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Choreografie der Fans vor dem Halbfinale Hertha gegen BVB.
© Reuters

Hertha BSC gegen BVB im Liveblog: Ostkurve wünscht Dortmund schon mal Glück gegen Bayern

Der BVB kehrt schon bald nach Berlin zurück. Pal Dardai wünscht sich bessere Fragen in Fernsehinterviews. Und wir sind fertig mit der Fußballwelt. Das Pokal-Halbfinale im Live-Blog.

+++Gute Nacht: Wir verabschieden uns für heute und wünschen allen Fußballfans einen guten Heimweg und eine ruhige Nacht, hoffentlich ohne Böller vor den Schlafzimmerfenstern.

+++Bilderbuch-Fußball: Das Halbfinale in Bilder können Sie hier noch einmal anschauen. Was die Finalpaarung über den Zustand des deutschen deutschen Fußballs aussagt, hat Kollege Sebastian Stier kommentiert.

+++ Dardai bei Sky leicht angefressen im Interview mit Thomas Wagner: "Wenn Sie sagen, dass uns Mut gefehlt hat, dann müssen Sie mir zeigen, wie das geht." Und weiter: "Ich nehme gerne Tipps an und wünsche mir vom Fernsehen mehr Respekt. Ich verstehe Sie nicht, wollen Sie meine Worte umdrehen? Ich verstehe das nicht. Sorry, wenn Sie mich nicht verstehen. Bitte bessere Fragen stellen, so brauchen wir nicht zu diskutieren. Sie haben meine Mannschaft rundgeredet, sorry, solche Fragen brauche ich nicht. Ich habe es jetzt alles erklärt. Für uns war es ein Lerneffekt." Und bei der Wortschöpfung "Spielermaterial" sind wir voll beim Ungarn:

+++Stimme zum Spiel II: Hertha-Kapitän Lustenberger lobt die eigenen Fans: "Das war eine ganz tolle Stimmung, selten so etwas erlebt. Natürlich sind wir frustriert, das müssen wir nun erst mal verarbeiten."

+++Tuchel beschwert sich über Böller: BVB-Coach Thomas Tuchel beschwert sich in der ARD über die Knallkörper, die in der vergangenen Nacht vor dem Dortmunder Hotel gezündet wurden. Das seien Böller gewesen, die man so nicht im Supermarkt kaufen könne. "Das will man nicht nochmal erleben", sagt der Trainer.

+++Bis zum nächsten Jahr: Vollblut-Hertha-Kollege Robert Ide blickt nach vorne und schreibt aus dem Stadion: Halbfinale kann man öfter machen. Der BVB-Kollege aus der Redaktion meint: Gern, wie wär's im nächsten Jahr zum Finale? Dann müssen wir nicht zweimal nach Berlin.

+++Nachlese: Den ausführlichen Spielbericht vom Kollegen Michael Rosentritt finden sie hier.

+++Solidarität: Die Ostkurve hat sich schon neu sortiert und eine klare Botschaft an die Dortmunder. Sie singen: "Zieht den Bayern die Lederhosen aus!"

+++Stimmen zum Spiel: Michael Preetz: "Mit dem Tor zum 0:2 war es vorbei. Dortmund steht verdient im Finale." Marvin Plattenhardt: "Wir haben gut gekämpft. Das tut weh, aber die Niederlage wird uns keinen Knacks geben."

+++Duell mit Bayern: Das Finalduell gegen Bayern München hat Hertha verpasst. Zum direkten Vergleich wird es trotzdem schon am nächsten Samstag kommen, dann treffen beide Vereine in der Bundesliga im Olympiastadion aufeinander.

+++Schwarz-gelbe Party: Die Dortmunder Elf steht jetzt vor dem Gästeblock und feiert mit den 10.000 angereisten BVB-Fans.

+++Abpfiff: Das war's im Olympiastadion. Hertha verpasst den Finaleinzug, der BVB wird am 21. Mai zurückkehren nach Berlin, um dann gegen Bayern München um den Titel zu spielen.

+++Twitter-Duell: Im direkten Twitter-Vergleich liegen die Berliner weiterhin vorn im Verbreiten guter Laune. Die lassen sie sich auch vom miesen Ergebnis nicht vermiesen. Aber auch die Dortmunder Social-Media-Kollegen sind mittlerweile zum Spaßen aufgelegt. Wenig überraschend.

