Diebstahl im Berliner Bodemuseum: Gestohlene Goldmünze ist schwer zu Geld zu machen
100 Kilo wiegt die entwendete Münze aus dem Bodemuseum. Was tun die Diebe damit? Einschmelzen, zerkleinern, oder was? Sie werden es schwer haben, einen Käufer zu finden.
Im Supermarkt kann man mit der „Big Maple Leaf“ nicht zahlen. Die 100 Kilo schwere Goldmünze wurde am Montag wie berichtet aus dem Bodemuseum gestohlen. Was also machen die Diebe überhaupt mit ihr?
Einen Käufer für das wertvolle Stück zu finden, dürfte schwierig werden. Am wahrscheinlichsten ist deshalb nach Einschätzung von Experten, dass versucht wird, die Münze einzuschmelzen. „Das geht aber nicht am Stück mit so einem großen Ding“, erklärt Goldschmiedemeister Norbert Selbinger. „Zumindest nicht in Berlin. Hier gibt es keinen Schmelzofen, der groß genug ist.“
Bevor Geld gemacht wird, wird viel zu fälschen sein
Es sei aber möglich, die Münze zuvor in 100 Gramm schwere Stücke zu portionieren. Zwar gebe das Verluste, eventuell von einem Kilo des Metalls. „Aber dann haben die Diebe immer noch 99 Kilo Gold mehr, als vor dem Diebstahl.“ Gänzlich verlustfrei könne man das Gold nur mit einer großen Walze zu einem dünnen Band pressen, das sich dann mit einer Blechschere schneiden ließe.
Nach dem Schmelzen sei es möglich, Goldbarren gießen. Die wiegen standardmäßig um die zwölf Kilo und haben normalerweise eine Prägung ihrer Scheideanstalt. Natürlich würden die Diebe versuchen, diese zu fälschen. Alternativ könnten sie auch versuchen, die Münze in sehr kleine Teile zu zerlegen und sie dann an verschiedenen Orten zu veräußern. Goldankäufe von bis zu einem halben Kilo seien nicht ungewöhnlich, sagt Selbinger. „Das bringt immerhin 18.500 Euro ein.“ Allerdings werde beim Goldankauf immer der Ausweis abgefragt. Auch diese Papiere müssten folglich gefälscht sein.
Jana Weiss