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Mit Tablets können im Unterricht auch Schaubilder erstellt werden. Fehlendes W-Lan schränkt die Einsatzmöglichkeiten extrem ein.
© dpa
Update

IT-Ausstattung an Berliner Schulen: Im Tal der Ahnungslosen

Senat und Bezirke wissen nicht, wie viele Schulen mit W-Lan ausgestattet sind. Jetzt warten alle auf den Digitalpakt des Bundes.

Wie sieht die W-Lan-Ausstattung an Berliner Schulen aus? Das wollten die Grünen-Abgeordneten Stefanie Remlinger, June Tomiak und Stefan Ziller von der Senatsbildungsverwaltung wissen. Aus der Antwort von Bildungsstaatssekretär Mark Rackles (SPD) auf die parlamentarische Anfrage geht hervor, dass die Verantwortlichen darüber nicht Bescheid wissen: „Weder die Bezirke noch die Hauptverwaltung führen Statistiken über die Ausstattung der Schulen mit kabellosem Internetzugriff. Dies trifft ebenfalls auf die beruflichen Schulen zu.“ Rackles weist zudem darauf hin, dass die Bezirke als Schulträger für die IT-Ausstattung der Schulen zuständig seien. „Die Datenlage ist unzureichend“, kommentiert Stefanie Remlinger diese Antwort.

Die Grünen-Politiker fragten auch, welche Pläne es für einen Ausbau eines W-Lan-Netzes an den Schulen gebe. Ein frei zugängliches W-Lan, das auch für Schulfremde nutzbar sei, soll es nicht geben, antwortet Rackles. Es müsse sichergestellt sein, dass den Schülern und Lehrern die gesamte Bandbreite der Verbindung zur Verfügung stehe, und dass Schulfremde nicht Zugriff auf schulinterne Dienste hätten.

Bund-Länder-Gespräche zum Digitalpakt

Konkrete Schritte, wie es mit der Umsetzung weitergehen soll, nennt er nicht. Er verweist auf das Milliardenprogramm zum Ausbau der Schul-IT von Bundesbildungsminsterin Johanna Wanka (CDU), das im Oktober 2016 vorgestellt wurde und vorsieht, Schulen in Deutschland rund fünf Milliarden Euro in den nächsten fünf Jahren zur Verfügung zustellen. Auch die Kultusministerkonferenz (KMK) hatte Ende 2016 ein Strategiepapier zur „Bildung in der digitalen Welt“ vorgelegt. Nach Angaben des Bundesbildungsministeriums würden derzeit Gespräche zwischen Bund und Ländern über den Digitalpakt geführt.

"Wir brauchen einen W-Lan-Plan"

„Wir brauchen auch im Hinblick auf die KMK-Vereinbarung einen W-Lan-Plan für die Berliner Schulen“, sagt Grünen-Bildungspolitikerin Remlinger. „Die Schulen müssen in die Diskussion miteinbezogen werden.“

Das Konzept zur IT-Ausstattung, das in Berlin seit 2005 gilt, ist der „E-Education Masterplan“. Dabei geht es um die technische Ausstattung, Fortbildungen der Lehrkräfte und IT-Projekte im Unterricht.

Zum Stand der technischen Ausstattung teilte die Bildungsverwaltung am Mittwoch folgendes mit (bezogen auf das Schuljahr 2015/16): An Berliner Schulen gibt es im Durchschnitt einen Computer für 5,5 Schüler. Rund 95 Prozent der Schulen verfügen über mindestens ein interaktives Whiteboard. Nach Aussage des IT-Dienstleistungszentrums (ITDZ) vom Februar 2016 sind 110 Schulstandorte in Berlin nicht breitbandfähig.

Der Masterplan werde derzeit überarbeitet, teilte die Senatsbildungsverwaltung mit.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung dieses Artikels waren Daten zur technischen Ausstattung der Schulen genannt, die sich auf das Schuljahr 2013/14 bezogen (5,4 Schüler pro PC; 71 Prozent der Schulen mit mindestens einem Whiteboard). Inzwischen hat die Senatsbildungsverwaltung dem Tagesspiegel aktuellere Zahlen mitgeteilt.

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