Freybrücke in Berlin-Spandau: Schneller in die City West: ab 2. September
Seit Januar ist die Freybrücke an der Havel für große BVG-Busse gesperrt. Der Takt wurde ausgedünnt, die Fahrzeuge sind oft sehr voll. Jetzt kündigt die BVG Besserung an. Das hat Folgen für Spandauer und Charlottenburger.
Sie ist die wichtigste Brücke im Westen der Stadt: die Freybrücke. Mehr als 50.000 Autos rollen hier täglich aus Spandau und dem Umland - etwa dem Norden Potsdams und aus Falkensee - in die Berliner Innenstadt. Seit Januar geht es auf der fünfspurigen Heerstraße aber nur langsam voran. Die Freybrücke ist so marode, dass schwere Busse der BVG – also Doppeldecker oder Gelenkbusse – nicht rüberfahren dürfen. Der Takt wurde massiv ausgedünnt; es fahren oft überfüllte Mini-Busse. Der Ärger war zwischenzeitlich so groß, dass sich sogar die Unternehmenschefin öffentlich an die Fahrgäste gewandt hat.
Weil seit Januar nur noch kurze Busse über die baufällige Freybrücke in Spandau fahren dürfen, sind die kleinen Fahrzeuge häufig so überfüllt, dass die Fahrer an den Haltestellen nicht mehr stoppen und die Wartenden - beispielsweise Eltern mit Kinderwagen - dort zurücklassen. Der Unmut entlud sich dann an den Busfahrern, die zehn Minuten später mit dem nächsten Bus hielten. Dabei trage die BVG keine Schuld, sagte Sigrid Evelyn Nikutta.
Die parallel entstandene Baustellenbrücke ist nun bald fertig. Am 1. September, spätestens 2. September, soll der Verkehr über die neue Brücke geleitet werden. Bauarbeiter haben zuletzt die Laternen aufgerichtet; die Lärmschutzwände sind gezogen, bald wird der Straßenbelag gegossen. Die Fußgänger- und Radfahrerbrücke hängt bereits am Bauwerk.
Der X34 fährt über Heer- und Kantstraße
Laut BVG-Aushängen, die nun an vielen Bushaltestellen in Spandau befestigt worden sind, wird auch der Busverkehr verdichtet: Der X 34 (Kladow-Bahnhof Zoo) fährt demnach "ab 2. September 2014 wieder planmäßig" auf seiner regulären Route und nicht mehr durch die Wilhelmstadt zum Rathaus Spandau, wo Fahrgäste Anschluss haben an die Regional- und S-Bahnen in die City. Der X 34 fährt normalerweise als Doppeldecker über die Heer- und Kantstraße und ist somit auch für die Charlottenburger Anrainer wichtig, zumal er auch am Messegelände und auch an der Einkaufsmeile Wilmersdorfer Straße entlangführt. Mit 19 Kilometer Strecke gehört er zu den längeren Buslinien der Stadt.
Vorübergehend musste sogar der gesamte Verkehr eingestellt werden. Danach sei es der BVG nur mit einem großen logistischen Aufwand gelungen, einen stabilen Busverkehr zu organisieren, erklärte Unternehmenschefin Nikutta. Allerdings nur mit den kleinen Bussen, die nicht unter die Gewichtsbeschränkung fallen. Damit verringerte sich das Platzangebot erheblich. Welche Busse ab 2. September eingesetzt werden, konnte ein BVG-Sprecher auf Nachfrage nicht sagen.
Die Freybrücke ist eine von vielen Brücken in der Stadt, die marode ist. Die jetzige Brücke wird nach Inbetriebnahme der Ersatzbrücke abgerissen und nach den jetzigen Plänen im Jahr 2015 erneuert.