DAK-Gesundheitsreport: Immer mehr Berliner mit Rückenleiden in der Klinik
Bei 174.000 Berliner Erwerbstätigen sind Rückenschmerzen chronisch. Die Zahl derjenigen, die stationär behandelt werden müssen, stieg seit 2007 um fast 80 Prozent.
Immer mehr Berliner werden wegen Rückenschmerzen nicht nur von niedergelassenen Ärzten, sondern stationär in Krankenhäusern behandelt. Dies geht aus Daten des DAK-Gesundheitsreports 2018 hervor. Der Krankenkasse zufolge leiden mehr als 1,2 Millionen Berliner Erwerbstätige unter Rückenschmerzen. Jeder Vierte hat aktuell Beschwerden, rund 174000 erwerbstätige Patienten leiden chronisch unter Schmerzen, die zum Befragungszeitpunkt mehr als drei Monate dauerten.
Die Mehrheit der von Rückenleiden betroffenen Berliner geht zwar gar nicht zum Arzt, so war nur jeder dritte eigenen Angaben zufolge im vergangenen Jahr deswegen bei einem Mediziner. Doch während bislang eher der Hausarzt aufgesucht wurde, stieg die Zahl der stationären Behandlungen seit 2007 um fast 80 Prozent: Mehr als 5300 Patienten wurden in Berliner Klinikbetten wegen Rückenschmerzen behandelt. Unklar ist, inwiefern sich dies durch frühere Arztbesuche hätte verhindern lassen.
Die DAK ist mit fast 250000 Versicherten in Berlin eine der größeren Krankenkassen, sie hat eigene Daten durch Umfragen ergänzt und mithilfe des IGES-Instituts einen repräsentativen Report erstellen lassen. „Das gesundheitspolitische Ziel, das Problem Rücken in den Griff zu bekommen, wurde nach den Ergebnissen unserer Studie nicht erreicht“, sagt DAK-Landeschef Volker Röttsches. Er forderte, „Prävention und Versorgung in Berlin auf den Prüfstand zu stellen“.
Laut DAK ist die Zahl der Berliner, die wegen Rückenschmerzen in Kliniken gehen, im bundesweiten Vergleich dabei noch niedrig: Rund 179 Patienten, die im Krankenhaus wegen ihres Rückens behandelt wurden, kommen in Berlin auf 100000 Einwohner – im Bundesdurchschnitt seien es mehr als 300. Die DAK meldet aber, dass 57 Prozent der Berliner Betroffenen als Notfall aufgenommen werden, was mehr ist als im Bundesdurchschnitt (46 Prozent). Die Zahl der Rückenpatienten in den Kliniken dürfte gesundheitspolitisch von Bedeutung sein. Vor allem in Berlin sind die Kliniken ausgelastet, die Rettungsstellen gelten als überbelegt, Mitarbeiter sprechen von Personalmangel.
Um Betroffene versorgen zu können, jedoch die Notfallambulanzen zu entlasten, plädiert die DAK für medizinische Versorgungszentren und „verbesserten Terminservice“ in den Praxen. Diese Anregungen sind insofern nicht neu, als die für niedergelassene Mediziner zuständigen Kassenärztlichen Vereinigungen kürzlich eigene Terminservicestellen einrichten mussten. Die von der DAK ebenfalls als sinnvoll erachteten Portalpraxen – die zu Stoßzeiten neben Rettungsstellen öffnen – werden in Berlin sukzessive eingerichtet.
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