Nach tödlichem Streit in Berliner U-Bahn: Staatsanwaltschaft lässt Verdächtigen wieder frei
Am Dienstag wird ein Mann vor einen Zug am Kottbusser Tor gestoßen. Die Polizei nimmt Freitag einen Verdächtigen fest. Doch Zeugenaussagen sind widersprüchlich.
Noch immer keine Klarheit gibt es im Fall um einen Mann, der im U-Bahnhof Kottbusser Tor vor einen Zug gestoßen wurde: Noch am Freitag teilte die Berliner Staatsanwaltschaft mit, einen Tatverdächtigen festgenommen zu haben. Doch diesen musste sie nun wieder freilassen.
Der Grund: Der Tatverdacht ließ sich aufgrund von Widersprüchen in den Zeugenaussagen nicht erhärten. Das teilte die Staatsanwaltschaft am frühen Samstagabend auf Twitter mit.
Ein 30 Jahre alter Mann starb zuvor an der U-Bahn-Station Kottbusser Tor. Bei einem Streit hatte ihn Dienstagnacht gegen 0.00 Uhr ein anderer Mann auf die Gleise gestoßen. Ein Zug der U8 erfasste ihn und verletzte ihn tödlich.
Am Freitag nahmen Fahnder nahmen einen Tatverdächtigen in Eberswalde fest. Er wurde am Sonnabend einem Richter vorgeführt.
Ermittler gehen von Streit im Drogenmilieu aus
Die Mordkommission sichtete für ihre Suche nach dem Täter die Videos aus den Überwachungskameras der BVG. Das 30-jährige Opfer, ein Iraner, soll aus einer Gruppe heraus attackiert und auf die Gleise gestoßen worden sein, hieß es zunächst bei der Polizei. Ein Zug Richtung Hermannstraße erfasste ihn, die Rettungskräfte konnten ihn nicht wiederbeleben. Der Täter flüchtete.
Ermittler gehen bei der Tat von einem Streit im Drogenmilieu aus. "Die Hinweise auf einen Drogen-Hintergrund haben sich konkretisiert", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin am Freitag. "Es geht um den Verdacht, dass ein Deal Hintergrund der Tat sein könnte." (Tsp)