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Am Freitag kann es in Berlin zu einem Hitzerekord kommen.
© dpa

Newsblog zum heißen August: Hitzewarnung noch bis Freitag 19 Uhr

Die Hitzewarnung gilt noch bis Freitag 19 Uhr. Es könnten knapp 40 Grad in Berlin werden. #Berlin40 ist unser Hashtag für Ihre Hitze-Erlebnisse. Im Liveblog liefern wir Tipps zur Hitze-Prävention. Morgen geht es weiter.

Berlin nähert sich temperaturmäßig den Hauptstädten Südeuropas an. Doch während Italiener und Spanier mit der Schwüle und der Sonne sehr weise umzugehen wissen, trifft sie uns europäische Nordlichter jeden Sommer aufs Neue scheinbar völlig unvorbereitet. Wir sammeln in diesem Newsblog Tipps für den Hitzeschutz und Anregungen zum Abkühlen.

+++ Abschluss eines Sommertages: Heute verschaffte das Hoch Finchen Temperaturen von 35 Grad. Ein Vorgeschmack auf Freitag, in Berlin werden über 38 Grad erwartet. Wir halten Sie morgen wieder mit unserem Newsblog auf dem Laufenden.

Ende eines Sommertages.
Ende eines Sommertages.
© Anna Graefe

+++ Hitzewarnung: Die Hitzewarnung des Deutschen Wetterdienstes gilt noch bis Freitag 19 Uhr. Das Hoch Finchen bringt viel Sonne und heiße Luft. Meteorologin Maria Frädrich vom Wetterdienst der MeteoGroup warnt, dass morgen der Berliner Hitze-Rekord übertroffen werden könnte: Bislang liegt der bei 38,8 Grad, gemessen am 11. Juli 1959 in Tempelhof. Lesen Sie hier, wie Sie gut durch die heißen Tage kommen.

+++ Und die Haustiere? Manche Vierbeiner reagieren auf Hitze viel empfindlicher als Menschen. Hunde beispielsweise können nicht schwitzen und sich nur durch Hecheln und Trinken Abkühlung verschaffen. Spaziergänge sollten daher vor allem in den Morgen- und Abendstunden stattfinden, empfiehlt die Tierschutzorganisation Peta.

Selbstredend brauchen alle Tiere bei Hitze viel mehr Wasser als sonst. Wegen der vermehrten Bakterienbildung bei hohen Temperaturen sollte das Wasser in Trinkgefäßen aber mehrmals täglich gewechselt werden, auch Nassfutter sollte nur in kleinen Portionen ausgegeben werden und nicht zu lange stehen bleiben. Lesen Sie hier mehr darüber, wie Sie ihre Haustüre vor der Hitze schützen können.

+++ Hitzefrei – das gibt es im Berufsleben nicht mehr.: Tropische Temperaturen müssen Arbeitnehmer aber trotzdem nicht einfach so hinnehmen. Welche Temperaturen sie akzeptieren müssen, ist genau geregelt: Die Temperatur in einem Büro sollte 26 Grad Celsius nicht übersteigen. Dann ist der Arbeitgeber angehalten, sich um Abkühlung zu bemühen: Das können Tischventilatoren sein, die er zur Verfügung stellt, kühle Getränke, oder Sonnenblenden, die verhindern sollen, dass sich die Räume weiter aufheizen.

Er kann auch die Arbeitszeit vorverlegen, in Banken den Krawattenzwang aussetzen und sich darum bemühen, dass in den heißen Perioden zumindest keine Überstunden gemacht werden. Erst wenn 35 Grad überschritten sind, gilt der Raum als ungeeignet, um dort zu arbeiten. Dann kann der Arbeitnehmer die Arbeit verweigern, wenn sie für ihn nicht mehr zumutbar ist. Allerdings kann er nicht einfach den Stift fallenlassen – vorher muss er seinen Arbeitgeber auffordern, Abhilfe zu schaffen, zum Beispiel, in dem er einen anderen Arbeitsraum anbietet.

Etwas anders ist es bei der Arbeit unter freiem Himmel. Hier gibt es keine Obergrenzen, gearbeitet wird also bei jeder Temperatur. Auch wenn auf dem Dach 40 Grad oder mehr herrschen, muss der Dachdecker hinaufklettern. Allerdings muss der Arbeitgeber für Schatten sorgen.

