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Seit 2018 wird die Karl-Marx-Alle grundlegend erneuert.
© Doris Spiekermann-Klaas

Berlin-Mitte: Karl-Marx-Allee wird 2018 erneuert

Die Ausfallstraße ist ein Dauerärgernis: holprige Platten, löchriger Asphalt. Jetzt sollen selbst die Mülleimer einen speziellen Anstrich bekommen.

Der Asphalt auf der Fahrbahn ist löchrig; die Gehwegplatten sind holprig und zum Teil beschädigt. Seit Jahren will die Senatsverkehrsverwaltung die in die Jahre gekomme Karl-Marx-Allee zwischen der Otto-Braun-Straße und dem Strausberger Platz sanieren; 2018 sollen die Arbeiten tatsächlich beginnen. Erste Ausschreibungen für die Arbeiten sind auf den Weg gebracht. Geschätzte Kosten des Umbaus: acht bis zehn Millionen Euro.

Anwohner setzen sich gegen Begrünung durch

Auf dem rund 800 Meter langen Abschnitt der 125 Meter breiten Allee wird es weiter drei Fahrspuren je Richtung geben. Hinzu kommt ein durchgehender 2,75 Meter breiter Fahrradstreifen. Bisher führt er abschnittsweise über den Gehweg. Seitlich gibt es zudem Stellplätze für parkende Autos an der Straße.

Auch auf dem zehn Meter breiten Mittelstreifen kann weiter geparkt werden. Ursprünglich wollten ihn die Planer begrünen, was zum Wegfall von Stellflächen geführt hätte. Das Grün in der Straßenmitte scheiterte am Widerstand der Anwohner. In diesem Bereich leben rund 10 000 Menschen. Auch die Idee des Bezirksamts Mitte, den Mittelstreifen zumindest zwischen dem Alexanderplatz und dem Kino International zu pflastern, um dort dann Großveranstaltungen machen zu können, wurde nicht umgesetzt.

Charakteristik soll unverändert bleiben

Die Karl-Marx-Allee steht einschließlich der benachbarten Bebauung als Ensemble unter Denkmalschutz und soll in ihrer Charakteristik unverändert bleiben. Unter anderem sollen deshalb auch Gehwegplatten aus den 1960er Jahren so weit wie möglich wiederverwendet werden. Westlich der Hochhäuser am Strausberger Platz werden zwei vierarmige Kandelaber nach historischem Vorbild errichtet, wie es sie auf der Allee zwischen Strausberger Platz und Frankfurter Tor gibt.

Die im westlichen Abschnitt vorhandenen Straßenleuchten im Design der 1960er Jahre mit moderner Lichttechnik sollen durch schlichte Lichtstelen ergänzt werden, die die Gehwege unter den dichten Baumkronen ausleuchten.

24 Bäume werden fallen, 29 neu gepflanzt

Um den größten Teil der Bäume erhalten zu können, ist häufig ein Bodenaustausch und ein Kronenschnitt erforderlich. 24 Mal wird aber die Kettensäge ansetzen; fünf der zu fällenden Bäume stehen an der Alexanderstraße, die ebenfalls saniert wird. Sie müssen für den dortigen Radfahrstreifen weichen. Durch den Streifen wird nach Angaben der Senatsverkehrsverwaltung auch ein Unfallschwerpunkt beseitigt. Vor dem Kino International wird ebenfalls gefällt, um eine freie Sicht auf das denkmalgeschützte Filmtheater zu ermöglichen. Neu gepflanzt werden 29 Bäume.

Im westlichen Abschnitt der zu sanierenden Karl-Marx-Allee werden die breiten Gehwegbereiche mit Rasen begrünt; außerdem pflanzt man Blumenzwiebel ein. Zusätzlich soll eine „mittelhohe Hecke“ an die Gestaltung aus den 1960er Jahren erinnern. Betrachten kann man die „neue“ Allee beim Sitzen auf insgesamt 35 Bänken, die aufgestellt werden.

Und damit so viel wie möglich an frühere Zeiten erinnert, hat man sich bei der Farbe der Mülleimer gegen das übliche Orange entschieden und einen für diesen Bereich typischen Grauton gewählt. Jetzt muss nur noch gebaut werden.

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