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Über die Parklets in Kreuzberg wird seit Monaten gestritten.
© Sebastian Leber

Begegnungszonen in Berlin-Kreuzberg: Kleines Wunder in der Bergmannstraße

Viel geschmäht, teils gehasst: Die Parklets in der Bergmannstraße galten schon als gescheitert. Doch jetzt sitzen da tatsächlich Menschen drauf.

In Kreuzberg hat über Ostern hat eine wundersame Verwandlung stattgefunden. Die viel geschmähten, teils geradezu verhassten Parklets in der Bergmannstraße sehen plötzlich ganz anders aus. Da sitzen jetzt tatsächlich Menschen drauf. Sonnen sich, essen Eis, unterhalten sich.

Wie kann das sein, wo dieselben Parklets in den attraktivsten deutschen Draußenmonaten November bis Februar doch meist leer waren und Kritiker genau wussten, dass dieser neumodische Unfug nie, nie, nie von den Berlinern angenommen werde? Wer hätte ahnen können, dass es am Wetter lag?

Die Parklets sollen Verweilinseln und Begegnungszonen sein. Wer in diesen Tagen durch die Bergmannstraße spaziert, wird Zeuge, wie genau dieses Versprechen wahr wird. Manche Passanten setzen sich nur kurz, andere hocken nach einer Stunde immer noch dort. Ein Mann kommt mit seiner Gießkanne und wässert die Pflanzen.

Wie schade, dass die BVV unter dem Druck der Schwarzseher und Schlechtreder bereits Ende Januar das vorzeitige Ende der Parklet-Testphase gefordert hat. Und wie kurios, dass Politiker in einer Stadt, die seit sieben Jahren auf einen Flughafen wartet, über so wenig Geduld verfügen.

Eine Anwohnerin, die es sich am Sonntag mit Croissant und Kaffee auf einer Liege gemütlich macht, sagt, sie glaube, die Kritiker würden in den kommenden Wochen schon noch umschwenken. Einen Wunsch hat sie allerdings: Ob der Mann, der hier am Vorabend auf seiner Gitarre gespielt habe, bitte noch einen zweiten und dritten Akkord dazulernen könne? Auf Dauer sei das sonst nicht so angenehm.

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