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Will Schönefeld für Billigflieger und Regierungsbesuche nutzen: Hartmut Mehdorn.
© dpa

Mehdorns neue Flughafen-Pläne: Landen bald Billigflieger und Regierungsflugzeuge in Schönefeld?

Flughafenchef Hartmut Mehdorn will das Terminal in Schönefeld für Billigflieger weiter nutzen lassen. Dann müsste jedoch der Regierungsflughafen umgeplant werden. Der Bund zögert.

Obwohl die Bima, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, an ihrer Planung für den neuen Regierungsflughafen im alten Schönefeld-Terminal festhält, lässt die Flughafengesellschaft alle Möglichkeiten prüfen, den Regierungsairport an anderer Stelle unterzubringen. Grund für den Richtungswechsel ist die Absicht von Flughafenchef Hartmut Mehdorn, das alte Flughafengebäude nicht abreißen, sondern modernisiert weiter nutzen zu lassen.

Mehdorn war mit dieser Idee bereits im April im Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft abgeblitzt – der Tagesspiegel berichtete. Der Geschäftsführer leitet seine anhaltende Forderung nach Weiterbetrieb aus der Entwicklung der Passagierzahlen ab. Würde Schönefeld-Alt mit der Eröffnung von BER dichtgemacht, käme der neue Flughafen bereits im Eröffnungsjahr an seine Kapazitätsgrenze von 27 Millionen Passagieren.

So sehen Mehdorns neue Pläne aus.
So sehen Mehdorns neue Pläne aus.
© BER, AFP; Pieper-Meyer

Der Berlin-Flugverkehr ist viel schneller gewachsen, als die Planer vor zehn Jahren annahmen. Mehdorns Gedanke: Schönefeld-Alt könnte, auf einen zeitgemäßen Stand gebracht, zehn Millionen Passagiere vor allem von Billig-Airlines bedienen. Dazu müsste aber ein neuer Standort für den Regierungsflughafen gefunden werden.

Eine Arbeitsgruppe von Vertretern der Gemeinde Schönefeld und der Flughafengesellschaft hat zur Standortfrage bereits einmal getagt. Infrage kommt ein gemeindeeigenes großes Grundstück nördlich des Flughafens an der Bundesstraße 96a. In der Gemeinde wird der mögliche Standortwechsel für den Regierungsflughafen nicht ohne Sympathien gesehen, erhofft man sich doch dadurch auch eine Anbindung des Industrie- und Gewerbegebietes nördlich der S-Bahnhöfe Waßmannsdorf und Schönefeld an das Flughafengelände. Dazu müsste eine Brücke über Bahn und Bundesstraße gebaut werden. Immerhin habe Hartmut Mehdorn ja, so war aus der Gemeinde zu hören, fünf Millionen Euro für entsprechende Planungen bewilligt bekommen.

Allerdings nimmt man in Schönefeld bis in die Rathausspitze die Bedenken der Bima wegen möglicher Verzögerungen sehr ernst. Deshalb müssten schnell alle Beteiligten, also die Gesellschafter Berlin, Brandenburg und der Bund, die Gemeinde Schönefeld, die Bima, Polizei, Zoll und Flughafengesellschaft an einen Tisch geholt werden. Die Flughafengesellschaft hofft, dass der Bund die ihm unterstehende Bima zu einer Planungsänderung drängt. Schließlich könne keiner der Gesellschafter erfreut sein, wenn es im neuen Hauptstadtflughafen vom ersten Tag an zu Engpässen käme.

Gerd Appenzeller

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