Nach Anschlag in Berlin-Lichtenberg: Bürgermeisterin Monteiro bedankt sich für Solidarität
Die Gewalt im Wahlkampf reißt nicht ab. Nachdem Unbekannte in Lichtenberg einen SPD-Bus angezündet haben, verurteilt die Berliner Politik den Anschlag.
Unbekannte haben in der Nacht zum Donnerstag in Alt-Lichtenberg einen Wahlkampfbus der SPD in Brand gesetzt. Gegen 2 Uhr bemerkten Passanten die Flammen an dem in der Rathausstraße geparkten Bus und alarmierten die Polizei. Die Feuerwehr rückte an und löschte den Brand. Durch das Feuer wurde auch ein daneben parkender Wagen stark beschädigt. Verletzt wurde niemand. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt nahm die Ermittlungen auf. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.
"Ich bin schockiert"
Den zerstörten Bus hatte die SPD in den vergangenen Wochen für ihren Wahlkampf benutzt. Auf der rechten Seite ist der ehemalige Bezirksbürgermeister Lichtenbergs und jetzige Bausenator, Andreas Geisel, gedruckt. Auf der anderen Seite ist Birgit Monteiro abgebildet, die jetzige Bezirksbürgermeisterin Lichtenbergs. "Ich bin schockiert über die Zerstörungen", sagte Monteiro am Donnerstag dem Tagesspiegel. Sie hatte sich am Morgen ein Bild vom Tatort gemacht und zeigte sich bestürzt über die Gewalt im Wahlkampf. "Es ist inakzeptabel, auf politische Auseinandersetzungen mit Gewalt zu antworten", sagte sie. Froh sei sie, dass niemand verletzt wurde und sich auch andere Parteien direkt solidarisch gezeigt hätten.
Viele Anschläge im Berliner Wahlkampf
Tatsächlich hat inzwischen auch Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) den Brandanschlag als einen weiteren Tiefpunkt des Berliner Wahlkampfs verurteilt. Sachbeschädigungen, brennende Autos oder eingeworfene Scheiben an Parteibüros hätten nichts mit politischer Meinungsäußerung zu tun, sie seien kriminelle Taten, sagte der CDU-Spitzenkandidat. Die Gegner unseres demokratischen Systems zeigten dabei ihr wahres Gesicht. „Sie sind feige. Sie scheuen die Debatte, ihr vermeintliches Mittel ist die Zerstörung“, sagte Henkel.
Es ist nicht das erste Mal in diesem Wahlkampf, dass Politiker und Parteien Ziel von Anschlägen werden. Vor zwei Wochen hatten Unbekannte in Neukölln die Reifen des Privatwagens des CDU-Direktkandidaten Onur Bayar aufgeschlitzt. Anfang August war in Staaken ein Wahlkampfbus der CDU komplett ausgebrannt. Auch die AfD beklagt immer wieder Attacken gegen ihre Mitglieder, Plakate und Kandidaten. (mit epd)