Civey-Umfrage zur Abgeordnetenhauswahl: Nur noch Platz vier – Berliner Grüne rutschen ab
Die Partei von der Grünen Spitzenkandidatin Jarasch kommt in einer Civey-Umfrage auf 15 Prozent. Die SPD liegt mit 25 Prozent vor CDU und Linken.
Gut zwei Wochen vor der Berliner Abgeordnetenhauswahl hat die Berliner SPD in der Wählergunst deutlich aufgeholt und liegt nun mit 25 Prozent vor allen anderen Parteien.
Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für den Tagesspiegel legt die SPD um fünf Prozentpunkte im Vergleich zur Umfrage vom August zu. Die Grünen dagegen verloren innerhalb eines Monats fünf Prozentpunkte und landen mit 15 Prozent jetzt noch hinter Linken und CDU (beide 16 Prozent) auf dem vierten Platz.
Die Chancen der SPD-Spitzenkandidatin und Landeschefin Franziska Giffey, Nachfolgerin des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller im Roten Rathaus zu werden, sind damit gestiegen.
Giffey wird auch von den Berlinern und Berlinerinnen klar als Regierende Bürgermeisterin favorisiert: 25 Prozent der Befragten halten die Ex-Bundesfamilienministerin und ehemalige Neuköllner Bezirksbürgermeisterin für am geeignetsten. Im August waren es 23 Prozent.
Andere Kandidierende klar hinter Giffey
Giffey liegt mit großem Vorsprung vor allen anderen Kandidaten und Kandidatinnen um den Chefposten im Roten Rathaus. Auf Platz zwei folgt hinter Giffey erneut Kultursenator Klaus Lederer. Der Spitzenkandidat der Linken konnte in der Wählergunst um 4,1 Prozentpunkte zulegen auf nun 16,9 Prozent.
[Lesen Sie mehr bei Tagesspiegel Plus: Franziska Giffeys Tanz um die Koalitionsfrage - sie kennt nur eine rote Linie]
CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner erreicht 13 Prozent, nur 11,4 Prozent halten die Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch für die beste Kandidatin, Berlin zu regieren. Jaraschs Werte stiegen im Vergleich zu August um 0,6 Prozentpunkte.
AfD verliert drei Prozentpunkte
Hinter SPD, Linken, CDU und Grünen folgt die AfD mit neun Prozent und büßt im Vergleich zu August drei Prozentpunkte in der Wählergunst ein. Die Werte der Berliner FDP, die auf dem sechsten Platz rangiert, bleiben konstant bei sieben Prozent. Bemerkenswert ist, dass sich zwölf Prozent der Befragten für eine andere Partei entscheiden würden.
Auch wenn nach dieser Umfrage Rot-Rot-Grün mit 56 Prozent rechnerisch eine deutliche Mehrheit hätte, sind 67 Prozent der Befragten sehr oder „eher“ unzufrieden mit der Arbeit der rot-rot-grünen Landesregierung. Nur 30 Prozent der Befragten sind mit der bisherigen Koalition sehr beziehungsweise eher zufrieden.
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Das für die Wahl entscheidende Thema ist für 33 Prozent der Befragten Mieten und Wohnen. 16,3 Prozent geben Sicherheit und Polizei als das ihnen wichtigste Thema an, gefolgt von Umwelt- und Klimaschutz, das für 13,8 Prozent höchste Priorität hat.
Grünen-Spitzenkandidatin Jarasch warnte beim ersten Tagesspiegel-Talk vor dieser Konstellation: „SPD, CDU und FDP passen nicht zu Berlin“, sagte sie und plädierte für eine Fortführung von Rot-Rot-Grün. Auch Linken-Spitzenkandidat Lederer warb im zweiten Tagesspiegel-Talk für ein Weiterbestehen der Koalition und forderte die SPD-Spitzenkandidatin zu einer klaren Positionierung auf.
Giffey nannte beim dritten Tagesspiegel-Talk am Freitagabend keine Koalitionspräferenz. Sie stehe für „SPD pur“. Mit wem die SPD zusammenarbeiten werde, sei Gegenstand von Sondierungs- und Koalitionsgesprächen. Mit der AfD werde es keine Gespräche geben. Das sei die „rote Linie“.