Gepäckchaos in Tegel: Passagiere warten zwei Stunden auf Koffer
Am Dienstagnachmittag kam es am Flughafen Tegel zu chaotischen Szenen: Das Gepäck einer Laudamotion-Maschine aus Korfu wurde lange Zeit nicht ausgegeben.
Chaos in der Gepäckausgabe am Flughafen Tegel. Fluggäste, die am Dienstagnachmittag mit einer Maschine von der griechischen Urlaubsinsel Korfu kamen, warteten eindreiviertel Stunden im Terminal C auf ihr Gepäck. Wie eine Passagierin berichtete, heizte sich die Stimmung dabei auf: Weil sich am Gepäckband nichts tat, wurden die Fluggäste immer wütender, einige drohten, die Polizei zu rufen. Das Flughafenpersonal an der Gepäckausgabe konnte ihnen offenbar keine Informationen geben, es gab keine Durchsagen, wie es weitergeht, berichteten Fluggäste.
"Die Leute waren fix und fertig, es war heiß, viele waren mit Kindern unterwegs", erzählt eine 42-jährige Passagierin, die mit ihrer kleinen Tochter flog. Weil alle auf ihr Gepäck warteten, wollte niemand den Flughafen verlassen. Besonders ärgerlich sei die Situation für weiterreisende Passagiere gewesen: Viele wollten noch einen Anschlussflug bekommen oder per Fernbus weiterreisen.
Die aktuellen Ursachen des Probleme sind noch unklar. Die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg bestätigte die Schwierigkeiten mit dem Flug aus Korfu und verwies auf die zuständige Airline. Den Flug führte Laudamotion aus, das ist die ehemals insolvente Air-Berlin-Tochter, die der Billigfluganbieter Ryanair zu knapp einem Viertel übernommen hat. Die Pressestelle von Ryanair konnte zum Vorfall am Dienstagabend keine Auskunft geben und verwies auf Laudamotion. Die österreichische Fluggesellschaft war am Abend nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Drei Stunden Verspätung bei Abflug
Bereits beim Abflug nach Berlin war die Geduld der Korfu-Urlauber strapaziert worden. Mit knapp dreieinhalbstündiger Verspätung habe der Ferienflieger gegen 13.30 Uhr Ortszeit in Korfu abgehoben, berichtet die Passagierin. Das Boarding sei immer wieder verschoben worden, es habe am Korfu Airport unklare Angaben gegeben, schließlich sei das Gate gewechselt worden.
Angekommen gegen 14.40 Uhr in Tegel ging der Ärger weiter: "Erst ging die Gepäckschleuse auf, dann kamen drei bis fünf Gepäckstücke und plötzlich passierte nichts mehr. Ganz lange nicht." Knapp zwei Stunden habe das Gepäckband stillgestanden, lediglich ein Kinderwagen sei in der Zwischenzeit herausgekommen. "Nach uns kamen immer mehr Flüge, die haben sofort ihr Gepäck an den Nebenbändern bekommen", erzählt die 42 Jahre alte Reisende. An den Gepäckbändern habe es also nicht liegen können. Sie werde sich nun bei der Airline beschweren und hoffe, dass sie die Flugverspätung und auch die Wartezeit am Gepäckband entschädigt bekomme.
In der Vergangenheit hatte es wiederholt Probleme an den Berliner Flughäfen gegeben. Die Flughafengesellschaft riet Ferienreisenden, sich zwei Stunden vor Abflug am Gate einzufinden, weil es es besonders an den Sicherheitskontrollen zu Engpässen kommen könne.