Berliner Museumsinsel: Neuer GAU beim Pergamon-Bau
Die Baukosten für das Pergamonmuseum verdoppeln sich, die Sanierung verzögert sich auf Jahre. Damit hätte man rechnen können. Ein Kommentar.
Bei laufendem Betrieb saniert der Bund das Pergamonmuseum auf der Museumsinsel. Die gute Nachricht ist: Das Baudenkmal und Weltkulturerbe hat die Arbeiten am Rohbau gut überstanden. Die schlechte ist: Die Kosten werden sich nahezu verdoppeln. Mal wieder kam vieles anders als von den Fachleuten vorausgesagt. Ein altes Pumpenwerk unter der Erde kam „überraschend“ zum Vorschein, und von einer wichtigen Planungsfirma musste man sich trennen. Ach ja, und das wertvolle Kulturerbe musste mit Samthandschuhen angefasst werden.
Trauerspiel wiederholt sich
Alles richtig, aber mal ehrlich: dass Berlins besucherreichstes Museum mitsamt weltberühmtem Pergamonaltar schonend saniert werden muss und dass im Untergrund in der Innenstadt Überraschungen lauern, war zu erwarten. Nein, hier wiederholt sich das Trauerspiel, das bei der Staatsoper aufgeführt wurde: Auch dort wurden „ganz überraschend“ Überbleibsel früherer Bauwerke entdeckt. Damit konnte man, damit musste man rechnen. Der Bauherr des Schlosses tat es und durchlöcherte den Baugrund wie einen Schweizer Käse. Gut, dass wenigstens der Betreiber des Pergamonmuseums, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, keine Sonderwünsche hat. Der neuerliche Bau-GAU ist auch so, wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters sehr richtig sagt, „dramatisch“ und schadet dem Ansehen des Landes.
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