Tarifstreit Senat-GEW: Lehrergewerkschaft ruft für September zum Streik auf
Die Lehrer wollen wieder streiken - und zwar direkt in der ersten Schulwoche. Grund ist der weiter andauernde Tarifstreit mit dem Senat.
Die Schultüten können die Eltern dieses Jahr einen Tag später packen, denn das neue Schuljahr soll im September mit einem Lehrerstreik beginnen - zumindest wenn es nach der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) geht. "Die GEW Berlin ruft alle angestellten Lehrkräfte des Landes zu einem mehrtägigen Warnstreik direkt nach den Sommerferien auf", hieß es am Freitag in einer Pressemitteilung. Gestreikt werden soll an staatlichen Schulen, beim Lette‐Verein und beim Pestalozzi‐Fröbel‐Haus am ersten Schultag (5. September), sowie am 8. und 9. September.
Dazwischen werden für Dienstag, 6. September die Lehrkräfte an Integrierten Sekundarschulen, Gemeinschaftsschulen, Gymnasien und den Schulen, die zur Abteilung der zentral verwalteten und berufsbildenden Schulen gehören, und für Mittwoch, 7. September alle Lehrkräfte an Grundschulen und sonderpädagogischen Förderzentren aufgerufen.
Die Begründung: Nach mehreren Gesprächen gibt es immer noch keine Einigung mit der Senatsverwaltung im Tarifkonflikt. "Wir verkünden den Streik ganz bewusst schon früh. So bleibt den politisch Verantwortlichen im Senat ausreichend Zeit um abzuwenden, dass das neue Schuljahr mit einem einwöchigen Streik beginnt", erklärte Doreen Siebernik, Vorsitzende der GEW Berlin, den Streikaufruf.
Die GEW macht damit die Drohung wahr, noch vor der Abgeordnetenhauswahl zu streiken, sollte bis Mitte Juli keine Einigung erzielt werden.
Forderung: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
Zuletzt waren immer mehr Pädagogen im Ausstand: Am 12. Mai wurden rund 3000 Teilnehmer gezählt, am 20. Juni streikten über 3100 Lehrer, am Tag drauf sogar 3300. Der Juni-Streik war der erste zweitägige Streik. Für September sind drei Tage angekündigt. Allerdings wurde auch bereits ein einwöchiger Streik in Aussicht gestellt.
Die Forderung im Tarifstreit nach „gleichem Lohn für gleiche Arbeit“ bezieht sich zum einen darauf, dass Grundschullehrer ebenso viel verdienen sollen wie die Kollegen der Gymnasien und Sekundarschulen. Zum anderen will die GEW erreichen, dass auch Lehrkräfte ohne volle Lehrerausbildung nach zwei Jahren im Beruf in die gleiche Gehaltsklasse kommen sollen. (Tsp)