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Zehn Monate war die Jahn-Sporthalle eine Flüchtlingsunterkunft. Nun findet hier wieder Schulsport statt.
© Ronja Straub

Flüchtlinge in Berlin: In der Jahn-Sporthalle wird wieder unterrichtet

174.000 Euro hat die Sanierung der Jahn-Sporthalle in Neukölln gekostet. Am Montag wurde sie wieder für den Schul- und Vereinssport geöffnet. Bis Juli lebten dort Geflüchtete.

„Der heutige Tag ist ein gutes Signal für den Schul- und Vereinssport“, sagte Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Montag bei der Wiedereröffnung der Jahn-Sporthalle in Neukölln. In der Halle am Columbiadamm lebten von September 2015 bis zum Juli 150 Flüchtlinge. Gut vier Monate nach Begutachtung der Schäden ist die Turnhalle jetzt, als erste in Berlin, wieder voll für Schul- und Vereinssport nutzbar. 174.000 Euro kostete die von der Hochbau-Verwaltung geleitete Sanierung. Sie umfasste unter anderem Boden-, Fliesen- und Malerarbeiten. Außerdem wurden neue Verglasungen angebracht sowie die Sanitärbereiche erneuert.

Letzte Mängel gibt es sich noch an den Rollos. Sie befinden sich allerdings zwischen den Glasscheiben an der großen Fensterfront und wurden deshalb noch nicht repariert. Das werde bald nachgeholt, hieß es. „Die schadhaften Rollos sind allerdings keine Folge des Aufenthalts der Flüchtlinge“, betonte Giffey.

Handwerker zum Sanieren zu finden ist schwer

23 der insgesamt 61 zu Notunterkünften umfunktionierten Sporthallen in Berlin sind mittlerweile freigezogen – drei davon können wieder genutzt werden. Zwei Hallen in Marzahn-Hellersdorf müssen allerdings im nächsten Sommer nochmal für Bauarbeiten geschlossen werden. Nach einer Liste des Senats sollen 13 Hallen bis zum Sommer des kommenden Jahres fertig sein. David Kozlowski vom Landessportbund Berlin (LSB) hält das für optimistisch und rechnet mit höchstens zehn fertigen Hallen. „Es müssen Handwerker gefunden werden, die die Arbeiten machen und das gestaltet sich zur Zeit schwierig“, sagte der Stabstellenleiter für Sportinfrastruktur.

„Für mich bedeutet der Tag heute Rückkehr zur Normalität“, sagte der Neuköllner Schul- und Sportstadtrat Jan-Christopher Rämer (SPD). Was das bedeutet, zeigte die sechste Klasse der Karl-Weise-Schule: Gemeinsam mit ihren Sportlehrern weihten sie die Halle mit Vorführungen aus dem Sport-Unterricht ein.

Die Doppel-Sporthallen am Buckower Damm und am Efeuweg in Neukölln sollen auch bald wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen. „Das wird nach dem Auszug der Flüchtlinge jedoch länger als vier Monate dauern“, sagte Giffey. Im Fall der Notunterkunft an der Forckenbeckstraße in Wilmersdorf ist der Auszug der Flüchtlinge bereits beschlossene Sache. 118 Bewohner sollen voraussichtlich noch vor Weihnachten in die Unterkunft an der Heerstraße wechseln.

Ronja Straub

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