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Experimentierfeld: Das Gelände des Marienparks in Tempelhof.
© Doris Spiekermann-Klaas

Neues NTT-Rechenzentrum: Mariendorf freut sich über 400-Millionen-Investition

Freude im Rathaus: Der japanische Telekomkonzern NTT will sich im Marienpark ansiedeln. Das soll helfen, junge Firmen in den Bezirk zu locken.

Im Rathaus von Tempelhof-Schöneberg war die Stimmung am Mittwoch ausgelassen. „Für uns ist die Ansiedlung eine riesige Chance“, sagte Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD). Sie meinte damit die Ankündigung des führenden japanischen Telekomkonzerns NTT, im Bezirk ein Rechenzentrum aufzubauen.

Rund 60.000 Quadratmeter sollen dafür im Gewerbegebiet Marienpark von der NTT-Tochter E-Shelter bebaut werden, hieß es anlässlich der Tokio-Reise des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD). Die erste Bauphase soll 2020 abgeschlossen werden (mehr aus dem Bezirk lesen Sie immer in unserem neuen Tagesspiegel-Newsletter für Tempelhof-Schöneberg - hier geht's zur unkomplizierten und kostenlosen Bestellung: https://leute.tagesspiegel.de).

Im Rathaus hofft man, durch das Projekt noch konkurrenzfähiger zu werden: „Die Ansiedlung würde uns einerseits helfen, junge Firmen anzulocken“, sagte Martina Marijnissen, die im Bezirk für die Wirtschaftsförderung zuständig ist. „Andererseits profitieren davon aber auch bestehende Einrichtungen wie etwa der Schindler-Campus“, sagte sie. „Für den Bezirk bedeutet das einen richtigen Schub nach vorne.“

E-Shelter vermietet Service an Großkonzerne

Nicht zuletzt handelt es sich um einen finanziellen Schub: „Insgesamt werden von E-Shelter rund 400 Millionen Euro am Standort investiert“, sagte Guido Schütte, Manager der Marienpark-Betreibergesellschaft Investa Real Estate. Laut Schütte sollen vier Blöcke in Marienfelde entstehen, in denen dann die Serverfarmen des Unternehmens Platz finden werden. E-Shelter vermietet seine Serverleistungen an größere Konzerne wie Amazon und Google.

Der Marienpark liegt etwas südlich des Stadtzentrums und zählt mit insgesamt 36 Hektar zu den größten Gewerbegebieten in der Stadt. Rewe, DHL und Küchen Aktuell unterhalten dort bereits größere Logistikzentren, für die Zukunft sieht der Bebauungsplan die Ansiedlung von Kleingewerbe und produzierenden Betrieben vor.

Zu den bekannteren Namen vor Ort gehörte auch der amerikanische Brauereibetrieb Stone Brewing, der 25 Millionen Euro in den Standort investiert hatte. Doch die Geschäftspläne der Amerikaner gingen nicht auf. Anfang des Jahres kündigte die Firma an, ihren Betrieb einzustellen. Stone Brewing übergab den Standort samt Belegschaft am 1. Mai an Brewdog, eine schottische Craft-Bier-Brauerei. Brewdog ist die größte Craft-Bier-Brauerei Europas und betreibt weltweit 80 Bars, unter anderem eine in Mitte.

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