+++Finale: Jetzt sind die BVB-Fans zu hören, sie singen "Finale". Und damit dürften sie recht haben, wenn hier kein Wunder passiert. Gut fünf Minuten sind noch zu spielen. Und nun verlassen auch einige Hertha-Fans das Stadion.

+++Tor für Dortmund: In der 83. Minute läuft Reus mit dem Ball in den Strafraum, gibt an der Fünf-Meter-Linie nach rechts ab, da wartet Mkhitaryan, der nur noch reinschieben muss.

+++Kann man machen: Gündogan ist kaum auf dem Platz, da knallt er den Ball gleich mal an den Pfosten. Ganz gute Quote.

+++Durchhalten: Die Fans bleiben tapfer. Nur wenige Berliner Anhänger verlassen das Stadion, die große Mehrheit singt und feuert weiter ihre Hertha an.

+++Da war doch was: Ist das bitte für die Hertha. Gerade, als die Berliner vor dem schwarz-gelben Tor gefährlich werden, kassieren sie die zweite Hütte durch Marco Reus. Für Hertha wird es jetzt richtig schwierig. Aber zur Erinnerung. Dortmund hat in der vergangenen Woche schon einmal 2:0 in Führung gelegen, am Ende schieden sie mit 4:3 gegen Liverpool aus der Europa League. Ein Spiel hat eben 90 Minuten. (Fürs Phrasenschwein)

+++Wechsel bei Dortmund: Gündogan kommt für den Torschützen zum 1:0. Castro.

+++Tor für Dortmund: 75. Minute. Brooks rutscht an der Mittellinie aus, verliert den Ball, Kagawa passt von rechts in den Strafraum. Da wartet Reus. Jarstein noch dran, kann das Tor aber nicht mehr verhindert.

+++Gelb für Plattenhardt: Der Berliner holt Mchitaryan übel von den Beinen.

+++Gelbe Karte für Castro: Freistoß für Hertha. Die wird zur Ecke. Hertha bleibt im Angriffsmodus.

+++Zweiter Wechsel bei Hertha: Haraguchi geht, Schieber kommt rein gegen seinen Ex-Klub.

+++Ecke Hertha: Kurz ausgeführt. Irgendwie kommt das Ding vors Tor, weil Brooks verlängert. Kalou steht am langen Pfosten, schiebt aber knapp vorbei.

+++Wechsel bei Hertha: Dardai zieht erste personelle Konsequenzen. Baumjohann kommt für Hegeler.

+++Blick auf die Bank: Die Trainer stehen sinnbildlich für die Mannschaften. Tuchel ist sehr viel agiler am Spielfeldrand als sein Kollege Dardai.

+++ Hin und her: Eine knappe Stunde ist rum. Jetzt geht es ein bisschen hin und her. Die Ostkurve singt "blauweiße Hertha" in der Dauerschleife. Andere Zuschauer äußern sich bei Twitter eher ernüchtert. Zur Erinnerung: Wir sind hier nicht beim Tischtennis.

+++Hertha wacht auf: Die Berliner jetzt mit mehr Ballbesitz, sie erreichen auch häufiger den Dortmunder Strafraum. Aber Dortmund bleibt wach, die Lektion aus Liverpool haben sie mitgenommen.

+++ Noch eine Runde: Die zweite Halbzeit läuft. Auch die Fans scheinen jetzt wieder ein bisschen wacher.

+++Halbzeit-Stimmen: So richtig zufrieden sind die Hertha-Fans noch nicht, gelinde gesagt. Bundestrainer Löw fasst zusammen: Sie brauchen mehr Mut nach vorne. Immerhin gibt's Lob für die Hertha-Twitterer.

+++Realo-Optimismus: Via Twitter übt sich Hertha in einem Spagat zwischen realistischer Einschätzung und Optimismus. Mitspielen konnten die Berliner bisher kaum, das müssen sie aber irgendwann bei dem Rückstand. Aber es ist ja nur ein Tor. Und der BVB hat ja zuletzt auch schon mal gewackelt nach einer Führung. Die Zuschauer im Stadion sind - bis auf die rund 10.000 Dortmunder - unüberhörbar unzufrieden.

