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Update

Schnee und Glatteis in Berlin: 19 Unfälle in einer Stunde

Der Schnee ist da, der Berufsverkehr stockt. BVG und Polizei reagierten entspannt. Viele Unfälle dagegen in Brandenburg.


In der Nacht auf Donnerstag hat es in Berlin zum ersten Mal richtig geschneit - mit Konsequenzen für den Straßenverkehr. "Zwischen 7 Uhr und 8 Uhr hatten wir 19 Unfälle", sagte eine Sprecherin der Berlin Polizei. Am Mittwochmorgen hatten sich im gleichen Zeitraum ohne Schnee nur vier Unfälle weniger ereignet. Insgesamt sei der Morgen also relativ "unauffällig" verlaufen.

In Rudow hat der Winter am Donnerstagmorgen schon richtig Einzug gehalten.
In Rudow hat der Winter am Donnerstagmorgen schon richtig Einzug gehalten.
© Thomas Loy

Autofahrer mit 1,6 Promille verliert Kontrolle über seinen Wagen

Die Pressestelle der Polizei sprach von einer "relativ ruhigen Nacht". Nur vereinzelt sei es zu witterungsbedingten Unfällen gekommen. Am Innsbrucker Platz verlor ein 40-jähriger Mann gegen 1:30 Uhr beim Abbiegen auf die Hauptstraße die Kontrolle über seinen Wagen, geriet ins Schleudern und blieb erst auf dem Mittelstreifen stehen. Der Autofahrer, bei dem eine Atemalkoholmessungen einen Wert von 1,6 Promille ergab, blieb unverletzt, am BMW entstand Blechschaden.

Die Berliner Feuerwehr sprach ebenfalls von einem überschaubaren Morgen. "Wir haben keine Steigerung von Einsatzfahrten", hieß es aus dem Lagezentrum.

Viele Unfälle in Brandenburg

Auf Brandenburgs Straßen machte sich der Wintereinbruch offenbar deutlich bemerkbarer. Allein der Polizeidirektion Süd waren bis 10 Uhr 38 Unfälle bekannt. "Die meisten davon stehen im Zusammenhang mit den widrigen Wetterverhältnissen", so ein Polizeisprecher. Besonders viele Unfälle habe es im Landkreis Dahme-Spreewald rund um die Stadt Königs Wusterhausen gegeben.

"Glücklicherweise kam es in den meisten Fällen lediglich zu Blechschäden", sagte der Polizeisprecher der Direktion Süd. Lediglich in zwei Fällen war es zu Personenschäden gekommen. In Mittenwalde rutschte ein Autofahrer auf glatter Straße gegen einen Baum und verletzte sich leicht. Bei Königs Wusterhausen geriet ein PKW auf der A10 gegen 9 Uhr ins Schleudern und stieß mit einem LKW zusammen. Dort kommt es wohl noch bis zu den Mittagsstunden zu Verkehrsbehinderungen.

BVG zufrieden - eine Buslinie kurzzeitig umgeleitet

Die Berliner BVG zog eine zufriedene Zwischenbilanz nach dem ersten Schnee. "Im Busverkehr gab es lediglich in den östlichen Stadtteilen Marzahn, Hellersdorf und Köpenick vereinzelt Verspätungen durch glatte Straßen", so die Pressestelle der BVG. Allerdings habe man die abschüssige Eisenacher Straße am Morgen wegen Eisglätte vorübergehend für den Busverkehr sperren müssen. Die Busse der Linie 195 wurden in diesem Bereich umgeleitet.

Auch der U-Bahn Betrieb sei planmäßig verlaufen. Auf den oberirdischen Strecken hatte die BVG einen Schmierzug im Einsatz, sodass die Stromversorgung der Züge nicht durch Schnee beeinträchtigt wurde. Wie bei schlechtem Wetter üblich, stiegen außerdem die Fahrgastzahlen am Morgen leicht an. "Vermehrte Meldungen über volle Fahrzeuge gab es aber nicht", hieß es von der BVG.

Deutlich aufgeregter wurde der erste Schnee des Jahres dagegen in den Sozialen Netzwerken kommentiert.

Nicht nur Busse, auch Straßenbahnen trotzten heute Morgen dem Schnee.

Auch der SPD Politiker Sven Kohlmeier twitterte den Neuschnee aus Kaulsdorf.

Winter-Wonderland auch in Köpenick.

Der Deutsche Wetterdienstes (DWD) meldet für Berlin und Brandenburg auch für die nächsten Tage frostige Temperaturen: Bei -3 bis -1 Grad werden am Donnerstag gebietsweise ein bis fünf Zentimeter Neuschnee erwartet. Vor allem am Abend sei mit Glätte durch überfrierende Nässe zu rechnen. In der Nacht zu Freitag sollen die Temperaturen dann auf bis zu -12 Grad absinken.

Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) rät übrigens bei Glatteis dazu, wie Pinguine zu laufen, äh, zu watscheln. Damit sinke die Gefahr, auf spiegelglattem Untergrund das Gleichgewicht zu verlieren und zu stürzen.

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