Sekundarschulen in Berlin: Fast jeder zehnte Schüler ohne Abschluss
Knapp 1300 Zehntklässler verfehlten einen Schulabschluss. Bessere Noten gab es nur in Mathematik - das war wegen der leichteren Aufgaben erwartet worden.
Knapp 1300 Berliner Zehntklässler haben dieses Jahr einen Schulabschluss verfehlt. Dies entspricht einer Quote von mehr als neun Prozent an den Sekundarschulen, wie die Senatsverwaltung für Bildung am Montag bekannt gab. Im Vorjahr lag der Anteil bei 10,5 Prozent. Die Schulen hatten mit einer deutlichen Verbesserung der Quote gerechnet, weil die zentralen Prüfungen in Mathematik in diesem Jahr als deutlich einfacher eingeschätzt worden waren.
Diese Einschätzung, über die der Tagesspiegel im Juni berichtet hatte, wurde nun bestätigt: An den Sekundarschulen stieg der Anteil der Schüler, die die Mathematikprüfung auf dem Niveau des Mittleren Schulabschlusses (MSA) bestanden, von 44 auf 63 Prozent. Die Bildungsverwaltung hatte stets betont, dass die Aufgaben nicht signifikant leichter gewesen seien.
97 Prozent der Gymnasiasten erreichen in Mathematik das MSA-Niveau
Die gleiche Tendenz zeigt sich bei den Gymnasien: Hier hatten im Vorjahr 91 Prozent in Mathematik das MSA-Niveau erreicht, in diesem Jahr waren es 97 Prozent. Insgesamt verfehlten nur sieben Gymnasiasten nach der 10. Klasse einen Abschluss, weitere drei Prozent erreichten die Berufsbildungsreife, die dem früheren Hauptschulabschluss entspricht. Die MSA-Quote an Gymnasien lag somit bei 97 Prozent, bei den Sekundarschulen bei 65 Prozent, wie aus dem detaillierten Bericht des Instituts für Schulqualität Berlin-Brandenburg (ISQ) hervorgeht.
Angesichts der wenigen Gymnasiasten, die den MSA verfehlen, fordern Gymnasien und Landeselternausschuss seit Jahren, den Gymnasiasten die MSA-Prüfungen zu erlassen, die viel Zeit und Arbeitskraft der Lehrer binden. Dies lehnt die Bildungsverwaltung allerdings ab. Berlin bleibt somit das einzige Bundesland, in dem die Gymnasien den Prüfungsmarathon parallel zu den Abiturarbeiten absolvieren müssen.
Berlin auch beim Ländervergleich der Neuntklässler Schlusslicht
Wer am Ende der zehnten Klasse keinen Abschluss schafft, kann das Jahr an einer Sekundarschule wiederholen oder an eine Berufsschule wechseln, wo im Rahmen von berufsqualifizierenden Lehrgängen die Berufsbildungsreife oder auch der MSA nachgeholt werden kann. Berlin hatte sich von der Einführung der ganztägigen Sekundarschulen erhofft, die Quote der Schüler ohne Abschluss zu senken. Dieses Ziel wurde bislang nicht erreicht.
Wie berichtet, war Berlin- zusammen mit Bremen - auch bei den diesjährigen Ländervergleichen der Neuntklässler Schlusslicht. Hier standen Englisch und Deutsch im Vordergrund. In Mathematik gibt es ähnliche Probleme. Auch über die aktuellen zentralen Abiturarbeiten in Mathematik hieß es zuletzt, dass das Niveau abgesenkt worden sei.
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