Berliner Nahverkehr: S-Bahn kämpft mit größeren Problemen
Auch am Mittwoch gab es Störungen bei verschiedenen Linien der S-Bahn - an der Kälte soll's nicht liegen
Bei der S-Bahn gibt es wieder Ausfälle und Verspätungen. Es soll nach Angaben eines Sprechers aber nicht an den frostigen Temperaturen liegen. Am Mittwochmorgen trat erneut eine Signalstörung auf dem Ring am Bahnhof Prenzlauer Allee auf. Das teilte die S-Bahn mit. Die Züge der S 41 konnten deshalb nur alle zehn Minuten fahren. Üblich ist in der Hauptverkehrszeit ein Fünf-Minuten-Takt. Auch bei den Linien S 8 und S 85 kam es zu Verspätungen. In diesem Bereich war bereits am Dienstag ein Signal ausgefallen - mit ähnlichen Folgen für den Zugverkehr. Der heutige Fehler ist nach Angaben eines Sprechers nicht gefunden worden; das Signal funktionierte wieder von allein. Jetzt soll es eine Sonderinspektion geben, um die Ursache des Defekts doch noch finden zu können.
Auch in Tempelhof, Mahlsdorf und am Ostbahnhof gab es Störungen. Wegen einer Weichenstörung am Ostbahnhof war der Zugverkehr der Linien S 3, S 5, S 7, S 75 und S 9 unregelmäßig. Diese Weiche war ebenfalls schon am Dienstag ausgefallen und repariert worden. Ein Bauteil sei ersetzt worden, teilte der Sprecher mit. Heute sei ein anderer Defekt aufgetreten. Auch hier hat die Bahn jetzt eine Sonderinspektion veranlasst. Stark belastete Weichen wie diejenige im Ostbahnhof würden ansonsten alle acht Wochen überprüft; bei einem erkennbaren Verschleiß von Teilen würden diese vorbeugend ersetzt.
In Mahlsdorf funktionierte eine Schranke nicht. Dort war nach Angaben der Bahn ein Notarztwagen gegen die Anlage gefahren. Der Schaden war gegen 12 Uhr behoben.
Nach einer technischen Störung in Tempelhof kam es auf den Linien S 42, S 45 und S 46 zu Verspätungen und Ausfällen.
Die S-Bahn meldete nach einer "Störung am Zug" auch in Baumschulenweg Verspätungen und Ausfälle auf den Linien S 45, S 46, S 47, S 8, S 85 und S 9.
Wegen einer Störung im Stellwerk war ebenfalls der Verkehr auf der S 3 zwischen Karlshorst und Erkner unterbrochen. Zwischen Spandau und Ostkreuz sowie Karlshorst und Erkner fuhren die Züge jeweils alle 20 Minuten.
Bereits am Dienstag gab es Probleme
Schon am Dienstag hatte es die gleiche Störung gegeben. Ob diese tatsächlich mit der Kälte zusammenhängt, wollte die Bahn bisher nicht bestätigen.
Am Dienstag hatte es viele Ausfälle auf den Strecken der S-Bahn gegeben. So gab es wegen einer defekten Weiche am Ostbahnhof Ausfälle oder zumindest erhebliche Verspätungen. Zwischen Nöldnerplatz und Hauptbahnhof verlängerten sich die Fahrten am Dienstag nach Angaben eines Sprechers um bis zu 30 Minuten auf 50 Minuten. Betroffen waren die Linien S 3, S 5, S 7, S 75 und S 9.
Bereits am Montag hatte ein Schienenbruch zwischen Baumschulenweg und Schöneweide den Betrieb durcheinandergebracht. Vorübergehend konnte hier nur ein Pendelzug fahren. Schienenbrüche entstehen häufig bei großer Kälte.
Klasse, der heroische Kampf der S-Bahn gegen den (schneefreien) Winter macht Mut, stimmt optimistisch für einen Gratis-ÖPNV und einen massenhaften Umstieg vom Auto in die S-Bahn.
schreibt NutzerIn sandbaenker
Nach chaotischen Wintern mit erheblichen Ausfällen hat die S-Bahn versucht, ihre Züge wintertauglich zu machen. Aktuell gebe es kaum Ausfälle, sagte ein Sprecher. Unter anderem gehe man durch das Auftragen von Glykol auf den Leitschienen gegen das Einfrieren der Türen vor. Verbessert hat die Bahn auch die Technik bei den Weichenheizungen.
Kälteeinbruch in Berlin
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