+++Halbzeit: Die Berliner werden die 15 Minuten in der Kabine dringend benötigen, um sich neu zu sortieren.

+++Erste Chance für die Hertha: Hegeler vor dem Tor, aber Bürki ist da.

+++Eckball Hertha: Ohne Ergebnis.

+++Kommen nicht zum Schuss: 39 Minuten sind gespielt. Die Herthaner haben bisher noch kein einziges Mal aufs Tor geschossen. Dortmund hat die nächste Torchance durch Marcel Schmelzer. Stark geht dazwischen.

+++Kontrollfreaks: Dortmund hat die Kontrolle, aber der Kollege im Stadion ist optimistisch.

+++Hertha schwimmt: Eine halbe Stunde ist gespielt, die Berliner kommen kaum noch über die Mittellinie. Dortmund drückt weiter nach vorne, die Chancen werden mehr.

+++Das wird jetzt schwierig: Und gleich die nächste Chance für die Borussen. Hertha steht jetzt unter Druck. Trotz der Führung seiner Mannschaft ist Tuchel in seiner Coaching Zone auf 180. Auch den Fans scheint es - außerhalb der Ostkurve - gerade ein wenig die Sprache verschlagen zu haben.

+++Dortmund in Führung: 21. Minute, Castro schießt den Ball rechts oben in den Winkel, die Gäste führen mit 1:0. Kagawa hatte den Ball in die Mitte gebracht, Reus hatte verfehlt, aber Castro zielt genau. Jarstein im Tor völlig chancenlos.

Castro war erst wenige Minuten vorher kurzzeitig blutend vom Platz genommen worden, nachdem er mit Kalou zusammengeprallt war.

+++Druck im Kessel: 15 Minuten vorbei. Dortmund drückt. Aber Druck ist ja keine Garantie. Null zu Null.

+++Pfeifen und Singen: Jetzt sind auch die Borussia-Fans mal zu hören, wohl weil Berlin zu wenig macht. Insgesamt eine tolle Geräuschkulisse, man möchte sagen: Hexenkessel. Das Phrasenschwein muss ja voll werden.

+++Berliner Luft: Da ist noch viel Berliner Luft nach oben. Die ersten zehn Spielminuten gehen klar an die Gäste, Hertha war noch nicht einmal an der Grenze des Dortmunder Strafraumes. Passiert ist aber noch nicht viel, Marco Reus hatte eine halbe Chance für den BVB.

+++Dortmund macht Druck: In den ersten Spielminuten ist der BVB die etwas angriffslustigere Mannschaft. Die Hertha-Fans halten dagegen.

+++Anpfiff: Los geht's im Olympiastadion. Die Fans hatten sich und den Teams mit einer beeindruckenden Choreografie eingeheizt.

+++Die Teams sind warm: Die Mannschaften haben sich aufgewärmt, den Fans ist sowieso warm. Die Sport-Kollegen sind vor Ort.

+++Bewegtbild: Hertha und Dortmund twittern Videos aus dem Stadion. Bewegtbilder, die Fußballfans wirklich bewegen. Hoffentlich wird die Partie genau so stimmungsreich.

+++Tuchel sieht keine Auswirkungen durch Aubameyang-Ausfall: Ex-Herthaner Ramos vertritt beim BVB den verletzten Aubameyang im Sturm. Dortmunds Trainer Tuchel sieht das nicht als gravierende Veränderung. "Für die Statik und unsere Grundordnung hat's keine Auswirkung", sagte er kurz vorm Spiel im Gespräch mit der ARD. Auch Ramos sei ein schneller Stürmer, seine Stärke im Kopfballspiel würde jedoch eher hohe Bälle in die Spitze ermöglichen. Vom Liverpool-Schock, meint Tuchel, habe man sich übrigens befreit.

+++Spickzettel: Hertha hat vorgesorgt: Nicht nur, dass fast das gesamte Stadion mit blauweißen Fähnchen versorgt ist, es liegen auch Zettel aus, auf denen die Fans um Unterstützung gebeten werden.

