetzt: Schulleiter und Stellvertreter dringend gesucht

Die Zahl der längerfristig vakanten Schulleitungsstellen hat innerhalb eines Jahres um ein Viertel zugenommen. Dies wurde jetzt durch eine CDU-Anfrage bekannt.

Die Zahl der längerfristigen Vakanzen bei Berlins Schulleitungsstellen wächst: Aktuell sind 32 Stellen für Schulleiter nicht besetzt, davon 30 bereits länger als drei Monate. Dies geht aus der Antwort auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Tim-Christopher Zeelen hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Im Herbst 2018 waren es noch 20 Positionen, die derart lange vakant waren. Ähnlich verhält es sich bei den stellvertretenden Schulleitern: Von diesen Stellen waren im Oktober 73 länger als ein Vierteljahr offen, inzwischen sind es 86. Insgesamt stieg die Zahl der längerfristigen Vakanzen beim Leitungspersonal somit in weniger als einem Jahr um rund ein Viertel von 93 auf 116.

An sechs Schulen sind aktuell die Schulleitung und die stellvertretende Schulleitung gleichzeitig unbesetzt. Es handelt sich überwiegend um Förderschulen: Zu vermuten ist, dass diese Stellen wegen beabsichtigter Schließung der Schulen nicht mehr besetzt werden.

Im Oktober 2018 war durch die Anfrage des CDU-Abgeordneten Jürn Jakob Schultze-Berndt bekannt geworden, dass es am Landesinstitut für Schule und Medien (Lisum) zu wenig Kapazitäten für die Schulleiterfortbildung gibt: Die Wartezeit betrug damals 1,5 bis zwei Jahre.

Die Vakanzen dauern mitunter jahrelang

Insbesondere die Posten der stellvertretenden Grundschulleiter galten stets als unattraktiv, weil die zusätzliche Arbeit und Verantwortung nicht mit einer entsprechend deutlich höheren Vergütung einherging. Zwischenzeitlich war die Zahl der freien Stellen sogar noch höher als jetzt, wie 2016 eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Joschka Langenbrinck ergab: Der Antwort war auch zu entnehmen, dass viele Schulleitungen seit drei, vier Jahren oder sogar noch mehr Jahren nicht komplett sind. Damals hieß es, dass eine Höherdotierung für die Konrektoren pro Jahr über zwei Millionen Euro kosten würde. Dieser Schritt wurde inzwischen gegangen - mit einer Änderung der Landesbesoldungsordnung im Jahr 2018. Ein deutlicher Effekt ist bisher aber offenbar nicht zu sehen, wie die Liste der Schule in der Antwort auf Zeelens Anfrage zeigt: Allein in Pankow sind neun Grundschulen ohne Konrektor. In Mitte und Tempelhof-Schöneberg ist die Lage nicht viel besser. Auch Spandau, Marzahn-Hellersdorf, Charlottenburg-Wilmersdorf, Neukölln und Lichtenberg finden sich häufig in der Liste - dicht gefolgt von Treptow-Köpenick, Reinickendorf und Friedrichshain-Kreuzberg. Für Steglitz-Zehlendorf fällt auf, dass die John-F.-Kennedy-Schule noch immer ohne komplette Leitung ist. Dieses Problem ist seit Jahren virulent.

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