Dachdecker müssen bei jeder Temperatur arbeiten.
Dachdecker müssen bei jeder Temperatur arbeiten.
© Franziska Jäger

Das mag bei Straßenarbeitern vielleicht noch möglich sein, auf dem Dach ist das aber ein Ding der Unmöglichkeit. In diesem Fall muss der Arbeitgeber regelmäßige Pausen anordnen und sich zumindest für die Pausen um ein schattiges Plätzchen kümmern. Er kann auch die Arbeitszeiten vorverlegen, so dass die Arbeiter schon Feierabend haben, wenn die Mittagshitze die Stadt zum Flirren bringt.

+++ Zur Lage in der Turmstraße: Unsere Reporterin Sophie Aschenbrenner hat sich die Situation vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales in der Turmstraße in Berlin-Moabit angeguckt. Viele Menschen verteilten dort Getränke und Obst. Leo Koppelkamm kam gegen Mittag mit einem Einkaufswagen voller Wassermelone. "Nach 20 Minuten war alles weg", sagt er.

Auch Fabian Koleckar, Lennart Roth und Nelli Lisjanskij waren zum Helfen da. Gegen zwei seien sie mit Wasser angekommen, etwa 60 Liter haben sie verteilt. "Um uns hat sich sofort eine Menschentraube gebildet und die Leute haben uns die Flaschen aus den Händen gerissen", erzählt Roth.

In der Turmstraße werden Wasser und Obst verteilt.
In der Turmstraße werden Wasser und Obst verteilt.
© Sophie Aschenbrenner

Ein 31-jähriger Iraner und ein 20 Jahre alter Afghane warten seit fünf Tagen vor dem Lageso. Die Versorgung sei schlecht. "Wir bekommen wenig Wasser und kaum Essen", sagt der Iraner, der seinen Namen nicht nennen möchte.

+++ Die Stadt schwitzt.: Eine gute Abkühlung nach der Arbeit oder am Wochenende bieten die Badeseen in der Umgebung. Lesen Sie hier, welche Seen in unserer Redaktion beliebt sind.

An welche Seen fahren Sie gerne? Teilen Sie Ihre Favoriten mit uns oder senden Sie uns Fotos - entweder per berlinticker@tagesspiegel.de oder twittern Sie unter dem Hashtag #berlin40. Wir sind gespannt!

+++ Grillen im Monbijoupark verboten: Wegen Hitze und Trockenheit verbietet der Bezirk Mitte ab sofort das Grillen im Monbijoupark. Die Brandgefahr sei zu hoch. Bereits in den vergangenen Wochen waren Einsätze der Berliner Feuerwehr notwendig, um Brände in Abfallcontainern zu bekämpfen. Grillfreunde müssen auf andere Parks ausweichen, wie zum Beispiel das Tempelhofer Feld.

+++ Die Deutsche Bahn macht die Züge sommerfest: Etwas „winterfest“ machen, kennt jeder – die Deutsche Bahn macht ihre Züge aber auch „sommerfest“, das heißt, sie bereitet sie auf die hohen Temperaturen vor. Vor Beginn des Sommers werden dafür alle Klimaanlagen in den Zügen gereinigt und die Kühlmittel erneuert. Auch die Mitarbeiter werden jedes Jahr noch einmal extra geschult, so dass sie mit den Anlagen umgehen können.

Wenn es draußen zu lange zu warm ist, können die Klimaanlagen aber trotzdem ausfallen, gibt die Bahn zu, immerhin fahren da draußen knapp 3.400 Anlagen herum. Dann müssen im Zweifelsfall auch die Mitarbeiter in den Zügen schon mal Hand anlegen. An heißen Tagen stockt die Bahn vorsorglich das Getränkeangebot in den Zügen auf, teilweise gibt sie kostenlos Mineralwasser aus.

Anspruch auf Entschädigung haben Reisende nicht, wenn die Klimaanlage ausfällt. Unter bestimmten Umständen haben sie aber Anspruch auf Schadenersatz, heißt es vom Deutschen Anwaltverein. Den kann man nämlich fordern, wenn ein Unternehmen „Leib, Leben und Eigentum“ anderer gefährdet. Betroffen sind davon vor allem Schwangere oder Ältere, denen die Hitze im Zug auf den Kreislauf schlägt.