Zettelbotschaft an die Fans von Hertha BSC
Zettelbotschaft an die Fans von Hertha BSC
© André Görke

+++Zahlen, bitte: Bevor es losgeht, noch ein paar Fakten: Dortmund hat in dieser Pokalsaison schon 14 Tore erzielt, mehr als jedes andere Team. Für Hertha ist es das erste Heimspiel im Pokal seit 2012. Seitdem traten die Berliner neun Mal in Folge auswärts an - Losglück sieht anders aus. Das Spiel Hertha gegen BVB ist im Pokal übrigens eine Rarität, beide Teams treffen erst zum dritten Mal im Pokal aufeinander.

+++Ausfälle auf beiden Seiten: Sie hatten bis zuletzt gehofft, aber Hertha muss auf Darida verzichten. Für ihn spielt Hegeler. Dortmund hatte gestern schon bekanntgeben müssen, dass Aubameyang wegen einer Knochenabsplitterung am Zeh ausfallen wird. An seiner Stelle steht Ramos im Sturm, der gegen seinen Ex-Klub antritt.

+++Schiri: Die Partie wird übrigens gepfiffen von Deniz Aytekin

+++Warmer Empfang: Die Teams betreten den Rasen, um sich aufzuwärmen. Als letzter verlässt Pal Dardai die Katakomben. Die Hertha-Elf steuert direkt auf die Ostkurve zu, um die Fans gebührend zu begrüßen.

+++Einlass schleppend: Der Einlass geht nur langsam voran, zu groß ist der Andrang vor den Stadiontoren. Halb so wild. Bleibt noch Zeit, den Sonnenuntergang zu genießen und durchzuatmen.

Der Einlass läuft schleppend.
Der Einlass läuft schleppend.
© Kai-Uwe Heinrich

Die Anreise zum Stadion klappt unterdessen recht reibungslos mit Bahnen und auf der Straße, berichten mehrere Kollegen.

+++Timing ist alles: Die Kollegen vom RBB haben gang genau auf die Uhr geschaut. Laut "Abendschau" sei der Hertha-Bus um exakt 19.09 Uhr in den Katakomben des Olympiastadions eingetroffen. Für BVB-Fans ist das die liebste Zeit des Tages, der Verein hatte sich 1909 gegründet. Was sagt uns das?

+++Die Teams stehen fest: Hertha tritt an mit Jarstein, Skjelbred, Stark, Kalou, Hegeler, Ibisevic, Weiser, Plattenhardt, Haraguchi, Brooks, Lustenberger. Auf der Bank sitzen Kraft, Pekarik, Baumjohann, Stocker, Langkamp, Schieber, van den Bergh.

Beim BVB treten an Bürki, Bender, Mikhitaryan, Reus, Hummels, Ramos, Kagawa, Piszczek, Castro, Schmelzer, Weigl. Auf der Bank: Weidenfeller, Gündogan, Leitner, Sahin, Pulisic, Sokratis, Durm.

+++Es füllt sich: Langsam füllt sich das Stadion, die Fans laufen zu den Eingängen oder versorgen sich vor dem Olympiastadion noch mit Bier und Bratwurst. Wenn das Spiel so wird wie das Wetter, dann können wir uns freuen.

+++Viel Verkehr: Im Berliner Westen trifft gerade der Feierabendverkehr auf die vielen Fans, die zum Stadion anreisen. Das Verkehrsinformationszentrum warnt vor dichtem Verkehr. Die Züge der Linie U2 fahren nun alle zum Olympiastadion durch.

Der Verkehr im Berliner Westen staut sich. Berufsverkehr trifft hier Stadionandrang.
Der Verkehr im Berliner Westen staut sich. Berufsverkehr trifft hier Stadionandrang.
© Tsp

+++Abendgarderobe: Die Kabine der Herthaner ist vorbereitet, die Stutzen liegen bereit.

+++Nicht viel los am Breitscheidplatz: Vor dem Europacenter am Breitscheidplatz geht es derweil ruhig zu, berichtet Kollege Cay Dobberke. Etwa 50 Borussen haben sich dort versammelt. Der Platz ist traditionell eine Anlaufstelle für Dortmunder, wenn der Verein in Berlin spielt. Im Europacenter ist auch ein Hertha-Fanshop, Fans beider Lager begegnen sich hier also. Aber alles friedlich. Die BVB-Anhänger sind nicht nur in der Stadt, sondern auch im Internet bisher weniger euphorisch als die Berliner. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass Dortmund schon zum dritten Mal in Folge ins Finale einziehen könnte. Die Westfalen sind also etwas routinierter.

