Nach Grabschändung: Neukölln will Straßen nach getöteten Berliner Polizisten benennen
Die Polizisten Uwe Lieschied und Roland Krüger wurden im Dienst getötet. Kürzlich wurden ihre Gräber geschändet. Nun widmet Neukölln ihnen zwei Straßen.
Zwei Straßen in Berlin-Neukölln sollen künftig die Namen von Uwe Lieschied und Roland "Boulette" Krüger tragen. Das beschloss der Ausschuss für Verkehr, Tiefbau und Ordnung der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung am Mittwochabend einstimmig.
Durch die Umbenennung der Straßen soll den beiden im Dienst getöteten Polizisten gedacht und die Arbeit der Polizei gewürdigt werden.
Im Rollbergviertel soll das Teilstück der Morusstraße zwischen Rollberg- und Werbellinstraße in "Uwe-Lieschied-Straße" umbenannt werden. Lieschied war Zivilfahnder im Abschnitt 55 in Neukölln. Am 17. März 2006 wurde er bei einem Einsatz in der Hasenheide durch einen Kopfschuss schwer verletzt, vier Tage später verstarb er im Krankenhaus. Lieschieds Revier grenzte an die Morusstraße.
Wenige Meter weiter soll das Teilstück der Kopfstraße zwischen Morusstraße und dem Park Lessinghöhe in "Roland-Krüger-Straße" umbenannt werden. Krüger wurde im April 2003 in den Kopf geschossen, als er an der Spitze eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) eine Wohnung in der Kopfstraße stürmte - hier der Link zum Tagesspiegel-Text von damals.
Dort sollte ein Mitglied einer libanesischen Großfamilien festgenommen werden, der Mann war an einer Messerstecherei in einer Diskothek - einer Auseinandersetzungen zwischen Clans - beteiligt gewesen. Roland "Boulette" Krüger verstarb am 27. April, sein Todestag hat sich vor wenigen Tagen gejährt.
Zusätzlich soll ein zentraler Gedenkort am Neuköllner Rathaus eingerichtet werden. Die Gräber der beiden Polizisten auf dem Parkfriedhof in Britz wurden Anfang April verwüstet und mit Hakenkreuzen geschändet. Der Grabstein von Lieschied wurde umgeworfen. Wer hinter der Tat steckt, ist bislang unklar.
Zuvor hatte die Neuköllner CDU Anträge eingebracht, um Straßen nach den beiden ermordeten Polizisten zu benennen. Die Fraktion zog ihre Anträge zu Gunsten des neuen Antrages zurück, der von SPD, CDU und Grünen eingebracht wurde.
Dem Antrag muss die BVV in ihrer nächsten Sitzung zustimmen, dies gilt jedoch als Formsache.
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