Illegale Autorennen in Berlin: Polizei setzt auf mobile Radarfallen
Schon 195 Strafanzeigen gegen Raser gab es 2019. Um die Vergehen noch besser ahnden zu können, setzt die Polizei jetzt auf mobile, autonom arbeitende Blitzer.
In der Diskussion über Maßnahmen gegen Raser im Berliner Straßenverkehr erklärte Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Montag im Innenausschuss, die Polizei wolle neben den Kontrollen durch die Polizeikräfte, künftig vermehrt auf mobile, autonom arbeitende Geschwindigkeitsmesser setzen. Slowik nannte die Blitzer-Anhänger ein "erfolgreiches Mittel" im Kampf gegen Raser. Diese Radarfallen sind in Anhängern verbaut, die am Fahrbahnrand geparkt werden können und von dort aus selbstständig messen. Eine Testphase mit den Geräten sei gerade erfolgreich abgeschlossen worden, sagte Slowik.
40 illegale Autorennen endeten 2018 mit einem Unfall
Seit vor knapp zwei Jahren der Strafbestand für Raser erhöht wurde, werden massiv zu schnelles Fahren oder illegale Autorennen im Paragraf 315 b des Strafgesetzbuches als gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr qualifiziert. Die Sanktionsverschärfung erlaubt der Polizei auch per richterlichem Beschluss Fahrzeuge einzuziehen oder Führerscheine zu beschlagnahmen.
Und das macht sich bemerkbar: 279 Strafanzeigen nach 315 b gab es 2018, 164 Fahrzeuge und 130 Führerscheine wurden im vergangenen Jahr beschlagnahmt. Das berichtete der Staatssekretär für Inneres, Torsten Akmann, im Innenausschuss. Schon im ersten Halbjahr 2019 liegt die Zahl der Anzeigen bei 195, 88 Fahrzeuge und 106 Führerscheine wurden bereits kassiert. 40 illegale Autorennen führten 2018 zu einem Verkehrsunfall, 2019 waren es schon 19.
Besonders viele Raser in der City-West
Akmann sprach von mehreren örtlichen Schwerpunkten illegaler Autorennen: Die meisten Straftaten wurden 2018 in der City-West registriert (15), darauf folgen der Simensdamm (13), die Bundesautobahn A100 (elf), sowie die Badstraße in Gesundbrunnen und der Tunnel Tiergarten mit jeweils neun registrierten Autorennen.
Die üblichen Verdächtigen
Wurde ein Auto beschlagnahmt, helfen Telemetriedaten den Ermittlern die Fahrer zu bestrafen: Denn fast alle modernen Autos speichern rechtsverwertbare Daten über Fahrmanöver, Beschleunigungs- und Bremsverhalten. Der Großteil der Täter, so Akmann, seien aus der Gruppe der 20 bis 30-Jährigen.
Erst am vergangenen Sonnabend wurde der Wagen eines 24-Jährigen beschlagnahmt, nachdem er mit 173 Kilometern pro Stunde auf der A100 gefahren war, erlaubt waren dort nur 80. Die Polizei folgte dem Mann und forderte ihn auf anzuhalten, worauf dieser mit seinem gemieteten Mercedes AMG flüchtete. Als die Polizei den 24-Jährigen wenig später stellen konnte, stellte sich außerdem heraus, dass der Mann keinen Führerschein besaß.
Eigentlich gehen beschlagnahmte Fahrzeuge in den Landeshaushalt über und könnten versteigert werden. Weil allerdings viele der Wagen gemietet oder nicht im Besitz der Fahrer sind, müssen die beschlagnahmten Autos regelmäßig wieder zurückgegeben werden.
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