BVB-Fans am Breitscheidplatz vor dem Halbfinale.
BVB-Fans am Breitscheidplatz vor dem Halbfinale.
© Cay Dobberke

+++Tore offen: 18 Uhr, die Stadiontore sind jetzt offen. Gerade noch rechtzeitig sind die Hertha-Kollegen im Stadion damit fertig geworden, Fahnen im Stadion zu verteilen. Apropos Einlass und Fahne, noch einmal zur Erinnerung: Wer eine hat, muss mit Kontrollen rechnen. Die Grenze liegt bei 1,0 Promille.

+++Kuchen-Orakel: Ein Twitterer hat das Ergebnis schon mal konditorisch vorhergesagt. Ergebnis: 2:1 für Hertha. Wenn da mal nicht nachgeholfen wurde. Aber immer noch besser als Tortendiagramme zu Laufstatistiken. Wir stellen jetzt das Phrasenschwein auf und legen fest: Flachwitze kosten auch.

+++Heiße Phase: Drei Stunden noch. Die glücklichen Kollegen mit Eintrittskarte sind schon auf dem Weg ins Stadion, wir bleiben hier am Ball. 20.30 Uhr heißt es dann HaHoHe gegen Heja BVB, West-Berlin gegen Ost-Ruhrgebiet, Bulette gegen Frikadelle. "Ick freu mir" gegen "Ach, watt schön hier". Sonst noch wer so kribbelig?

+++Farbenlehre: So wie dem Kollegen geht es vielen. Seit Stunden teilt sich die Welt nur noch in Blau und Weiß, in Schwarz und Gelb. Gesehen an der Stresemannstraße in Kreuzberg.

+++Sonderfahrplan: Die S-Bahnen S75 und S5 fahren ab 18.30 Uhr nach einem Sonderfahrplan.

+++Tuchel doch nicht im Tor: Die Dortmunder haben schon mal eine mögliche Aufstellung für heute Abend rausgegeben. Im Tor steht Roman Bürki. Trainer Tuchel hatte am Vormittag noch selbst die Handschuhe angezogen, aber nur zu Trainingszwecken. Vielleicht ist er ja auch der Joker für ein mögliches Elfmeterschießen, auf das nicht wenige Berliner spekulieren.

+++Kurz vor Feierabend: Die Twitterer von Hertha können es kaum noch im Büro aushalten. Kommt uns hier ein bisschen bekannt vor.

+++Mitgehört: In zwei Stunden öffnet das Olympiastadion seine Pforten. Die Kollegen haben die Hertha-Trikots schon übergestreift und arbeiten auf Hochtouren, wenigstens einer zeigt tapfer Flagge im schwarz-gelben Outfit. Fachgespräch im Aufzug: Hertha gewinnt 3:2, aber erst in der letzten Spielphase. Der BVB-Kollege hält dagegen - 3:1 für den Revierclub.

+++Polizei für Fairplay: Manche Dinge kann man nicht oft genug erwähnen. Die Berliner Polizei weist in einem Fanbrief darauf hin: "Wir unterscheiden deutlich zwischen friedlichen und gewaltsuchenden Fans. Begegnen Sie den Anhängern der anderen Mannschaft mit Respekt und repräsentieren Sie so Ihren eigenen Verein in der Öffentlichkeit." Fangesänge sind sowieso viel beeindruckender.

+++Fachfremde Unterstützung: Fans beider Seiten buhlen schon um jegliche Unterstützung. Die Berliner freuen sich, dass der blau-weiße Himmel auf ihrer Seite ist, die Dortmunder wähnen die schwarz-gelben Berliner Postboten in ihrem Lager. also jedem das Seine.

+++Kelch schöner Anblick: Noch geht es heute Abend nur um den Finaleinzug, als Anreiz wird der Pokal aber schon zu sehen sein. Aber auch der kommt nicht einfach so ins Flugzeug, ohne gründlich durchleuchtet zu werden.

+++Verwirrungstaktik: In der Torwartfrage versucht der BVB es mit Ablenkung. Beim Training zog der Trainer selbst zwischenzeitlich die Handschuhe an und bezog Stellung zwischen den Pfosten.