+++ Und zwischendurch ein wenig Musik: Zwar kein klassischer Sommerhit (damit muss ja auch mal Schluss sein), aber definitiv das entspannteste Sommer-Musikvideo der deutschen Pop-Geschichte. Freundeskreis coverten Ton Steine Scherben-Legende Rio Reiser und herauskam damals, 1998:

+++ Dresscode - necessary: Wer im Büro arbeitet, kennt das Problem. Was tun an heißen Tagen? Und wenn ich doch das Strandkleid... dann bin ich ja auch viel leistungsfähiger, weil nicht so überhitzt? Ein ganz klares Nein kommt dazu von unserer Kolumnistin Elisabeth Binder: "Es gibt überhaupt keinen Grund für die Herren, in dünnen Boxer-Buchsen die Haarpracht der Beine zur Schau zu stellen, die schon etwas vergilbten Nägel mit Flip Flops einzurahmen und die Achselhaare mit Tank Tops. Auch die Ladys sollten nicht denken, dass an einem solchen Tag auch im Büro der Minirock unmittelbar unterm Gürtel enden, und das Top, wenn überhaupt, allenfalls von Spaghetti-Trägern gehalten zu werden braucht. Wer dermaßen ungekleidet zur Arbeit schlappt, fühlt sich in der Regel nicht besser, sondern schlechter, weil er mit seinem Outfit signalisiert, dass er sich dem Wetter ergeben hat, ihm keine Disziplin mehr entgegenzusetzen hat." Mehr morgen im Tagesspiegel.

+++ Legen Sie doch mal eine Siesta ein: Was in Rom oder Madrid der einzig sinnvolle Weg ist, den Sommer zu überstehen (die Autorin dieses Blogs hat das kürzlich selbst getestet und für äußerst wertvoll befunden), sollte man bei diesen Temperaturen gut und gerne auch nach Berlin übertragen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, machen Sie heute Nachmittag ganz langsam, denn es herrscht bereits eine Hitzewarnung für #Berlin40 und Brandenburg.

+++ Wichtiger Sightseeing-Hinweis: Sollten Sie für heute eine Besichtigung der Reichstagskuppel geplant haben, müssen wir Sie leider enttäuschen. Die bleibt heute, wie am Dienstag, wegen der Hitze geschlossen. Christian Tänzler, Sprecher von visitBerlin erklärt aber, dass Hauptstadtbesucher trotz Hitze weiterhin alle anderen Sehenswürdigkeiten besuchen können. Er empfiehlt, den heutigen Tag zu nutzen, um Museen wie das Naturkundemuseum zu besuchen. Die sind meistens kühl und dunkel – also haben genau das Klima, nach dem man sich bei dem Hitzewetter sehnt.

+++ Bitte nicht nachmachen: Ein merkwürdiger Trend macht sich gerade breit: Sonnen-Tattoos oder auch: Sonnenbrand mit Schablone. Menschen legen sich Papierschnipsel auf die Haut, damit die Muster sich in die Haut, nun ja, einbrennen. Geteilt wird das Ganze dann per Social Media unter dem Hashtag #sunburnart.

Wir müssen an dieser Stelle mal kurz Spielverderber spielen und darauf hinweisen: Sonnenbrand verursacht Hautkrebs, ist daher zu vermeiden. Nutzen Sie lieber unseren Hashtag #Berlin40, bevor es wirklich 40 Grad heiß wird, und teilen Sie Ihre Hitze-Fotos und-Geschichten mit uns - oder auch Ihren Lieblingssoundtrack zu heißen Sommernächten...

+++ Hitzefrei? Nicht beim Senat! Wir hatten versprochen, uns mal umzuhören, ob und wie Arbeitgeber Maßnahmen ergreifen (müssen), um Mitarbeiter zu schützen. In der Schule gab es das berühmte "Hitzefrei", wenn beispielsweise bis 11 Uhr 25 Grad im Schatten erreicht wurden. Bei den Berliner Verwaltungen gibt es so eine Regelung nicht. Nichtsdestotrotz haben Mitarbeiter die Möglichkeit, innerhalb der Gleitzeitregelung, an einem extrem heißen Tag früher nach Hause zu gehen, so Stefan Sukale, Sprecher der Senatsverwaltung für Inneres und Sport. Er betont jedoch, dass gerade im Bezug auf den Umgang mit aufgeheizten Arbeitsräumen jede Verwaltung ihre ganz individuellen, internen Regularien  hat. Auf Nachfrage gab die Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales bekannt, dass auch dort die gewohnte Gleitzeitregelung gibt. Wenn Mitarbeiter also früher Feierabend machen, müssen sie dies an einem (kühleren) Tag nachholen.

