Opfer soll Islamist sein: Mann in Berlin-Moabit auf offener Straße erschossen
Ein Radfahrer soll im Kleinen Tiergarten einem Mann in den Kopf geschossen haben. Ermittler gehen bisher nicht von einem politischen Motiv aus.
Am Freitagmittag ist in Berlin-Moabit ein Mann auf offener Straße erschossen worden. Kurz vor 12 Uhr soll ein Radfahrer in der Nähe des Kleinen Tiergartens an der Turmstraße mit einer Pistole einem Mann in den Kopf geschossen haben. Bei dem Opfer soll es sich nach Tagesspiegel-Informationen um einen Islamisten aus Tschetschenien handeln.
Allerdings werden nach ersten Erkenntnissen nicht politische oder religiöse Motive hinter der blutigen Tat vermutet. Hintergrund der Tat sollen geschäftliche Auseinandersetzungen sein. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler könnte es sich um einen Raubmord gehandelt haben.
Nähere Details zum Tatgeschehen waren zunächst nicht bekannt. Zunächst hatte die Polizei über Twitter mitgeteilt, dass ein Fahrradfahrer einem Mann in den Kopf geschossen hätte.
Die Staatsanwaltschaft wollte dies dann aber nicht bestätigen und war unzufrieden mit der frühen Veröffentlichung von Details der Tat durch die Polizei. Der Tweet der Polizei sei nicht in Absprache mit der Staatsanwalt erfolgt, sagte Oberstaatsanwalt Ralph Knispel, der selbst vor Ort erschien.
Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot am Tatort an der Ecke Turmstraße/Stromstraße an. Wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte, soll es bereits eine vorläufige Festnahme gegeben haben.
Bei dem Tatverdächtigen soll eine größere Summe Bargeld gefunden worden sein. Der mutmaßliche Täter soll die Waffe und seine Kleidung in die Spree geworfen haben. Das Ufer wurde gesichert, Taucher der Polizei suchten den Fluss nach der Tatwaffe ab. Andere Beamte hoben Tüten aus der Spree. Unter der Lessingbrücke untersuchten weitere Beamte die Fundstücke der Polizeitaucher.
Nach Informationen der dpa sollen Taucher der Polizei am Abend die Tatwaffe, eine Pistole, am Holsteiner Ufer in der Spree gefunden haben – nur einige hundert Meter vom Tatort entfernt. Dort soll auch das Fahrrad gefunden worden sein.
Zunächst sorgte auch das Erscheinen von Oberstaatsanwalt Knispel für Spekulationen. Denn Knispel ermittelt auch im Bereich der organisierten Kriminalität. Deshalb wurde zunächst über einen möglichen Zusammenhang mit Clan-Kriminellen spekuliert. Auf Nachfrage stellte Knispel klar, dass er nur gekommen sei, weil er in Rufbereitschaft für Kapitalverbrechen zuständig sei, nicht jedoch, weil hinter der Tat organisierte Kriminalität vermutet würde.
Knispel bestätigte dann lediglich, dass es sich bei dem Getöteten um eine männliche Person handelt. Das Opfer sei durch den Park gelaufen, als es getötet wurde. Eine Gefahr für Dritte habe nach seiner Kenntnis aber nicht bestanden, sagte der Oberstaatsanwalt.
Laut Staatsanwaltschaft war die Identität des Toten unklar. Noch am Freitag sollte vor Ort eine erste Leichenschau erfolgen. Danach solle dann mit einer Obduktion die Todesursache zweifelsfrei festgestellt werden. Die Leiche wurde zunächst in einem blauen Zelt abgeschirmt.
Von außen war zu sehen, wie ein Ermittler in einem weißen Schutzanzug Spuren untersuchte. Laut Staatsanwaltschaft seien Tatspuren am Körper sowie an der Kleidung entdeckt worden.
Die Ermittlungsarbeit am Tatort in der Nähe des Restaurants im Kleinen Tiergarten werde voraussichtlich noch bis in die Abendstunden andauern, um Spuren zu sichern, hieß es.
Es soll zahlreiche Zeugen der Tat gegeben haben, die derzeit vernommen werden.
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität