Berlin-Friedrichshain: Drei Drogendealer auf dem RAW-Gelände festgenommen
Drogendealer im Visier: Auch auf dem RAW-Gelände in Friedrichshain hat die Polizei drei Dealer festgenommen. Das Areal ist ein bekannter Drogenumschlagplatz.
Die Drogendealer geraten nicht nur im Görlitzer Park ins Visier der Polizei: Seit den jüngsten Vorkommnissen in Kreuzberg hat die Berliner Polizei ihre Präsenz an bekannten Drogenumschlagplätzen in Berlin verstärkt. Am Dienstag nahmen Beamte in Zivil drei Männer auf dem RAW-Gelände in Friedrichshain fest. Das sagte ein Sprecher der Polizei am Abend auf Anfrage. Zu Details des Einsatzes wollte sich die Polizei nicht äußern, bestätigte aber den Fund von harten Drogen.
An der Ecke Warschauer Straße/Revaler Straße und vor den Eingängen des RAW-Geländes bieten Drogendealer ihre Ware offen zum Verkauf an. In der Gegend sind viele Touristen und Partygänger unterwegs. Zuletzt haben Polizisten Ende Oktober einen 23-jährigen Dealer festgenommen. In den Taschen des Mannes fanden die Beamten neben Bargeld ein kleines Drogensortiment: Tabletten - vermutlich Ecstasy -, Tütchen mit cannabisartiger Substanz und drei Plastikkapseln.
Eine Woche zuvor hatten drei Männer einen 34-Jährigen in der Revaler Straße überfallen und ihn schwer verletzt. Der Mann war von den drei Unbekannten angesprochen worden, ob er Drogen kaufen wolle. Kurz darauf riss ihm einer der Täter das Handy aus der Hand, ein Komplize schlug dem 34-Jährigen mit einer Glasflasche auf die Hand. Das Opfer wehrte sich, nahm einen der Angreifer in den Schwitzkasten. Beim Gerangel stürzten die beiden zu Boden. Einer der Täter trat dem Mann gegen den Kopf, dieser lies daraufhin den Täter los, die Räuber konnten mit der Beute entkommen.
Widerstand gegen Bebauung des RAW-Geländes
Die deutschen und irischen Eigentümer des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerkes sind zuletzt mit ihren Plänen, bis zu 600 Wohnungen auf der südlichen Teilfläche zu bauen, in der Bezirksverordnetenversammlung von Friedrichshain-Kreuzberg gescheitert. Stattdessen soll das Gelände unter Ensembleschutz gestellt und „aus dem Bestand heraus“ entwickelt werden. Damit wäre der Status Quo als Kultur-, Freizeit und Naherholungsstandort festgeschrieben.
Der ehemalige Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) hatte mit den Eigentümern noch einen städtebaulichen Vertrag ausgehandelt, in dem der Wohnungsbau durch eine geschickte Aufteilung der Flächen neben den vorhandenen Clubs, Künstlerateliers und Sporthallen Platz finden sollte. Als Pufferzone waren Studentenwohnungen gedacht.
Doch die Eigentümer zerstritten sich, Schulz ging in Rente und der Widerstand der verschiedenen RAW-Akteure gegen diesen Kompromiss wurde stärker. Inzwischen haben sich auch die Grünen davon verabschiedet. Sie brachten einen eigenen Antrag ein, der Wohnen ebenfalls ausschließt und noch stärker auf die Schaffung von Grünflächen abzielt. Auch dieser Antrag wurde angenommen. Für das ehemalige Bahngelände muss jetzt ein Bebauungsplan aufgestellt werden.