Blutiger Clan-Konflikt in Berlin: Nach Racheakt der Remmos sucht die Polizei 18 Männer mit Fotos
Mit 34 Bildern wollen Ermittler eine Gruppe ausfindig machen, die im November zwei Tschetschenen attackiert hat. Auslöser waren wohl Revierkämpfe.
Die Berliner Polizei fahnde mit Fotos nach 18 Männern, die vor rund fünf Monaten nahe dem Gesundbrunnen-Center zwei Männer attackiert und schwer verletzt haben sollen.
Die Polizei geht davon aus, dass der Angriff im Zusammenhang mit mehreren Attacken "zwischen tschetschenisch- und arabischstämmigen Personen" steht. In Netz sind 34 Bilder veröffentlicht worden - zu sehen sind sie alle hier.
Bei den Verdächtigen handelt es sich nach Tagesspiegel-Informationen soll es sich um Mitglieder des Remmo-Clans- die Opfer waren Tschetschenen. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei der Attacke um einen Racheakt des Remmo-Clans handelt. Kurz zuvor hatten mehrere Männer einen Späti in Neukölln gestürmt, in dem Angehörige der Remmos regelmäßig verkehren.
Die Tat in Gesundbrunnen ereignete sich am 8. November 2020 auf dem Hanne-Sobek-Platz am S-Bahnhof Gesundbrunnen. An dem November-Wochenende gab es mehrere brutale Angriffe von Dutzenden Schlägern und Messerstechern in Berlin, die auf einen Bandenkrieg hindeuten.
Bei dem Angriff auf die 43 und 31 Jahre alten Männer wurden laut Polizei Hieb- und Stichwaffen eingesetzt. Der ältere Mann erlitt eine schwere Stichwunde im unteren Rückenbereich und diverse Schnittverletzungen und Prellungen.
Polizei befürchtete Bandenkrieg
Als er schon am Boden lag, wurde auf ihn eingestochen. Der Jüngere musste mit Platzwunden am Kopf ins Krankenhaus. Gegen die Verdächtigen wird wegen gefährlicher Körperverletzung und schwerem Landfriedensbruch ermittelt.
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Die gewaltsamen Auseinandersetzungen hatten bei der Polizei Befürchtungen vor einem blutigen Bandenkrieg ausgelöst. Am Gesundbrunnen hatten Ermittler nach den brutalen Attacken auch eine Pistole gefunden, die den Remmos zugerechnet wird.
Auslöser für die brutalen Attacken zwischen Tschetschenen und Remmo-Clan sollen Revierkämpfe um den Drogenhandel in der Stadt sein. Die Tschetschenen waren bislang als Dienstleister für Clans und kriminelle Banden unterwegs und erledigten Aufträge wie Schutzgelderpressung. Inzwischen wollen sie selbst an den Geschäften teilhaben.
Das Landeskriminalamt fragt:
• Wer kann Personen auf den Bildern erkennen und Angaben zu diesen Personen und deren Aufenthaltsorten machen? • Wer kann Angaben zum Tatgeschehen machen? • Wer kann sonstige sachdienliche Hinweise geben?
Hinweise können per E-Mail an das Landeskriminalamt geschickt werden: LKA41-EGHammer@polizei.berlin.de. Auch über die Internetwache kann man sich melden. Außerdem nimmt jede Polizeidienststelle Hinweise entgegen. (Tsp)