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Das Spiel zwischen Frankfurt und Berlin ist als "Risikospiel" eingestuft.
© picture alliance / dpa
Update

Vor dem Hertha-Spiel: Polizei stoppt Schlägerei von Fußballfans

Am Samstag gerieten in Moabit Fans von Hertha BSC und Eintracht Frankfurt heftig aneinander. Nach dem Polizeieinsatz beruhigte sich die Lage. Seit Jahren gibt es Ärger rund um das Spiel.

In Berlin-Moabit ist es nahe dem S-Bahnhof Beusselstraße zu einer Massenschlägerei gekommen. Vom frühen Nachmittag an war die Lage laut Polizei wieder unter Kontrolle. Bis zum Ende des Spiels im Stadion gab es keine weiteren Auseinandersetzungen.

Etwa 100 Anhänger von Eintracht Frankfurt waren dem Vernehmen nach in Moabit auf der Beusselstraße aufgezogen, weil sich in der Nähe seit Jahren ein Szenetreffpunkt von Hertha-Ultras befindet. Dieser sollte offenbar attackiert werden. Es flogen Flaschen, auch Leuchtraketen. Offenbar war die Schlägerei nicht verabredet sondern ein geplanter Angriff von Frankfurtern.

In der Nähe befindet sich ein Hertha-Treff

Etwa 60 Personen wurden von der Polizei festgesetzt, sie wurden durchsucht und von ihnen die Personalien aufgenommen. Auf Anforderung der Polizei schickte die Feuerwehr etwa zehn Krankenwagen, da mit zahlreichen Verletzten gerechnet wurde. Etwa fünf Männer mussten von Sanitätern behandelt werden.

Video zeigt flüchtende Anwohner

Bei Facebook ist ein Video von Anwohnern zu finden, auf dem zu sehen ist, wie die schwarz gekleideten Menschen an der Straßenkreuzung vor der Reformationskirche aufeinandertreffen (Beusselstraße Ecke Wiclefstraße). Autofahrer vor der dortigen Aral-Tankstelle wenden schnell und verlassen den Ort. Andere Anwohner mit Einkaufstüten rennen über die Bürgersteige.

Männer tragen schwarz-weiße Masken

Auf Fotos ist zu sehen, wie manche der Männer schwarz-weiß-gestreifte Wollmasken tragen, damit sie nicht so leicht identifiziert werden können. Diese schwarz-weißen Exemplare sind laut Experten Erkennungszeichen der Frankfurter. Die Polizei ermittelt. Weitere Fans schlugen sich in der Oldenburger Straße Ecke Wiclefstraße.

Immer wieder Ärger mit Eintracht Frankfurt in Berlin

Das Spiel der beiden Vereine im Olympiastadion begann um 18.30 Uhr. Das Spiel wird stets als "Riskospiel" eingestuft - das heißt: alkoholfreies Bier, strengere Kontrollen, mehr Ordner rund ums Stadion. Ärger mit Frankfurter Fans gab es auch in der Vergangenheit.

So wurde im März 2016 eine Massenschlägerei zwischen Hertha und Frankfurt-Fans in der Wichertstraße in Prenzlauer Berg gemeldet. Dort sollen 150 Männer aufeinander getroffen sein.

Schlägereien früher in Kreuzberg und Prenzlauer Berg

Immer wieder kommt es zu Provokationen zwischen beiden Fangruppen. Um in der jüngeren Vergangenheit zu bleiben: Im August 2014 gab es tief in der Nacht eine Auseinandersetzung zwischen Fans des 1. FC Union und Eintracht Frankfurt in einem Kreuzberger Lokal in der Oranienstraße. Bis zu 100 Personen hatten sich vor der Kneipe versammelt; einige "Problemfans" von Hertha pflegen auch enge Kontakte zu Union.

Im November 2009 hatten Berliner Schläger eine Kneipe in der Kreuzberger Adalbertstraße angegriffen, in der Eintracht-Fans gesessen haben. Auch da begann eine Schlägerei auf der Straße. Schon vor dem Spiel im Herbst 2009 hatte es Ärger gegeben: Damals hatten Frankfurter Fans die Hertha-Anhänger vor dem Stadiontor auf dem Olympischen Platz angegriffen und auf sie eingeschlagen; Hertha pflegt eine Fanfreundschaft mit den Anhängern des Karlsruher SC, die bei Eintracht-Anhänger wenig beliebt sind.

Jörn Hasselmann

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