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Wir bauen uns eine neue Schule: An der Refik-Veseli-Schule in Kreuzberg hat das geklappt: Die Nachfrage steigt.
© Mike Wolff

Berliner Oberschulen: Das große Bangen um den richtigen Schulplatz

Erst im Mai erfahren die 26.500 künftigen Siebtklässler in Berlin, an welcher Oberschule sie landen. Einige Bezirke geben aber Anhaltspunkte - und mehr.

Der Weg zur Wunschschule wird schmaler, denn es gibt mehr Konkurrenz: 2018 starten rund 26.500 Siebtklässler und damit noch rund 500 mehr als im Vorjahr. Umso stärker müssen sie bangen, bis sie im Mai erfahren, ob sie an ihren Wunschschulen genommen werden. Die Bezirke benötigen diese Zeit für das Losverfahren und für die Verteilung der Zweit- und Drittwünsche. Allerdings ist das Bangen für viele Betroffene unnötig – nämlich dann, wenn ihre Erstwunschschule weniger Anmeldungen als Plätze hat: In diesem Fall kann man sich beruhigt zurücklehnen. Viele Eltern greifen zum Hörer, um sich dahingehend zu vergewissern.

Manche Bezirke und auch die Bildungsverwaltung tun sich schwer mit der Transparenz bei den Anmeldezahlen: Sie wollen nicht, dass die Namen der unbeliebtesten Schulen bekannt werden. Andere Bezirke wie Neukölln, Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg und Lichtenberg sind noch am Rechnen oder meldeten sich noch nicht zurück. Am Montag war daher nur folgender unvollständiger Zwischenstand zu bekommen: Zuerst ist immer die Zahl der potentiellen Plätze genannt, dahinter die Zahl der Anmeldungen.

CHARLOTTENBURG-WILMERSDORF

Der geburtenschwache Bezirk hat nur vier übernachgefragte Schulen und insgesamt viel mehr Plätze als Erstwunsch-Anmeldungen. Mehr möchte das Schulamt vorerst nicht preisgeben.

FRIEDRICHSHAIN–KREUZBERG

Einige Highlights, aber etlichen Schulen fehlt Akzeptanz. „Bei vielen Eltern hat sich noch nicht herumgesprochen, dass auch die Emanuel-Lasker-Schule eine gymnasiale Oberstufe hat und dass die Albrecht-von-Graefe-Schule mit dem Robert-Koch-Gymnasium kooperiert“, kommentiert das Schulamt die Lage. An der Refik-Veseli-Schule hat eine eigene neue Oberstufe in Zusammenhang mit einer neuen Leitung, einer Fusion und der Teilnahme am Turnaround-Programm die Wende herbeigeführt.

Ellen-Key-Schule 104 /180

Carl-von-Ossietzky-Schule 144/206

Hector-Peterson-Schule 75/ 27

Lina-Morgenstern-Schule 100/59

Schule am Königstor 66/43

Emanuel-Lasker-Schule 100/91

Georg-Weerth-Schule 75/48

Refik-Veseli-Schule 75/106

Albrecht-v.-Graefe-Schule 72/48

Ferdinand-Freiligrath-Schule 75/25

Andreas-Schule 98/114

Heinrich-Hertz-Schule 30/48

Dathe-Schule 64/85

Leibniz-Schule 128/172

Robert-Koch-Gymnasium 96/90

Hermann-Hesse-Schule 96/125

MARZAHN-HELLERSDORF

Melanchthon-Gymnasium 96/112

Rudolf-Virchow-Schule 175/225

Ernst-Haeckel-Schule 150/248

Kerschensteiner-Schule 50/32

Gretel-Bergmann-Gemeinschaftsschule (GemS) 100/111

Jean-Piaget-Schule 125/70

Georg-Klingenberg-Schule 100/54

C.-David-Friedrich-Schule 104/143

Joh.-Julius-Hecker-Schule 100/101

Konrad-Wachsmann-Schule 100/82

Wolfgang-A.-Mozart-GemS 100/34

Tagore-Gymnasium 160/122

Otto-Nagel-Gymnasium 64/71

Wilh.-v.-Siemens-Gymnasium 160/148

Sartre-Gymnasium 160/75

MITTE

Das Schulamt wollte sich mangels „belastbarer Zahlen“ nicht äußern. Klar ist aber, dass das John-Lennon-Gymnasium wieder stark gefragt ist: 195 Bewerber für 128 Plätze, wie Schulleiter Jochen Pfeifer berichtet. Wer mindestens eine 1,3 aus der Grundschule mitbringt, ist sicher drin, unter denen mit einer 1,4 muss gelost werden, weil nicht alle mit einer 1,4 Platz finden. Wer dabei kein Glück hat, kommt dann noch ins reguläre Losverfahren.

PANKOW

Hier zeigt sich, wohin es führt, wenn Eltern „strategisch“ wählen: Die 2017 extreme Nachfrage schreckte ab, so dass dieses Jahr einige Plätze am Primo-Levi- Gymnasium frei blieben. Stattdessen sind dem Vernehmen nach das Carl-von- Ossietzky-, Heinrich-Schliemann-, Max- Delbrück-, Käthe-Kollwitz- und Rosa-Luxemburg-Gymnasium überlaufen. Überhaupt fehlen in Pankow Gymnasialplätze, während es genug Sekundarschulplätze gibt. Stark übernachgefragt: Kurt-Schwitters- und Heinz-Brandt-Schule.

REINICKENDORF

Das Schulamt möchte keine Anmeldezahlen herausgeben, um eine „Stigmatisierung weniger nachgefragter Schulen zu verhindern“. Aber auch die nachgefragten Schulen blieben ungenannt. Es hieß aber, dass drei weitere Sekundarschulklassen eingerichtet werden müssen, während die Gymnasialplätze reichen.

SPANDAU

Spandau teilte nur mit, dass es wie immer eine starke Übernachfrage nach den seit Jahren beliebtesten Sekundarschulen gibt - alle mit gymnasialer Oberstufe. Bei den Gymnasien ist die Lage ausgewogener: Nur das Freiherr-vom-Stein habe eine leichte Übernachfrage, hieß es am Montag aus dem Schulamt.

Martin-Buber-Schule 156/330

Bertolt-Brecht-Schule 200/280

Carlo-Schmidt-Schule 145/160

TREPTOW-KÖPENICK

Merian-Schule 125/246

Anna-Seghers-Schule 100/141

Fritz-Kühn-Schule 100/60

Isaac-Newton-Schule 100/71

Wilhelm-Bölsche-Schule 100/61

Hans-Grade-Schule 100/90

Sophie-Brahe-GemS 100/108

Schule an der Dahme 100/122

Grünauer GemS 125/165

Archenhold-Gymnasium 128/114

Anne-Frank-Gymnasium 160/124

Alex.-v.-Humboldt-Gymnasium 128/93

Gerh.-Hauptmann-Gymnasium 128/144

Gebr.-Montgolfier-Gymnasium 160/139

Emmy-Noether-Gymnasium 96/86

Das Verfahren, das greift, wenn es mehr Anmeldungen als Plätze gibt, wird auf der Homepage der Bildungsverwaltung erklärt.

Susanne Vieth-Entus

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