Berliner Ärzte erhalten mehr Vakzine: Impftempo könnte sich ab Mai deutlich erhöhen
Berliner Ärzte können für die erste Maiwoche bis zu 100 Dosen Impfstoff pro Praxis erhalten. Doch es liegt auch bei den Medizinern, das Angebot auszuschöpfen.
Das Tempo, mit denen Berliner Arztpraxen gegen das Coronavirus impfen, könnte sich in der ersten Maiwoche deutlich erhöhen. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin informierte jetzt die impfenden Ärzte der Stadt, dass diese bis zum kommenden Dienstag für die übernächste Woche jeweils maximal 101 Dosen Corona-Impfstoff bestellen können: 50 Dosen von Astrazeneca, 36 Dosen von Biontech/Pfizer und erstmals 15 Dosen von Johnson & Johnson.
Ob aber tatsächlich so viele Dosen in die einzelnen Praxen kommen werden, hänge davon ab, wie viele Ärzte bestellen, heißt es in dem Informationsschreiben der KV, das dem Tagesspiegel vorliegt. Mindestens aber solle jeder Arzt insgesamt 40 Dosen erhalten.
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Auch das wäre schon ein deutlicher Fortschritt, berichteten manche Ärztinnen und Ärzte, doch sie hätten in der vergangenen Woche weniger als zehn Dosen geliefert bekommen. Auch in der letzten Aprilwoche bleibt das Angebot knapp.
Wie berichtet, erhalten die Arztpraxen in Deutschland in dieser Woche ausschließlich den Impfstoff von Biontech/Pfizer. Und die verfügbaren Dosen des Vakzins von Astrazeneca, das der Berliner Senat gerade erst für alle Impfwilligen ohne Priorisierung freigegeben hatte, ist in vielen Praxen bereits verbraucht.
Bisher 84.000 verimpfte Biontechdosen in Berlin
In Berlin wurden seit Beginn der Impfungen in den Arztpraxen bisher rund 84.000 Dosen Biontech und rund 24.500 Dosen Astrazeneca verimpft, teilte die KV am vergangenen Donnerstag mit. „Insgesamt nehmen bisher rund 1.500 Berliner Praxen an den Impfungen teil – Tendenz weiter steigend.“ Auch bundesweit steigt die Zahl der impfenden Ärzte. Für die vergangene Woche hatten rund 55.000 Praxen Impfstoff bestellt, eine Woche später waren es schon 63.000.
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Laut dem Schreiben der KV Berlin an die Vertragsärzte stünden bundesweit für die erste Maiwoche rund drei Millionen Impfstoffdosen bereit, darunter erstmals 400.000 Dosen des Impfstoffes des US-amerikanischen Herstellers Johnson & Johnson, der erst vor Kurzem für die EU zugelassen wurde. Dieser Impfstoff muss im Gegensatz zu den anderen bisher zugelassenen Vakzinen nur einmal geimpft werden.
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Die KV bittet in dem Schreiben darum, möglichst alle Impfstoffe zu bestellen und zu verimpfen, um den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission vor allem zum Alter der impfenden Personen entsprechen zu können. Doch ob tatsächlich alle Ärzte alle Impfstoffe ordern und dabei das Maximum der bestellbaren Menge ausnutzen, scheint fraglich.
Manche Ärzte bezweifeln, ob sie so viele Dosen verimpfen können
Ein Hausarzt aus Tempelhof-Schönberg sagt, dass es gar nicht zu schaffen sei, neben dem normalen Praxisbetrieb in einer Woche 100 Corona-Impfungen vorzunehmen. Und ein Arzt mit Praxis in Neukölln überlegt, ob er in seiner Praxis eine komplette Woche lang nur Impfungen vornehmen sollte.
Aber selbst dann sei es zeitlich schwierig, die maximale Menge unter die Leute zu bringen. Aber immerhin könne man Astrazeneca bis zu sechs Monate im Kühlschrank lagern, was den Zeitdruck, schnell zu impfen, etwas mindere. Und da er mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson noch keine Erfahrungen habe, bestelle er diesen möglicherweise noch nicht.
All das sind vielleicht bereits die Vorboten einer Zeit, in der nicht mehr wie bisher der Mangel an Impfstoffen das Problem ist, sondern die begrenzten Möglichkeiten der Ärzte, die verfügbaren Mengen zu verimpfen.
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