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An der Karl-Marx-Allee soll es zwischen der Otto-Braun-Straße und dem Strausberger Platz neue Radfahrstreifen geben.
© Simulation: UVK

Infrastruktur in Berlin: Neue Bauprojekte für 2018

104 Millionen Euro will die Verkehrsverwaltung innerhalb von zwei Jahren in die Infrastruktur stecken. Hier geht's zu einer Übersichtskarte.

Jetzt wird geklotzt. Nachdem das rigide Sparen der vergangenen Jahre zu einem nach Angaben von Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) „riesigen Instandhaltungs-Schuldenberg“ geführt hat, wird jetzt kräftig in die Infrastruktur investiert. Insgesamt 104 Millionen Euro will die Verwaltung 2018 und 2019 in die Erhaltung und den Ausbau von Straßen, Brücken, Geh- und Radwegen sowie in Wasserbauwerke stecken (eine Karte mit den größten Bauprojekten finden Sie hier). Um das Geld ausgeben zu können, soll es auch mehr Personal fürs Planen und Bauen geben – allein im Bereich Tiefbau rund 45 zusätzliche Mitarbeiter; eine Zunahme von zehn Prozent.

AUTOBAHNEN

Aber auch der Bund steckt weiteres Geld in das Berliner Autobahn-Netz. Der Schönefeld-Zubringer A 113 wird weiter saniert; die Betonfahrbahn, die vom „Krebs“ befallen ist, durch Asphalt ersetzt. Im Sommer sind die Arbeiten zwischen den Anschlussstellen Späthstraße und Johannisthaler Chaussee vorgesehen. Pro Richtung gibt es dann nur noch zwei Fahrspuren. Die Arbeiten sollen 4,3 Millionen Euro kosten. Im nächsten Jahr sollen dann die seit Jahren geplanten Sanierungsabeiten auf dem Pankower Zubringer A 114 folgen. Fahrbahnen und Brücken werden erneuert; ein Standstreifen wird neu gebaut. Die Arbeiten sollen dreieinhalb Jahre dauern und rund 73,5 Millionen Euro kosten.

KARL-MARX-ALLEE

Ein baulicher Schwerpunkt auf den Stadtstraßen wird die Karl-Marx-Allee im Abschnitt zwischen Otto-Braun-Straße und Strausberger Platz. Um breite Radfahrstreifen – mit grünem Belag – bauen zu können, wird der überbreite Mittelstreifen auf zehn Meter reduziert. Neue Parkplätze entstehen in Randlage. Beleuchtung und Möblierung werden denkmalgerecht instandgesetzt, und auch die in den sechziger Jahren gepflanzten Linden erhalten eine „Qualitätsverbesserung“. Die Arbeiten dauern bis Ende 2020 und kosten 13,2 Millionen Euro.

B 96a SÜD

Die Bundesstraße B 96 Süd soll bis zum Sommer 2020 zu einer zweibahnigen Stadtstraße mit vier Fahrstreifen und einem Mittelstreifen ausgebaut werden; außerdem ist ein begleitender Fuß-und Radweg vorgesehen. Die Zuständigkeit für die bisherige Bundesstraße geht dann vom Bund auf das Land über. Die Brücke über die Straße Am Falkenberg soll anschließend erneuert werden. Die Kosten liegen bei 7,5 Millionen Euro.

B 2 IN MALCHOW

Auf die dringend erforderliche Erneuerung der Bundesstraße B 2 in Malchow, die auch den Zubringerverkehr zum Berliner Ring aufnimmt, müssen Autofahrer noch bis Ende 2019 warten. Die Arbeiten sollen etwa ein Jahr dauern und rund 7 Millionen Euro kosten. IHK-Geschäftsführerin Marion Haß bemängelte, dass diese Arbeiten zeitgleich mit den Arbeiten auf der A 114 vorgesehen seien und von vielen weiteren Einschränkungen im Umfeld flankiert würden. Ohne zusätzliche Umfahrungsmöglichkeiten und Entlastungsstrecken drohe der gesamte Berliner Norden dauerhaft zur Staufalle zu werden

BRÜCKEN

Auch für Brücken hat die Verkehrsverwaltung ein umfangreiches Sanierungsprogramm aufgelegt. Neu hinzu kommt in diesem Jahr unter anderem die Roßstraßenbrücke, die bis zum Herbst 2019 für rund 1,7 Millionen Euro erneuert werden soll.

Dicke Brocken sind dann für 2019 vorgesehen. Für 23,5 Millionen Euro soll der Tunnel Schlangenbader Straße unter dem Wohngebäude auf Vordermann gebracht werden. Dazu gehört auch eine Schadstoffsanierung des 1980 eröffneten Bauwerks. Nach den Verkehrsprognosen sollen 2025 etwa 64 000 Autos täglich durch die beiden Röhren fahren.

Erneuert werden sollen auch die Nordhafenbrücke mit veranschlagten Kosten in Höhe von 3,7 Millionen Euro sowie die Neue Fahlenbergbrücke, für die Ausgaben in Höhe von 5,6 Millionen Euro vorgesehen sind.

2019 sollen sich die Umsteigwege zwischen dem S- und dem U-Bahnhof Warschauer Straße verkürzen. Dann wird der fehlende Teil der Fußgängerbrücke über die Bahnanlagen eingebaut, der direkt in das neue Empfangsgebäude des S-Bahnhofs führt. Heute drängen sich die Umsteiger gemeinsam mit den übrigen Fußgängern auf dem Gehweg der Straßenbrücke. Die neue Fußgängerbrücke soll rund 2,2 Millionen Euro kosten.

Nächstes Jahr soll auch die Löwenbrücke im Tiergarten wieder aufgebaut werden. Das 1838 nach einer Vorlage von Ludwig Ferdinand Hesse als Hängebrücke entworfene Bauwerk musste bereits 2008 wegen Baumängeln gesperrt werden und wurde 2014 abgerissen. Stehen blieben nur die Löwenplastiken. 2016 begann die Planung für den Wiederaufbau nach historischem Vorbild. Die Kosten liegen derzeit bei 1,3 Millionen Euro.

Noch in diesem Herbst soll auch mit dem Bau einer Fuß- und Radwegbrücke in der Europacity begonnen werden, die den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal überspannt. Sie soll 2,8 Millionen Euro kosten.

WASSER

Bei den Gewässern ist unter anderem 2019 der Ausbau der Panke in Mitte und Pankow geplant, wofür 28,2 Millionen Euro vorgesehen sind. Die Arbeiten dauern bis 2025. Neu gebaut werden von Herbst 2018 bis Anfang 2021 die Befestigungen am Wikingerufer. 19,6 Millionen Euro sind dafür vorgesehen.

Hier geht es zu einer Karte, auf der Sie die größten Bauprojekte im Überblick finden.

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