Kohleausstieg in Brandenburg: Kraftwerk Jänschwalde soll 2028 abgeschaltet werden
In mehreren Schritten soll die drittgrößte Anlage Deutschlands vom Netz gehen - das ist eines der Ergebnisse des Kohlegipfels der Bundesregierung.
Das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde in Brandenburg soll auf dem Weg zum Kohleausstieg von 2025 bis 2028 vom Netz gehen. Das teilte die Bundesregierung am Donnerstag in Berlin mit. Zuvor hatten sich der Bund und die vier Länder mit Braunkohle-Regionen auf den Zeitplan für den Ausstieg aus der Kohle geeinigt. In Jänschwalde hatte es immer wieder, zuletzt im Dezember, Proteste gegen den Betrieb des Kraftwerks gegeben - aber auch Stimmen, die den Weiterbetrieb fordern, um Arbeitsplätze in der Region zu sichern.
Das Kraftwerk Jänschwalde in der Lausitz ist nach Angaben des Betreibers Leag derzeit das drittgrößte Kraftwerk Deutschlands, wenn die Blöcke in der Sicherheitsbereitschaft eingerechnet werden. Das Kraftwerk Schwarze Pumpe soll bis Ende 2038 vom Netz. Der Block A soll nun Ende 2025 stillgelegt werden, Block B Ende 2027, beide sollen in Sicherheitsbereitschaft gehalten werden. Für Block C und D soll Ende 2028 Schluss sein.
Sollte die Stromproduktion mal nicht ausreichen, steht das Werk bereit
Im Kraftwerk sind bereits in den vergangenen zwei Jahren zwei von sechs Blöcken mit je 500 Megawatt vom Stromnetz genommen worden. Sie befinden sich seitdem in einer vierjährigen Sicherheitsbereitschaft. Dann soll Schluss sein.
Die Kraftwerksblöcke in Sicherheitsbereitschaft dürfen nicht mehr regulär laufen. Sie sollen bereitstehen, wenn zum Beispiel bei extremen Witterungslagen die Stromproduktion nicht ausreichen sollte, um den Verbrauch zu decken.
Die Abschaltung der Blöcke war im Energiewirtschaftsgesetz der Bundesregierung geplant. Demnach soll mit dem Ausstoß von weniger Kohlendioxid aufgrund der Abschaltung von Kraftwerkseinheiten die Erderwärmung verlangsamt werden. Gleichzeitig ist die Energiesicherheit im Notfall festgelegt.
Betreiber von Kohlekraftwerken sollen für das vorzeitige Abschalten ihrer Anlagen entschädigt werden. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) sagte in Berlin, die Betreiber von Anlagen in Ostdeutschland sollten 1,75 Milliarden Euro erhalten. dpa