Berlin-Alexanderplatz: Künstler protestieren gegen Leerstand
Das Haus der Statistik am Alexanderplatz steht leer, schon seit Jahren. Warum kann man dieses Gebäude nicht für Künstler und Flüchtlinge nutzen? In einer neuen Kampagne werden solche Orte "markiert".
Die „Allianz bedrohter Berliner Atelierhäuser“ (ABBA) hat auf dem Alexanderplatz für „alternative Formen der Immobiliennutzung“ demonstriert.
Mit einem Fassadenplakat wurde auf den Leerstand im Haus der Statistik aufmerksam gemacht. Dort könnten „Räume für Kunst, Kultur und Soziales“ entstehen. Auch der Club Stattbad aus Wedding würde gerne dort einziehen, sagte Florian Schmidt, Atelierbeauftragter des Berufsverbands Bildender Künstler (bbk).
Das Haus der Statistik soll abgerissen werden, um Platz für neue Hochhäuser zu schaffen. Konkrete Baupläne gibt es aber noch nicht. Das Angebot vom Bund, das Bürohaus vorübergehend als Flüchtlingsheim zu nutzen, habe das Land abgelehnt, so Schmidt.
Nicht nur Shopping und Büros
Wegen der steigenden Mieten gibt es in der Innenstadt immer weniger bezahlbare Ateliers und Werkstätten für Künstler. Solche Räume seien aber wichtig, damit Orte wie der Alexanderplatz nicht als „Shopping- und Hochglanzquartier“ enden, heißt es in einem ABBA-Papier.
Wohnungen für Flüchtlinge und Atelierräume würden sich gegenseitig gut ergänzen und die Integration in die Gesellschaft befördern, sagte Schmidt. In einer Kampagne wollen die ABBA-Mitglieder weitere Orte in der Stadt markieren, die sich für Kunstproduktion eignen.
Thomas Loy