zum Hauptinhalt
An der U-Bahnhaltestelle Mohrenstraße hängt ein Plakat mit der Aufschrift "George-Floyd".
© Kay Nietfeld/dpa

Gedenken an getöteten Afroamerikaner: Plakat in Berlin macht die Mohrenstraße zur George-Floyd-Straße

Auch in Berlin wird dem in Minneapolis getöteten Afroamerikaner gedacht. Am Wochenende sind erneut Antirassismus-Proteste geplant.

Am Eingangsschild des U-Bahnhofs Mohrenstraße in Berlin-Mitte ist ein Plakat mit der Aufschrift "George-Floyd" aufgetaucht – im Gedenken an den in Minneapolis getöteten Afroamerikaner. Das Schild ist direkt über dem Wortteil "Mohren" befestigt.

Um die Umbenennung der Mohrenstraße wird seit längerem diskutiert: Aktivisten kritisieren, dass der Name schwarze Menschen diskriminiere. Auch um Straßennamen aus der deutschen Kolonialvergangenheit in Berlins Afrikanischem Viertel in Wedding wird seit langem gestritten.

Demo gegen Rassismus am Samstag

Am Samstag wollen in Berlin zahlreiche Menschen nach dem Tod von George Floyd gegen Rassismus demonstrieren. Auf dem Potsdamer Platz wollen sie sich um 14 Uhr versammeln.

Angemeldet sind 1500 Teilnehmer, wie die Polizei mitteilte. Im Internet wurden Aufrufe zu „Silent Demos“ in zahlreichen Städten in Deutschland veröffentlicht. „Nein zu Rassismus“ und „Black Lives Matter“, heißt es dort.

Floyd war am 25. Mai nach einem brutalen Polizeieinsatz in der US-Großstadt Minneapolis gestorben. Nach seinem Tod kam es zu Protesten und teilweise auch Ausschreitungen in mehreren Städten der USA.

[In unseren Leute-Newslettern berichten wir wöchentlich aus den zwölf Berliner Bezirken. Die Newsletter können Sie hier kostenlos bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Die Initiatoren der Proteste in Deutschland schrieben: „Diskriminierung, soziale und ökomische Ausgrenzung sowie körperliche Angriffe bis hin zum Mord von Menschen mit schwarzer Hautfarbe sind ein globales Problem.“ Mit den Demonstrationen wolle man gemeinsam ein Zeichen setzen. Auf einigen Internetseiten wurden die Teilnehmer aufgefordert, in schwarzer Kleidung zu erscheinen.

Bereits am vergangenen Wochenende waren auch in Berlin viele Menschen auf die Straße gegangen. 1500 Demonstranten zogen am Sonntag durch Kreuzberg. Am Samstag hatten etwa 2000 Menschen vor der US-Botschaft in Berlin protestiert. (Tsp/dp

Zur Startseite