"Smarte Rettung" in der Krise: Friedrichstadt-Palast bleibt bis 2021 geschlossen
"Aus der Not eine Tugend": Die notwendigen Sanierungsarbeiten werden vorgezogen, um die Bühne über die Corona-Krise zu retten.
Der Berliner Friedrichstadt-Palast bleibt noch mehrere Monate geschlossen. Während der Coronakrise soll die Lüftung saniert werden. Das Theater will dann Anfang 2021 wieder öffnen. „Mit dieser Variante machen wir aus der Not eine Tugend“, teilte Kultursenator Klaus Lederer (Linke) am Mittwoch mit.
Die Berliner Theater hatten im März schließen müssen, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Dem Friedrichstadt-Palast, der sich großteils selbst finanziert, fallen damit pro Monat rund zwei Millionen Euro Umsatz weg.
Auch bei einer Wiedereröffnung - „frühestens ab September“ - „dürfte unter den derzeit gültigen Abstandsregeln ein wirtschaftlicher Spielbetrieb kaum möglich sein“, erklärte die Senatsverwaltung.
Denn es könnten weniger Plätze besetzt und entsprechend weniger Tickets verkauft werden.
Statt dann mit zusätzlichen Geldern zu helfen und später wieder für die Sanierung zu schließen, sollen die für 2022 geplanten Arbeiten an der Lüftungsanlage nun vorgezogen werden. Noch muss das Abgeordnetenhaus zustimmen. Im Haushalt und in der mittleren Finanzplanung des Landes seien für die Sanierung und damit verbundene Umsatzausfälle 37,5 Millionen Euro veranschlagt.
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„Dass in so kurzer Zeit eine so smarte Rettung gefunden wurde, erleichtert uns alle am Palast enorm“, teilte Intendant Berndt Schmidt mit. Das Theater an der Friedrichstraße zieht mit seinen glitzernden Shows jährlich Hunderttausende Besucher an. Die Wiedereröffnung ist für 2. Januar geplant. (dpa)