#BlackLivesMatter: Nach Tod von George Floyd – 1500 Menschen demonstrieren in Berlin
Zahlreiche Menschen protestierten am Sonntag friedlich gegen Polizeigewalt. Die Corona-Demos blieben mit weniger als 100 Teilnehmer dagegen klein.
Rund 1500 Menschen gingen am Sonntag in Berlin gegen Polizeigewalt und Rassismus auf die Straße. Der Protestzug unter dem Motto #BlackLivesMatter startete am Mittag am Mehringdamm und zog über den Bergmannkiez und Südstern zum Hermannplatz in Neukölln. Hintergrund der Demonstration ist der Tod des Schwarzen Amerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis in den USA.
Unter den Demonstranten waren auch Familien und Kinder. Sie zeigten Plakate mit Slogans wie „Being black is not a crime“ und „I can't breathe, Justice for George Floyd“. Letzteres geht auf ein Video des Polizeieinsatzes gegen Floyd zurück. Dieses zeigt, wie ein Polizist minutenlang gewaltsam sein Knie in den Hals des 46-Jährigen presst und auch nach dessen Worten „I can't breathe“ – er kriege keine Luft – nicht von ihm ablässt.
Die Berliner Polizei begleitete die Demonstration mit rund 600 Einsatzkräften. Eine Privatperson hatte die Kundgebung ursprünglich mit 100 Teilnehmern angemeldet. Zu diesem Zeitpunkt galt jedoch noch die Corona-bedingte Teilnehmergrenze von 100 Menschen, deshalb sei die offizielle Zahl so gering, erklärte ein Polizeisprecher.
Am Sonntagvormittag zogen bereits rund 200 Demonstranten in einem „Gedenkmarsch gegen rassistische Polizeigewalt in den USA“ zum Brandenburger Tor. Auch am Samstagabend hatten sich etwa 2000 Menschen vor der US-Botschaft versammelt. Die Proteste verliefen friedlich, sagte ein Polizeisprecher am Abend.
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Neben #BlackLivesMatter gab es erneut mehrere Demonstrationen gegen die Coronamaßnahmen sowie Gegenproteste. Dieser blieben jedoch recht klein. Rund 80 Menschen versammelten sich laut Polizei am Nachmittag zu einer „Hygienedemo“ im Mauerpark.
Der Berliner Senat hatte die Teilnahmebeschränkung für Demonstrationen erst am Freitag aufgehoben, das Abstandsgebot von 1,50 Metern gilt jedoch weiterhin. Ob und wie die Polizei dies durchsetzen konnte, war am Abend noch nicht bekannt. (mit dpa)