+++Volks- und Fan-nah. Auch der Berliner Polizei juckt es anscheinend in den Fingern, Dortmunder Fahrzeuge mit Hertha-Schriftzügen zu "verzieren".

Damit liegt sie auf einer Wellenlänge mit den Fans, die für diese "Kunstwerke" auf einem Dortmunder Bus verantwortlich sind.

Dieser Fanshop-Bus wurde von Hertha-Fans mit einem Graffiti versehen.
Dieser Fanshop-Bus wurde von Hertha-Fans mit einem Graffiti versehen.
© unbekannt

+++Mal was Leichtes zur Abwechslung: Im Olympiastadion gibt es nur Light-Bier. Allerdings ist Druckbetankung vor dem Spiel auch nicht erwünscht. Wir zitieren aus der Stadionordnung: „Es werden stichprobenartig Alkohol-Kontrollen durchgeführt. Der Richtwert liegt bei 1,0 Promille.“

+++Schlechte Träume für die BVB-Spieler: In der Nacht haben mehrere Personen "diverse Pyrotechnik" vor dem Mannschaftshotel der Dortmunder gezündet - offenbar, um die Mannschaft am Schlafen zu hindern. Eigentlich wird das Schlosshotel Grunewald gerade für seine Ruhe geschätzt, auch von der deutschen Nationalmannschaft. Wer die Täter waren, ist unklar, sie flüchteten unerkannt. Ein Polizeisprecher beschrieb den Vorgang folgendermaßen: "Bumm, bumm, bumm und weg waren sie."

+++Der Affe grüßt den Bären: Immer mehr Berliner Institutionen jubeln den Herthanern in den sozialen Netzwerken zu. Aus dem Zoo grüßen die Affen - da wird sich wohl nicht nur Herthinho freuen, der kuschelige Hertha-Maskottchen-Bär.

+++Ruhe in der City West. Auf dem Charlottenburger Breitscheidplatz, dem langjährigen Treffpunkt der Borussia-Fans, war am frühen Nachmittag noch nichts los. Anders als beim Pokalfinale 2015 sollte der BVB-Fantruck nicht dorthin rollen, weil es ja erstmal nur ums Habfinale gehe, wie es aus dem Verein hieß. Im vorigen Jahr hatte die AG City zum Endspiel erstmals ein offizielles Fußball-Fanfest organisieren wollen. Als die Polizei dann aber eine zwei Meter hohe Umzäunung verlangte, wurde die Veranstaltung abgesagt - die Fans trafen sich trotzdem an gleicher Stelle.

+++Dardai kann es kaum erwarten: Der Hertha-Trainer schickt ein Foto aus dem Olympiastadion und fasst sich gewohnt kurz: Vorfreude! Zu sehen sind darauf auch: Fahnen für die Fans auf jedem Platz - außer natürlich in der Westkurve; dort sitzen 10.000 Dortmunder Anhänger.

+++Schnell zum Fahrplan: Der Takt der Züge wird verdichtet. Die S-Bahn setzt ab 18 Uhr Züge im Fünf-Minuten-Takt zwischen Westkreuz und Olympiastadion ein. Der Sonderzug der BVB-Fans trifft um 18.30 Uhr in Spandau ein. Die Fans reisen weiter mit der S-Bahn.Voll wird es auch entlang der Heerstraße. Da parken die Busse der BVB-Fans. Aufgepasst also im Berufsverkehr ab 16.30 Uhr.

+++Vor dem Spiel ist nach der Choero: Das Olympiastadion ruft alle Fans via Twitter auf, pünktlich zu sein. Denn die Zuschauer in einem vollen Stadion werden schon vor dem Anpfiff gebraucht - für eine Choreographie. Die Riesenzettel in den Hertha-Farben sind schon auf den Rängen in den Fans verteilt worden.

+++Dada um Darida: Der Einsatz von Herthas Spielmacher Vladimir Darida wird sich erst kurz vor Spielbeginn entscheiden. Mit einem Belastungstest und weiteren Untersuchungen soll herausgefunden werden, ob der Tscheche trotz einer Innenbanddehnung im Knie auflaufen kann. Trainer Pal Dardai muss vor dem Anpfiff noch zwei Spieler aus seinem bisher 20-köpfigen Halbfinal-Kader streichen.

