Große Kapazität, keine Kunden: Schnelltestzentren in Berlin kaum ausgelastet – immer mehr schließen
Nur 16 Prozent der möglichen Tests werden noch durchgeführt, Anbieter werden strenger kontrolliert. In 48 Fällen wird wegen Abrechnungsbetrug ermittelt.
Keine Schlangen mehr vor der Tür, kaum Abstriche. Bei einer Gesamtkapazität von mehr als 4,7 Millionen Schnelltests pro Woche wurden in der vergangenen Woche in Berlin nur 741.000 Tests durchgeführt. Das entspricht einer Auslastung von 16 Prozent, wie die Gesundheitsverwaltung auf Tagesspiegel-Anfrage mitteilte.
Die Zahl der privaten Anbieter in Berlin ist deshalb zuletzt gesunken. Zurzeit sind noch 1081 private Schnellteststationen auf der Seite der Senatsverwaltung für Gesundheit gemeldet. Das sind fast ein Drittel weniger als noch Anfang Juni, damals waren es mehr als 1500. Ihre Zahl sinkt täglich um einige Dutzend – weil sich das für einige Wochen lukrative Geschäftsmodell der kostenlosen Bürgertests für viele Anbieter kaum noch lohnt.
„Das Angebot der Test-to-go-Stellen orientiert sich allein an wirtschaftlichen Überlegungen der Betreiber“, teilte ein Sprecher der Gesundheitsverwaltung dazu mit. Bei einer raschen Zunahme von Öffnungsangeboten ohne Testpflicht sei davon auszugehen, dass in den nächsten Tagen weitere Test-to-go-Stellen schließen würden.
„Wie hoch diese Zahl sein wird, ist aber nicht vorhersehbar“, sagte der Sprecher. Zuletzt war in vielen Bereichen, etwa in der Außengastronomie oder im Einzelhandel, die Pflicht zum Vorlegen eines negativen Corona-Tests abgeschafft worden.
Ab 1. Juli nur noch 3,50 Euro pro Test
Zwar werden weiterhin vereinzelt auch neue Test-Stationen angemeldet, diese werden aber nur nach Bedarf, strenger Prüfung und Rücksprache mit den Bezirken zugelassen. Einen Wildwuchs wie vor einigen Wochen, als jeder Kiosk, jede Spielhalle oder Bar im Stadtzentrum eine eigene Test-Station betreiben konnte, soll unbedingt vermieden werden.
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Ein weiterer Grund für das Verschwinden einiger Zentren könnten die zunehmenden Kontrollen sein. Mit Stand vom 15. Juni laufen bei der Polizei 48 Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Abrechnungsbetrugs durch Betreiber.
Ab dem 1. Juli wird auch die Bundestestverordnung verschärft. Pro Corona-Test sollen nicht mehr sechs Euro, sondern nur noch 3,50 Euro ausbezahlt werden, da die Preise für die Materialien stark gesunken sind. Betreiber werden bei der Zulassung einzeln geprüft. Sie sind künftig außerdem verpflichtet, Test-Zertifikate an die Corona-Warn-App zu übertragen.
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