Linke in Berlin sucht Spitzenkandidaten: Oben ist noch Platz
Die Linke in Berlin entscheidet bald darüber, wer die Partei in den Wahlkampf 2016 führt. Wird es Landeschef Klaus Lederer?
Sicher, die nächste Wahl zum Abgeordnetenhaus findet erst in zwei Jahren statt. Doch das interne Gerangel in den Parteien läuft bereits. Oder ist schon gelaufen. Die CDU erklärte neulich auf ihrem Parteitag: Ihr Landesparteichef, Innensenator Frank Henkel, werde 2016 auch der Spitzenkandidat. Bei der SPD ist das noch nicht sicher. Und bei der Linken? Immerhin hat die Linke zwischen 2001 und 2011 in zwei Senaten die Stadt mitregiert. Und die Parteiführung könnte das ab 2016 durchaus wieder wollen. Bislang fielen vor allem zwei Namen auf: Landesparteichef Klaus Lederer und Fraktionschef Udo Wolf.
Lederer versus Wolf - einige fürchteten SPD-Zustände
Über beide hieß es intern zuletzt, sie könnten sich den Posten als Spitzenkandidat vorstellen. Beide äußerten sich dazu bislang nicht, dem Vernehmen nach sollen sie sich aber zusammengesetzt und auf Lederer geeinigt haben. Einige in der Partei befürchteten schon einen schwelenden Streit wie in der SPD, in der Parteichef Jan Stöß und Fraktionschef Raed Saleh um Einfluss ringen.
Stefan Liebich bleibt im Bund
Spätestens in vier Monaten dürfte feststehen, wer die Linke 2016 anführt: Die Partei wählt im November ihren Landesvorstand – und Lederer will wiedergewählt werden. Schneidet er ausreichend gut ab, werden ihn die Delegierten 2015 zum Spitzenkandidaten ernennen. Vereinzelt wird in der Linken auch der Bundestagsabgeordnete Stefan Liebich genannt. Bei den Bundestagswahlen 2009 und 2013 gewann Liebich seinen Pankower Wahlkreis direkt – und 2009 sogar gegen den Ost-Berliner SPD–Star Wolfgang Thierse. Auf Nachfrage sagte Liebich sagte, er kämpfe dafür, dass die Linke bald im Bund mitregiere, weshalb er nicht in die Landespolitik zurückkehren werde.
Alles Männer... oder?
Was einige in der Partei an den drei Namen stört? Es sind Männer – anders als etwa in der CDU ist das bei den Linken ein Problem. Aktive Mitglieder in den Bezirken suchen deshalb eine geeignete Kandidatin. Nicht ausgeschlossen ist, dass also etwa Lederer eine Frau an die Seite gestellt bekommt. Die Linke würde dann 2016 mit einer Doppelspitze antreten.