+++Immer diese Ex-Berliner: Weil Dortmunds Topstürmer Pierre-Emerick Aubameyang verletzt ausfällt, wird wohl der frühere Hertha-Stürmer Adrian Ramos von Beginn an auflaufen. Und der Kolumbianer hat schon sehr oft im Olympiastadion getroffen. Überhaupt spricht die Statistik eher gegen Hertha. Die Berliner haben im Pokal noch nie gegen den BVB gewonnen. Zweimal sind beide Klubs bisher in diesem Wettbewerb aufeinandergetroffen: in der Saison 1967/68 im Viertelfinale und 2008/09 in der zweiten Runde. Der BVB siegte jeweils 2:1, benötigte beim bisher letzten Duell allerdings eine Verlängerung. Herthas heutiger Kapitän Fabian Lustenberger stand damals bereits in der Startelf. Was den Berlinern Mut machen sollte: Zum ersten Mal haben sie im Pokal gegen die Dortmunder Heimrecht.

+++Hertha bezieht das Teamhotel: Der bisher unbeschmierte Hertha-Bus bringt die Mannschaft zum Hotel am Kurfürstendamm. Dort gibt es Mittagessen und ab 13.30 Uhr ist Mittagsruhe angesetzt.

Ach übrigens, heute Vormittag absolvierte die Mannschaft noch ein lockeres Anschwitzen auf dem Schenckendorff-Platz.

+++Hertha tritt im Sonder-Pokal-Trikot an: Heute Abend spielt Hertha in einem extra für das Halbfinale entworfenen blauen Trikot, bei dem an der Seite der Berliner Bär durchschimmert. Was es Hertha bringen wird? Nun, es kostet schlappe 74,95 Euro.

+++Spitzenspiel für die Spitzen des Sports und der Politik: Bundestrainer Joachim Löw wird im Stadion sitzen. Er hat gemerkt: „Die ganze Stadt ist heiß wie noch nie in dieser Saison.“ Auch Berlins Regierender Michael Müller (SPD) und einige Senatoren machen sich auf den Weg nach Westend. Der DFB-Pokal allerdings kommt später auch noch zur Politik: Am 27. April ist der im „Wappensaal“ des Roten Rathauses zu sehen – und zwar bis zum Finale.

+++Endstation Berlin: Zugegeben, das ist nicht die feine Berliner Art. Aber der Dortmunder Fanshop-Bus, der am Spandauer Damm, Ecke Bolivaer Allee herumsteht, trägt jetzt neben schwarz-gelben auch blau-weiße Farben.

Dieser Fanshop-Bus wurde von Hertha-Fans mit einem Graffiti versehen.
Dieser Fanshop-Bus wurde von Hertha-Fans mit einem Graffiti versehen.
© unbekannt
Gute Fahrt wünschen die Hertha-Fans.
Gute Fahrt wünschen die Hertha-Fans.
© unbekannt

+++Schwarz-Gelb entert das Zentrum: Und jetzt sind sie doch da. Erste Dortmunder Fans versammeln sich am Potsdamer Platz. Zu erkennen sind sie allerdings nur an ihrer schwarz-gelben Kluft. Hier ist auch der Fanshop in den Potsdamer Platz Arcaden. Ansonsten verhalten wie ganz normale Berlin-Touristen. Ein bisschen Sightseeing vor dem Showdown.

+++Schnell mal noch den BER fertig machen: Die Twitterer von Hertha sind jetzt schon in Hochform. Sie stellen mal eben schnell noch den Flughafen fertig, damit die Dortmunder nicht nur mit der Bahn anreisen müssen.

+++Nicht nur für Herthas Spieler winken Prämien. Auch für Berliner Kneipenbesucher gibt es eine Belohnung - wenn Hertha trifft. Für jedes Tor der Berliner ein Korn, zum Beispiel. Auf der Hertha-Kneipen-Onlineseite findet man in seiner Nähe auf jeden Fall einen Ort zum Fußballgucken. Was man vorher übrigens klären sollte: Ob die Freigetränke auch bei Toren im Elfmeterschießen ausgegeben werden. Das könnte sich dann richtig lohnen. Am S-Bahnhof Feuerbachstraße wird bei jedem Hertha-Tor ein Kümmerling spendiert. Und wenn der Schiedsrichter das Spiel abpfeift, werden wir wissen, wer der Kümmerling ist und wer der Jägermeister.

