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Noch bestaunen die Touristen Berlin vom Wasser aus. Das könnte sich bald ändern.
© Picture alliance/Arne Bänschd

Trockenheit in Berlin: Ohne Regen keine Schifffahrt mehr auf der Spree

Derzeit wird der Pegelstand aus Wasserspeichern in Brandenburg und Sachsen hoch gehalten. Diese Tanks sind aber ohne Nachschub in etwa 14 Tagen leer.

Wassermangel in der Stadt: Wegen der langen Trockenheit fließt die Spree abschnittsweise bereits rückwärts – etwa beim Einleiten von gereinigtem Wasser am Klärwerk Ruhleben. Und es kann noch schlimmer kommen. Wenn es in den nächsten beiden Wochen nicht heftig regnet, wird die Spree nach Angaben von Umweltstaatssekretär Stefan Tidow dann so wenig Wasser führen, dass die Schifffahrt eingestellt werden müsse.

Die Trinkwasserversorgung sei aber nicht gefährdet, versicherte Tidow heute im Umweltausschuss des Abgeordnetenhauses. Derzeit werde der Pegelstand durch Abflüsse aus den Speichern in Brandenburg und Sachsen ausreichend hoch gehalten. Diese Speicher seien aber ohne Nachschub von oben in etwa 14 Tagen leer. Weil der Spree dann Wasser fehle, könne der Pegelstand in der Stadt nicht mehr über die Stauhaltung an den Schleusen reguliert werden.

Man könne dann sehen, wie die Spree austrockne, sagte Tidow. Schifffahrt sei dann nicht mehr möglich. Auch die Entnahme von Wasser durch die Industrie müsse wie bereits entlang der Spree in Brandenburg untersagt werden. Auch aus der Oder lasse sich kein Wasser für Berlin abzwacken, weil auch dieser Fluss bereits zu wenig Wasser führe.

Man stehe vor einer „Extremsituation“, sagte Tidow. Es sei aber falsch, die Lage zu dramatisieren. Unklar seien noch die ökologischen Folgen der Trockenheit und der fast leeren Spree. Langfristig müsse man sich auf ähnliche Lagen einstellen. Der Staatssekretär hofft, dass im Frühjahr der Pegel wieder auf Normal steht.

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