+++ Von Hitze und Zügen: Nicht nur die Berliner S-Bahn ächzt unter den hohen Temperaturen (s. weiter unten), auch in Litauen hat das heiße Wetter Konsequenzen für den Bahnverkehr. Dort müssen die Lokführer auf die Bremse treten: Wegen der andauernden Hitzewelle hat die staatliche Eisenbahngesellschaft Lietuvos Gelezinkeliai vorübergehend eine Geschwindigkeitsbeschränkung verhängt.  Personenzüge dürfen nur noch mit maximal 80 statt wie üblich 120 Kilometern pro Stunde unterwegs sein. Für Güterzüge wurde die Höchstgeschwindigkeit von 80 auf 70 Kilometer pro Stunde gedrosselt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

+++ Ein Eis könnte Abkühlung bringen: Die Eisdiele "Viktoria" am Viktoria-Luise-Platz in Schöneberg verkauft an heißen Tagen wie diesen übrigens rund 800 Kugeln Eis. Anders ausgedrückt: Sie verkauft den Inhalt von 30 Eisbehältern mit jeweils 7 Litern Fassungsvermögen. Das macht 210 Liter Eis! Unserer Reporterin Melanie Böff haben die Betreiber erzählt, dass der Andrang aber nicht dann am größten ist, wenn es am heißesten ist. Die meisten Kunden kommen ab dem späten Nachmittag und holen sich ihre kugelrunde Abkühlung dann bis circa 22 Uhr ab. Auf feste Öffnungszeiten verzichtet die Eisdiele deshalb.

Passend dazu, längst zum Klassiker gewordene Werbung:

+++ Die Top Eight der Vorkehrungen: Wir meinen das durchaus ernst, Hitze kann gefährlich werden. Unsere Autorin Alexandra Belopolsky ist hitzeerprobt, und zwar aus Tel Aviv. Sie hat ihre Ratschläge schon vor einem Monat aufgeschrieben, als das Thermometer zum ersten Mal in diesem Sommer 37 Grad zeigte: So kommen Sie durch die Hitzewelle.

+++ Ausharren vor dem Lageso - ohne Wasser: Vor der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in der Turmstraße in Moabit sammeln sich wie jeden Tag in diesem Sommer zahlreiche Flüchtlinge, die, teils nach monatelangen Strapazen, einen Asylantrag stellen möchten. Offensichtlich gibt es vor Ort nur einen einzigen Wasserhahn, an dem die Wartenden ihren Durst löschen können. Dabei ist Trinken heute essentiell!

Die Facebook-Gruppe "Moabit hilft" ruft deshalb zu Wasser-, Obst- und Erfrischungstücher-Spenden auf, damit die Menschen notversorgt werden können. Wenn Sie die Menschen vor dem Lageso unterstützen möchten, finden Sie sie in der Turmstraße 21, U9 Turmstraße.

+++ Arbeiten in der prallen Sonne: Unsere Reporterin Melanie Böff ist tapfer für uns unterwegs und hat in Schöneberg Ronny S. getroffen, der dort mit seinen Kollegen an der Münchener Ecke Luitpoldstraße Rohre verlegt. Er sagt: "Trinken ist das einzige, was hilft." Die Bauarbeiter haben sich zum Schutz vor der Sonne zwar einen Pavillon aufgestellt, in dem sie Zuflucht suchen. Ihre Hitze-Prävention heißt aber auch früh aufstehen: "Wir versuchen, schon vor der Mittagshitze durch zu sein."

Der morgige Freitag dürfte noch anstrengender werden als der heutige Tag, frei bekommen die Bauarbeiter deshalb aber nicht, meint Ronny S. Ab wann der Arbeitnehmer Vorsorge treffen oder seinen Angestellten sogar freigeben muss, findet gerade unsere Wirtschaftsredaktion für Sie heraus.

+++ Schattenplätzchen bevorzugt: Diese Taube macht's richtig. Raus aus der prallen Sonne und ab unter die Laterne.

Wie schützen Sie sich heute vor den ansteigenden Temperaturen? Haben Sie sich ein Eis gegönnt, die Füße in den nächsten Brunnen gesteckt oder sitzen vor dem Ventilator? Teilen Sie Ihre Hitze-Bilder mit uns - entweder per berlinticker@tagesspiegel.de oder twittern Sie unter dem Hashtag #berlin40. Wir sind gespannt!