+++#8geben auf Reus: Die Berliner Polizei berichtet derzeit via Twitter-Kampagne über Verkehrsverstöße und Unfälle. Dieser Twitter-Nutzer verwandelt die Vorlage und witzelt über #RollsReus.

+++Angela Merkel im Olympiastadion? Der neue DFB-Präsident Reinhard Grindel trifft sich heute Abend offenbar zum Abendessen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ob sie danach noch im Olympiastadion vorbeischaut, ist noch nicht bekannt.

+++Michael Preetz hofft auf Anfield-Stimmung: Bereits seit 20 Jahren träumt Michael Preetz vom DFB-Pokalfinale mit Hertha BSC in Berlin. Was heute Abend im Olympiastadion passieren muss, damit sein Traum endlich in Erfüllung geht, erzählt der Hertha-Manager im großen Tagesspiegel-Interview über die Partie gegen Dortmund, außergewöhnliche Prämien und einen besonderen Spirit.

+++Bei den Preisen wird den Fans schwarz vor Augen: Das Olympiastadion war am Stichtag innerhalb von dreieinhalb Minuten ausverkauft. Und wie sieht’s heute auf dem Schwarzmarkt aus? Die meisten Karten gingen eigentlich nur an die 32 000 Vereinsmitglieder von Hertha samt Anhang … und trotzdem gibt es bei Ebay und anderen Internethändlern auch heute morgen noch Tickets: ab 200 bis weit über 1000 Euro (Tendenz steigend). Aber Vorsicht, auch in letzter Sekunde vor dem Stadion: Es sind immer auch Händler mit Falschtickets unterwegs.

+++ Erst mal eine Stadionrunde drehen: Schon aufgeregt vor dem großen Spiel? Oder sauer, weil Sie keine Karte bekommen haben? Dann begleiten Sie uns auf einen Stadionrundgang - durch das geheimnisvolle Olympiastadion. Mit Blick in die Kabine.

+++ Dortmund, wir sehen nichts! Bislang sind keine größeren Fan-Gruppen aus Westfalen in der Hauptstadt eingetroffen (Stand 8.15 Uhr). Die Polizei rechnet erst ab Mittag verstärkt mit den schwarz-gelben Schlachtenbummlern.

+++ Die Tribüne im Stadion steht bereit: Das Olympiastadion ist seit langer Zeit ausverkauft. Es wurde sogar extra eine Tribüne aufgebaut für 1500 Zuschauer, die jetzt das Marathontor stopft, was den hübschen Vorteil hat, das endlich kein böser Wind mehr durch die offene Luke im Westen der Arena pfeift wie sonst bei den Spielen von Hertha BSC. Die Tribüne bleibt auch für den Bundesliga-Gipfel gegen Bayern München am Sonnabend stehen (ja, dieses Spiel ist auch ausverkauft mit 76 200 Fans).

+++ Hertha-Fans haben schon ein Lied gedichtet: "Sie ist eine, die immer lacht, immer lacht, immer lacht..." Simple Zeilen, eingängige Melodie, unterlegt mit einem zünftigen Beat - ein Ohrwurm ist das Lied ganz bestimmt: Die Berlinerin Kerstin Ott hat den Song (vor Jahren schon) geschrieben, der nun zur Hertha-Hymne wird. Wollen Sie mal reinhören: Dann bitte hier entlang.

+++ Der früher Vogel twittert schon: Die Fans von Hertha und Dortmund twittern schon seit Wochenbeginn zum Spiel. Einen ständig aktuellen Feed mit allen Tweets unter dem Hashtag #BSCBVB finden Sie hier:

+++ Steht auf, wenn Ihr Herthaner seid! Guten Morgen! Heute ist der große Tag für Berlins Bundesliga-Fußballer: Sie treten heute Abend im Spiel des Jahres gegen Borussia Dortmund an - und können sich mit einem Überraschungssieg das nächste Spiel des Jahres sichern: das Pokalfinale in Berlin. Der Gegner steht schon fest: Es ist - ganz überraschend - der FC Bayern, der (gääääähn) gestern Abend Werder Bremen geschlagen hat.

André Görke, Robert Ide, Johannes Nedo, Martin Pfaffenzeller, Claus Vetter, Christian Vooren

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