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750 Mitarbeitern bei Karstadt können aufatmen. 
© Hauke-Christian Dittrich/dpa
Update

200 Mitarbeiter behalten Jobs: Karstadt-Filiale in Potsdam schließt doch nicht – Demo in Berlin

Nach Verhandlungen und Zugeständnissen an die Eigentümer bleibt die Karstadt-Filiale in der Innenstadt erhalten. Auch Häuser in anderen Bundesländern bleiben.

Die Warenhauskette Karstadt wird wohl doch weniger Filialen schließen, als zunächst angekündigt. Bestehen bleiben sollen demnach die Kaufhäuser in Potsdam, Chemnitz, Dortmund, Goslar, Leverkusen und Nürnberg. Dort wären 750 Mitarbeiter betroffen gewesen. Das teilte Galeria-Chef Miguel Müllenbach am Freitag in einem Brief an die Mitarbeiter mit. 

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert zeigte sich nun erfreut über die Entscheidung: "Das ist eine gute Nachricht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und den gesamten Einzelhandel in der Potsdamer Innenstadt. Sie unterstreicht die Attraktivität des Standorts Potsdam", sagte Schubert am Freitag.

Noch Mitte Juni hatte der Konzern das Aus für 62 der insgesamt 172 Warenhäuser angekündigt. Ende Juni war auch bekannt geworden, dass auch in Berlin sechs von elf Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filialen geschlossen werden.

Die Karstadt-Filiale in Potsdam hatte erst 2005 in der Innenstadt eröffnet und viele Kunden zurück in die Einkaufsmeile in Potsdams Stadtmitte gebracht. Karstadt galt als Magnet, von dem vor allem mittelständische Einzelhändler in der Nähe stark profitiert hatten.

Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg, bezeichnete die angekündigte Schließung der Filiale als Katastrophe für den Potsdamer Einzelhandel und warnte vor einem Sterben der Innenstadt.

Auch aus der Potsdamer Stadtpolitik hab es viel Kritik an der Entscheidung der Galerie Karstadt Kaufhof (GKK). Auch der städtische Bauausschuss befasste sich mit dem Thema.

Demonstrierende in Berlin freuten sich über die Nachricht

In Berlin wurde die Nachricht positiv aufgenommen: Mehrere Hundert Beschäftigte und Unterstützer demonstrierten am Freitag gegen die geplanten Schließungen. Die Nachricht aus Potsdam „macht uns Mut, weiter zu kämpfen“, sagte Erika Ritter, Fachbereichsleiterin Handel beim Verdi-Landesverband. „Wir freuen uns über jede Filiale, die am Netz bleibt.“ 

Am Warenhaus-Standort am Tempelhofer Damm, wo die Protestaktion stattfand, seien 150 bis 180 Beschäftigte von der Maßnahme betroffen, sagte Ritter.

In insgesamt 47 Städten hatten die GKK die Schließung der Filialen angekündigt. Der GKK-Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz betonte damals: „Dieser Schritt ist ohne Alternative, weil diese Filialen den Gesamtbestand des Unternehmens gefährden.“

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Der Konzern kämpft in der Corona-Krise um sein Überleben, das Amtsgericht Essen hatte am 1. Juli das Insolvenzverfahren eröffnet. Auch bis zu 20 Filialen von Karstadt Sports stehen vor dem Aus. (Reuters/dpa)

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