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In diesem Haus wohnt Abdurlkadir O. mit seiner Frau – und die Hausgemeinschaft fühlt sich terrorisiert.
© Tsp

"Horrorhaus von Spandau": Jetzt will die Staatsanwaltschaft gegen die Clanfamilie vorgehen

Jahrelang haben Polizei und Staatsanwaltschaft gegen eine Clanfamilie in Spandau nichts unternommen. Das soll sich ändern.

Jetzt schreitet die Berliner Staatsanwaltschaft im sogenannten Horrorhaus von Spandau ein: In der Falkenhagener Straße drangsaliert seit Jahren Abdulkadir O., ein Mann aus dem Umfeld des berüchtigten Clans R., die anderen Bewohner des Hauses.

92 Strafanzeigen allein im vergangenen Jahr

Jahrelang geschah nichts vonseiten der Polizei und der Staatsanwaltschaft. Nachdem erst kürzlich die für Clan-Kriminalität zuständige Abteilung des Landeskriminalamts die seit 2014 aufgelaufenen, hunderten Fälle von Bedrohung, Nötigung, Sachbeschädigung  und Verstößen gegen das Postgeheimnis zentral übernommen hat, wird nun auch die Staatsanwaltschaft aktiv. 

Bislang war die für Alltags- und Kleinkriminalität zuständige Amtsanwaltschaft damit befasst: zerstochene Autoreifen, Eierwürfe, Gewalt, Kot auf dem Fußabtreter. Und bislang geschah trotz der allein in 2018 aufgelaufenen 92 Strafanzeigen nichts – erst vor kurzem gab es eine Hausdurchsuchung bei O. Sein Spitzname: „Tyson-Ali“. Er ist über eine Schwester verwandt mit der mächtigen deutsch-arabischen Großfamilie von Clan-Chef Issa R.

Die Staatsanwaltschaft übernimmt

Nun hat die Staatsanwaltschaft, bei der sich Ermittler um organisierte Kriminalität kümmern, der Amtsanwaltschaft mehrere Verfahren entzogen. Das berichtet die „Morgenpost“.  

Wie berichtet lebt O., 36 Jahre alt, Sozialhilfeempfänger, mit seiner Frau und mehreren gemeinsamen Kindern in einer Wohnung in der Falkenhagener Straße – zur Miete. Die anderen Wohnungen sind Eigentumswohnungen. Gekauft wurde die Wohnung, in der O. mit seiner Familie lebt, 2014 von einer Deutschen, einer Geringverdienerin, die als Strohfrau für den Clan R. aufgetreten sein soll. Das Geld für den Wohnungskauf soll die Strohfrau direkt aus dem Libanon, der Heimat der Großfamilie R., bekommen haben. Sie ist dafür wegen Hinterziehung der Schenkungssteuer belangt worden.

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