Demo gegen IS-Terror in Kobane: 1200 Kurden ziehen durch Kreuzberg
Am Sonntagnachmittag demonstrierten Kurden und ihre Unterstützer erneut gegen den IS-Terror in Syrien und im Irak - 1200 Menschen folgten dem Aufruf. Laut Polizei blieb es friedlich.
Zu der Demonstration hatte die syrische Kurdenpartei PYD aufgerufen, die Teilnehmer liefen unter dem Motto: "Egal, ob Kobane oder Shengal: Unsere Herzen sind bei Euch" von Neukölln aus durch Kreuzberg. Ab 14 Uhr sammelten sich die Teilnehmer am Hermannplatz, ab 15.15 Uhr ging es dann über Kottbusser Damm und Adalbertstraße zum Oranienplatz. Auf dem Oranienplatz soll im Anschluss noch ein Openair-Konzert mit kurdischen Künstlern stattfinden.
Auf der Kottbusser Brücke machte der Protestzug zu einer Zwischenkundgebung halt, gegen 16.45 Uhr erreichte der Zug laut Polizei den Oranienplatz. Zwischenzeitlich waren rund 1200 Menschen auf der Straße - die Veranstalter waren von 1000 Teilnehmern ausgegangen. Nach Angaben eines Polizeisprechers blieb es friedlich, gegen 17.15 Uhr hätten sich noch etwa 200 Menschen auf dem Oranienplatz aufgehalten. Im Verlauf der Veranstaltung wurden sieben Personen "freiheitsbeschränkenden Maßnahmen" unterzogen, weil sie PKK-Parolen skandiert hatten. Damit ist laut Polizei aber nur gemeint, dass sie angesprochen wurden und sich ausweisen mussten. Gegen 18 Uhr war die Demo beendet.
Im nordsyrischen Ain al-arab (kurdisch: Kobane) stemmen sich etwa 2000 Kurden seit mehr als drei Wochen gegen eine Großoffensive der Terrororganisation Islamischer Staat (IS), auch Kurden aus Deutschland beteiligen sich an den Kämpfen. In der Region um die nordirakische Stadt Sindschar (kurdisch: Shengal) gibt es ebenfalls heftige Kämpfe zwischen kurdischen Truppen und IS-Milizionären.
Seit dem Ausbruch der Kämpfe gibt es immer wieder Solidaritätskundgebungen der kurdischen Bevölkerung in Berlin. Am vergangenen Samstag wurden bei einer Demonstration in Wedding 32 Polizisten verletzt, als sie von Demonstrationsteilnehmern mit Fahnenstangen und Pfefferspray attackiert wurden.
Timo Kather