zum Hauptinhalt
Grüne Stadt. Die Vision der Landschaftsarchitekten vom Büro Relais für die Europacity. Hier werden in den nächsten Jahren große Flächen mit Wohnungen bebaut.
© dpa

Immobilienmarkt: In Berlin wird das Bauland knapp

Im vergangenen Jahr wurden weniger Häuser und Grundstücke verkauft als noch 2013. Das liegt vor allem am knapper werdenden Angebot. Deshalb steigen auch die Preise weiter.

Auf dem Berliner Immobilienmarkt wird es immer enger. Nach den aktuellen Zahlen des Gutachterausschusses für Grundstückswerte sind die Preise für Häuser und Grundstücke 2014 weiter stark gestiegen, die Verkäufe aber gleichzeitig rückläufig. "Nach der Analyse des vorliegenden Kaufpreismaterials sind bei verstärkter Nachfrage und fehlendem Angebot an unbebauten Grundstücken zum Teil sehr deutliche Preissteigerungen über alle Teilmärkte zu verzeichnen", heißt es im aktuellen Bericht. Waren in den Vorjahren nur vereinzelt in innerstädtischen Lagen sehr hohe Kaufpreise bei unbebauten Grundstücken zu beobachten, erstreckte sich dieses Phänomen 2014 auf das gesamte Stadtgebiet.

Für den Senat bedeutet das, verstärkt neues Bauland auszuweisen. Der Staatssekretär für Bauen und Wohnen, Engelbert Lütke Daldrup, erklärte dazu: "Das Land Berlin muss große Wohnungsbaupotenziale auf landeseigenen Flächen wie den Buckower Feldern, der Elisabethaue oder in Tegel nutzen, um zur Entlastung des Bodenmarkts beizutragen.“

32 Prozent weniger Wohn- und Geschäftshäuser verkauft

Die Umsätze bei Immobilienverkäufen sind 2014 um neun Prozent auf 12,6 Milliarden Euro zurückgegangen, die Zahl der Kaufverträge sank um 12 Prozent auf rund 28 000. Bei den Eigentumswohnungen sanken die Umsätze relativ gering (minus drei Prozent), die Preise zogen um rund zehn Prozent an. Deutlicher war die Abnahme bei den klassischen Mietshäusern, den Wohn- und Geschäftshäusern: Die Zahl der Verkäufe sank um 32 Prozent auf 1188. Ähnlich stark brach der Markt bei Ein- und Zweifamilienhäusern ein, bei den Verkäufen gab es ein Minus um 23 Prozent auf 2619. Auch hier stiegen die Preise um rund zehn Prozent.

Bei unbebauten Grundstücken ist die Zahl der Verkäufe um 25 Prozent auf 1565 zurückgegangen. Insgesamt 309 Hektar wechselten den Besitzer.

Die Bodenrichtwerte, also der durchschnittliche Verkaufspreis von Grundstücken, stieg bei Ein- und Zweifamilienhäusern um rund fünf bis zehn Prozent. In Spitzenlagen wie Grunewald, Dahlem und Zehlendorf waren 2014 Steigerungen um 25 Prozent zu verzeichnen. Bei Grundstücken für den Geschosswohnungsbau stiegen die Bodenrichtwerte im gesamten Stadtgebiet um rund 30 Prozent. Bei Büro- und Geschäftshäusern stiegen die Grundstückspreise um rund 15 Prozent, in Spitzenlagen wie südlich von Unter den Linden um mehr als 50 Prozent. Dort wurden für den Quadratmeter 6500 Euro verlangt. Der Spitzenwert für Berlin wird für den Pariser Platz erreicht, mit 40 000 Euro pro Quadratmeter.

Zur Startseite