Michael Müllers Russlandreise: Leipzig oder Dresden? Hauptsache Moskau
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller reist nach Russland. Nur das Bodenpersonal spielt nicht mit. An den Flughäfen der Hauptstadt. Eine Glosse.
Spätestens dann, wenn Verdi streikt, erinnert man sich daran, dass es in Tegel und Schönefeld noch zwei funktionierende Flughäfen gibt. Ja, auch in Schönefeld, wir meinen den alten Blechkasten mit DDR-Charme. Gleich neben der leblosen Hülle eines neuen Airports, dem es noch einige Jahre völlig egal sein wird, ob das Bodenpersonal die Arbeit verweigert.
Von Schönefeld (alt) wäre der Regierende Bürgermeister Michael Müller am Montag gern nach Moskau geflogen, um dort zum ersten Mal seinen russischen Amtskollegen Sergej Sobjanin zu treffen und die Städtepartnerschaft zwischen beiden Metropolen aufzufrischen. Ein Direktflug mit Aeroflot war geplant.
Daraus wird nun nichts, denn alle Räder stehen still und die Fluggeräte auch, weil die Gewerkschaft das so will. Stattdessen sollte der Regierende per Auto nach Leipzig ausweichen und via Düsseldorf eilends das Rathaus in Moskau ansteuern. In letzter Minute eine weitere Routenänderung: Direktflug ab Dresden. Wie gut, dass wir so viele Hauptstadtflughäfen haben.
Ulrich Zawatka-Gerlach