+++ S-Bahn im Hitzeschock? Unser Mann für alle S-Bahn-Fragen, Klaus Kurpjuweit, hat schon für uns in Erfahrung gebracht, wie die S-Bahn mit der Hitze umgeht. Nein, nicht die Fahrer oder die Fahrgäste, sondern die gelb-roten Wagen selbst. Offenbar ist die Elektronik in den Zügen so empfindlich, dass sie eigentlich nur einen Hitze-Tag gut abkann. Bleibt es mehrere Tage so heiß wie vorhergesagt, kann die Elektronik ausfallen. Wie heute. Mehrere Züge mussten nach Angaben eines Sprechers vorübergehend aufs Abstellgleis, damit die hitzeempfindlichen elektronischen Bauteile etwas abkühlen konnten. Dadurch seien mehrere Fahrten, vor allem im innerstädtischen Bereich ausgefallen.
Glück hat die S-Bahn, weil sie derzeit wegen der vier Großbaustellen im Netz weniger Züge auf die Gleise schicken muss. Trotzdem fehlten Züge bereits für den Normalbetrieb. Rechnerisch müssten 483 Doppelwagen, Viertelzug genannt, im Einsatz sein; am Morgen waren aber nur 487 fahrbereit.
Auch für Freitag rechnet die S-Bahn mit weiteren Hitzeausfällen. Die BVG hatte nach ihren Angaben keine Hitze-Probleme.

+++ Beschwingt in die Mittagspause: Wie wär's mit einer Runde Karaoke, um die Stimmung im Büro oder am Mittagstisch zum Sieden zu bringen? Diesen Sommerhit-Klassiker kennen Sie alle, also Schluss mit der vornehmen Zurückhaltung:

+++ Sommer der Wespen: Nicht nur die Hitze kann anstrengend werden, wenn man sich ihr zu lange ungeschützt aussetzt. Auch die Wespen sind in diesem Jahr besonders zahlreich, weil der Winter und das Frühjahr so mild waren. Das nervt zwar, wenn sie einem, selbst ein wenig von der Hitze betäubt, um die Ohren fliegen - Grund zur Panik gibt es aber nicht. Hier gibt es Tipps zum Umgang mit den stechenden Sommertieren.

Wespennester finden sich laut Melanie von Orlow vom NABU übrigens überwiegend an Dächern, Holzverkleidungen, Dachstühlen und Dachfenstern. Wespen nisten besonders gerne dort, wo sie im Vorjahr bereits gehaust haben. Nester an Wegen oder öffentlichen Plätzen lässt die Stadt entfernen. Sollte es sich um bedrohte Arten handeln, werden die Brutstätten mit einem Absperrband markiert. Besonders gefährlich sind Bodennester, da sie schwer zu sehen sind und Kinder hineintreten könnten. Die meisten entdeckten Nester werden abgetötet. Als Ersthilfe empfiehlt es sich, einen Wäschekorb mit einem Wahnhinweis über das Nest zu legen.

Die NABU-Landesgeschäftsstelle erreichen Sie bei Fragen unter: (030) 9 86 08 37-0 oder 9 86 41 07.

+++ Das Wichtigste zu den Wespennestern direkt vom NABU: „In diesem Jahr suchen auffällig viele Menschen besonders früh Rat im Umgang mit Wespen“, erzählt Melanie von Orlow aus der „Fachgruppe Hymenoptere-Schutz“ des Naturschutzbund Deutschland (NABU) in Berlin. Normalerweise würden Wespennester erst ab Mitte oder Ende August gemeldet. Bei Nestern in Haus oder Garten empfiehlt die Wespenexpertin eine kostenlose Beratung einzuholen, da nicht alle Nester entfernt oder umgesiedelt werden müssen. Sollte es sich z. B. um Hornissen handeln, ist eine Entfernung gar strafbar, denn die Tiere stehen unter Artenschutz und sind zudem auch nicht gefährlich. Ein Eingriff müsste von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung genehmigt werden.

Wichtig ist, das Nest nicht eigenhändig zu entfernen oder gar die Löcher zuzumachen. Auch vom Einsatz von Wespenspray wird abgeraten. Von Orlow erzählt, viele Menschen in Berlin würden die Wespen erst aufscheuchen und wild machen – und würden dann panisch Rat einholen oder die Feuerwehr verständigen. Bei Nestern im eigenen Haus ist der Vermieter zu informieren. Die Kosten einer Entfernung landen jedoch oft beim Mieter – ein Kammerjäger kostet um die 80 bis 90 Euro. Eine Beratung des NABU ist kostenlos, eine Umsiedlung kostet ca. 50 – 60 Euro, wenn es sich um eine gefährdete Art handeln sollte.

+++ Hoch Finchen bringt afrikanische Hitze nach Berlin: Und beschert uns die nächsten Hitze-Tage dieses Sommers. Derzeit liegt Finchen über Osteuropa und bringt viel Sonne und sehr heiße und trockene Luft aus Nordafrika. Meteorologin Maria Frädrich vom Wetterdienst der MeteoGroup warnt, dass morgen der Berliner Hitze-Rekord übertroffen werden könnte: Bislang liegt der bei 38,8 Grad, gemessen am 11. Juli 1959 in Tempelhof.

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